[ROMAN] Die Anderen von Chris P. Rolls


Autor: Chris P. Rolls
Taschenbuch: 412 Seiten
ISBN: 978-3-959490146
Preis: 7,99 EUR (eBook) | 16,90 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Finn hat mit Vampiren, Dämonen und übersinnlichem Kram wenig am Hut. Das ändert sich als er eines Abends von einem Vampir angegriffen und fast getötet wird. Nur mit viel Glück kommt er mit dem Leben davon, hat allerdings fortan das Problem, dass das Wesen ihn verfolgt und vor seiner WG auflauert. Schließlich zieht Finn von Hamburg nach Lüneburg, in der Hoffnung, dort sein studentisches Leben in Frieden zu verbringen – er findet sogar in einer Gruppe Mittelalter-Freaks neue Freunde. Doch das Wesen, was sich schließlich als Dämon offenbart, folgt ihm, denn Finns Blut ist in vielfacher Hinsicht etwas Besonderes. Das erkennt auch Finns dämonischer Verfolger Dave, der alles daran setzt den unschuldigen Studenten zu verführen. Dabei nimmt er in Kauf, etwas in Finn zu wecken, was für einen Dämon tödlich enden könnte.

Eigene Meinung:
„Die Anderen – Das Dämonenmal“ ist eine Gay-Mystery Trilogie von Chris P. Rolls und erscheint in Neuauflage beim Main Verlag. Ursprünglich brachte der inzwischen insolvente FWZ-Verlag die Geschichte um Finn und Dave in mehreren dünnen Heften heraus; für die Neuauflage wurden die Romane von der Autorin erneut überarbeitet. Mit etlichen Veröffentlichungen im Gay Romance Bereich gehört Chris P. Rolls zu den bekanntesten, deutschen Autoren im schwulen Litaeraturmarkt. Ihre Bücher erscheinen sowohl im Selfpublishing, als auch bei den gängigen Genre Verlagen.

Die Geschichte beginnt spannend und reißt den Leser direkt ins Geschehen. Man lernt den schüchternen Finn kennen, der mit etlichen Problemen zu kämpfen hat, und Dave, der einer der ältesten Vertreter der Anderen ist, wie sich die Dämonen selbst nennen. Die Geschichte nimmt spätestens in Lüneburg an Fahrt auf, als Finn die Mitglieder der Mittelaltergruppe kennenlernt und auch Dave nach Lüneburg siedelt, um Finn näher zu kommen. Dabei achtet er genau darauf, dass der Student nichts davon mitbekommt, dass er Finns dämonischer Verfolger ist, während er alles daran setzt den jungen Mann ins Bett zu bekommen. Währenddessen werden nicht nur Dämonenjäger auf die Vorfälle in Hamburg (und später Lüneburg) aufmerksam (zu denen auch einige von Finns neuen Freunden gehören), auch der Halbdämon Russell taucht in dem kleinen Städtchen an der Ilmenau auf und beobachtet mit Sorge die Veränderung seines Freundes Dave.
Mit der Zeit nimmt die Geschichte spürbar an Fahrt auf – auch die erotischen Szenen kommen häufiger vor (bestimmen mitunter sogar einen Großteil der Handlung). Dennoch tritt die Handlung nicht in den Hintergrund – sie bleibt präsent und sorgt mit neuen Wendungen und Geheimnissen dafür, dass man als Leser bei der Stange bleibt. So fiebert man am Ende des Buches „Das Dämonenmal“ der Fortsetzung entgegen, denn man möchte unbedingt wissen, wie die Geschichte weitergeht.

Chris P. Roll führt eine Menge unterschiedlicher Charaktere ein, die im Laufe der Geschichte wichtige Rollen übernehmen. Sei es der schüchterne Finn, der im Laufe der Zeit spürbar aus sich heraus geht und allmählich offensiver wird oder Dave, der sich einerseits stark zu Finn hingezogen fühlt und ihn beschützen will, andererseits mit seinem dämonischen Blut zu kämpfen hat, das nach Finns Leben verlangt. Auch die Figuren rund um die Mittelaltertruppe sind witzig und lebendig in Szene gesetzt, allen voran der Schmied Roger, die farbenfrohe Hexe Angelika und der schwule Barde Max, die Finn schnell in ihrer Truppe aufnehmen. Es macht Spaß die unterschiedlichen Figuren kennenzulernen und durch die Geschichte zu begleiten.

Stilistisch mag die Geschichte älter sein, doch sie ist trotzdem sehr flüssig und leicht verständlich gehalten. Es macht Spaß Finn durch Lüneburg zu begleiten und mit ihm zusammen für Dave zu schwärmen. Einzig die beiden inneren Stimmchen (Verstand und Gefühl) sind ein wenig gewöhnungsbedürftig, da sie außer praktischen und unpraktischen Sprüchen wenig zur Handlung beitragen. Ob sie eine tiefere Bedeutung haben, bleibt offen, doch die häufigen inneren Dialoge sind mit der Zeit ein wenig ermüdend. Nichtsdestotrotz zeigt Chris P. Rolls mit einer Mischung aus Action, Erotik und Witz, wie man den Leser fesselt.

Fazit:
„Das Dämonenmal“ bietet Fans von Gay-Mystery Romanen spannende, gut geschriebene Unterhaltung, die man nur schwer aus der Hand legen kann. Chris P. Rolls besticht durch einen sehr komplexen Handlungsbogen, der in den Folgebänden ausgebaut werden dürfte und interessanten Charakteren, die man schnell ins Herz schließt. Wer die Bücher der Autorin mag, sollte sich „Die Anderen“ nicht entgehen lassen – zu empfehlen.

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