Autor: Sandra Busch
Taschenbuch: 348 Seiten
ISBN: 978-3-945934296
Preis: 5,99 EUR (eBook) | 13,95 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Als Gott das Pech verteilt hat, hat Björn Marschner mit wehenden Fahnen „HIER“ geschrien. Anders ist die Tollpatschigkeit und die Zielgenauigkeit, mit denen er jedes Fettnäpfchen mitnimmt, einfach nicht zu erklären. Einziger Lichtblick in Björns chaotischem Leben ist sein bester Freund Mario, mit dem er in einer WG zusammenlebt und sein Haustier – ein vorlauter Beo namens Untier, der mit Vorliebe Filmzitate zum Besten gibt und nichts unkommentiert lässt. Das hilft ihm jedoch nicht um seinen Schwarm Lionil für sich zu gewinnen, bei dem er nach etlichen Bierchen und fünf Männern in einem Schwulenclub den Ruf des Flittchens weg hat. Als sein Leben endgültig im Keller angekommen ist, bekommt Björn Hilfe von unerwarteter Seite: seinem besorgtem Bruder, Marios neuer Freundin, einer Rockergang und sogar der Polizei. Und sogar Lionel ist nicht ganz so unerreichbar, wie er immer gedacht hatte …
Eigene Meinung:
Mit dem Roman „Untier hat das letzte Wort“ legt Sandra Busch ein spritziges, unterhaltsames Buch vor, das angenehm aus der breiten Masse hervorsticht. Die Autorin hat bereits mehrere Romane im deadsoft Verlag veröffentlicht, lässt dabei kein Genre aus und arbeitet oft mit der Autorin Sandra Gernt zusammen.
Die Geschichte ist spritzig und überraschend anders, wenngleich es natürlich darum geht, wie Björn seinen Traummann Lionel für sich gewinnen kann. Allerdings ist das Ganze wirklich amüsant in Szene gesetzt, da Björn kein Fettnäpfchen auslässt und somit die Lachmuskeln der Leser ordentlich strapaziert. Seien es ungewollte Stunteinlagen, Missverständnisse oder blöde Zufälle – Björn nimmt nahezu alles mit, was ihn immer wieder zum Gespött seiner Umwelt macht. Der Leser ist hautnah dabei, schlittert mit dem Hauptcharakter von einer Misere in die nächste und leidet mit ihm, denn oftmals tut einem der arme Kerl leid. Er ist wirklich vom Pech verfolgt – im Laufe der Geschichte merkt man erst wie sehr. Umso schöner ist es, dass er treue Freunde hat, die zu ihm halten und ihn unterstützen, ebenso dass mit der Zeit für den Pechvogel aufwärts geht. Fans von Romantik und Erotik (zumeist mit einem Augenzwinkern versehen) kommen ebenfalls nicht zu kurz, denn Sandra Busch nimmt kein Blatt vor den Mund, lässt Björn hemmungslos schmachten und träumen.
Hauptgrund, warum „Untier hat das letzte Wort“ so gut funktioniert sind die schillernden Figuren, die sehr lebendig und authentisch daherkommen. Sei es Björn mit seiner Pechsträhne, sein bester Freund Mario mit seiner neuen Flamme oder Lionel, der bei weitem nicht so abgehoben ist, wie es am Anfang scheint – man schließt sie schnell ins Herz, da sie etwas Besonderes sind und fernab der üblichen Stereotypen liegen. Das trifft sowohl auf die Haupt- als auch die Nebenfiguren zu: Sandra Busch hat ein Händchen für angenehme, sympathische Charaktere, mit denen man mitfiebert und mitlacht.
Heimlicher Held ist der Beo Untier, der mit seinem Filmzitaten und Kommentaren immer wieder für Lacher sorgt und die Geschichte unheimlich auflockert. Zwar ist fraglich, ob ein Beo wirklich einen solch großen Wortschatz hat, doch das fällt beim Lesen nicht weiter störend auf, immerhin stellt er alle menschlichen Charaktere mühelos in den Schatten.
Stilistisch legt Sandra Busch ein solides, sprachlich abwechslungsreiches Werk vor, das man nicht so schnell aus der Hand legen kann. Es macht Spaß die Geschichte mitzuverfolgen und Björn auf seinem Weg zum Glück zu begleiten. Dabei gelingen der Autorin sowohl Beschreibungen und Dialoge, als auch spannende und witzige Szenen. Gerade letztere machen den Charme des Buches aus, denn der Autorin gelingt es den Humor sehr pointiert und an passender Stelle zu setzen, so dass es nie gezwungen oder flach wirkt. Auch erotische Szenen sind für Sandra Busch kein Problem – sie sind abwechslungsreich und sehr ansprechend geschrieben.
Fazit:
„Untier hat das letzte Wort“ ist ein gelungener Gay Comedy, der vor allem durch witzige Dialoge, tolle Charaktere und eine leicht chaotische Handlung besticht, in die man jedoch schnell eintauchen kann. Man schließt die Figuren, insbesondere den Beo Untier, schnell ins Herz und amüsiert sich köstlich über die vielen kleinen Fettnäpfchen, in die Björn stolpert. Wer Lust nach einem witzigen, unterhaltsamen Buch hat, das sich nur teilweise ernst nimmt, sollte sich Sandra Buschs „Untier hat das letzte Wort“ nicht entgehen lassen. Es bleibt kein Auge trocken.
Na dann muss ich ja direkt zuschlagen wenn du mal 5 Sterne vergibst^^
Wuhu 😀
Ja, das Buch ist echt schön – aber ein Tipp zur Güte: nicht im Zug lesen. Ich hatte dieselben Probleme wie mit “Mami, warum sind hier nur Männer”.