Autor: Akira Arenth
Taschenbuch: Band 1: 210 Seiten, Band 2: 220 Seiten, Band 3: 250 Seiten
ISBN: 978-3-942451-21-5
Preis: je 4,99 EUR (eBook) | 7,98 EUR – 8,45 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Der Krieger Ranver von Ashkan zieht durch die Lande und hält sich mit Gelegenheitsaufträgen über Wasser, zumeist das Jagen und Töten von Monstern, die eine Gefahr für Menschen werden. Dass er seine Erinnerung bei einem Kampf gegen eine Harpyie verloren hat, stört ihn weniger – ebenso dass er eher Freunde bei den Elfen hat, die normalerweise als Sklaven gehalten und systematisch unterdrückt werden. Der junge Kiovahr ist einer von ihnen, denn er fristet sein Dasein auf einem Gutshof ohne Aussicht seinem tristen Leben zu entkommen. Das ändert sich, als Ranver von Ashkan sich des jungen Elfen annimmt, ihn befreit und zu den wenigen, noch frei lebenden Waldelfen bringt. Zwischen den beiden entspinnt sich während ihrer Reise bald mehr, doch Ranver ist nicht bereit, sein unstetes Leben aufzugeben. Erst Jahre später kehrt er zurück, begleitet von Sohla, einer jungen Frau, die Ranvers Vergangenheit kennt und alles daran setzt, diese zurückzubringen. Sie will wissen, was mit ihrem Bruder Elyhan passiert ist und nur Ranver kann darauf Antworten geben. Begleitet von Kiovahr, der Ranver noch immer liebt, machen sie sich auf dem Weg zu einem elfischen Magier, der in der Lage ist, Ranvers Gedächtnis zurückzubringen …
Eigene Meinung:
Die „Ranver von Ashkan“-Trilogie von Akira Arenth erschien im Selbstverlag und umfasst die Bände „Elfensklave“, in dem Ranver Kiovahr aus der Sklaverei befreit und in die Baumstadt der Waldelfen bringt; „Kriegsgelüste“, der Ranvers Vergangenheit und seine Hassliebe zu Elyhar beleuchtet und dem Roman „Schicksalsgott“, in dem die offenen Fäden zusammengeführt werden und Ranver seine Erinnerungen größtenteils zurückbekommt. Alle Bücher sind von Kira Yakuza illustriert und gehören genretechnisch eher zu den Manga Novels, sowohl was die Figuren, als auch was die Handlung betrifft.
Akira Arendt erzählt die Geschichte von Ranver von Ashkan in drei Bänden und entführt den Leser in eine Fantasywelt, in der Elfen unterdrückt und versklavt werden und Menschen die Oberhand gewonnen haben. Bis auf wenige Orte, an die sich die Elfen zurückgezogen haben, regieren die Menschen – zumeist grausam und ohne Rücksichtnahme. Die Welt mutet mittelalterlich an – verdreckt und verroht. Von den Beschreibungen und den sprachlichen Dialogen her hat man allerdings nicht das Gefühl, sich in einer Fantasywelt zu befinden. Da kommen Vergleiche aus dem modernen Sprachgebrauch vor, Metaphern und Synonyme, die einfach nicht zu einer Fantasygeschichte passen wollen und den Leser leider immer wieder aus der Geschichte reißen. Da ist von begossenen Pudeln die Rede (ich bezweifle, dass es in dieser Welt Pudel gibt, von allen möglichen anderen Tieren (Luchse, Löwen, Tiger, Elche), mit denen die Charaktere verglichen werden mal abgesehen), von ausgequetschten Zitronen und Grillhähnchen und von der Hölle oder Unterwelt (gibt es dort den typisch christlichen Glauben von Himmel und Hölle?). All das sorgt nicht dafür, sich wirklich in diese Welt hineinzudenken, denn die stilistische Umsetzung transportiert eine Fantasywelt mehr, als man denkt.
Die Grundidee um Ranver, seine Vergangenheit und die Elfen an sich ist spannend, schöpft jedoch ihr volles Potenzial nicht aus, da viele Dinge nur angeschnitten und kaum ausgebaut werden. Seien es die magischen Fähigkeiten der Elfen oder der Okhai (beziehungsweise das Erlernen und Kontrollieren der Magie), die Sache mit Elyhan und dem Schattenhorn oder die Elfenkriege – all das wird nur am Rande beleuchtet. Dafür werden einige Kämpfe sehr detailliert beschrieben, ebenso die erotischen Szenen, ganz gleich ob Ranver sich mit mehreren Frauen vergnügt, oder sich männliche Gesellschaft sucht. Zumeist geht es ordentlich zur Sache denn Akira Arenth nimmt kein Blatt vor den Mund. Auch die Illustrationen zeigen zumeist die Szenen, in denen es zwischen Ranver und Kiovahr oder Ranver und Elyhan zur Sache geht.
Die Charaktere können leider ebenfalls nicht punkten – war Ranver im ersten Band aufgrund seiner stillen, introvertierten Art noch die sympathischste Figur, ändert in sich das Bild in den folgenden Romanen. Gerade im zweiten Teil der Trilogie gibt es keine Szene, in der man Sympathie und Verständnis für ihn aufbringen kann. Er ist ungerecht, grausam und arrogant – seine gesamte Natur ist böse. Warum Elyhan überhaupt etwas Gutes in ihm sieht, wird nicht geklärt, denn er ändert sich bis zum Schluss nicht. Ebenso wenig versteht man, wie er sich so extrem ändern konnte, nachdem er sein Gedächtnis verloren hat – man ändert in so einem Fall ja nicht seine Natur und seine Gefühlswelt. Für den Leser ist dieser Sprung vom grausamen Feuergott zum introvertierten Krieger, der sich auf die Seite der Schwachen schlägt, selbst mit einem Gedächtnisverlust nicht nachvollziehbar, denn er bereut bis zum Ende nicht, was er getan hat.
Auch die übrigen Figuren sind in sich weder authentisch noch agieren sie logisch. Am schlimmsten ist die Kriegerin Sohla, die mit ihrer aufbrausenden Art einfach nur nervig und störend ist. Niemand verhält sich so wie sie – von einer Mangafigur vielleicht abgesehen (aber da verzeiht man derartige Aktionen, eben weil es in einem Manga anders wahrgenommen wird, als in einer geschriebenen Geschichte). Es ist ein Wunder, dass sie überhaupt so lange überlebt hat, da sie sofort auf Kontra geht wenn man ihr einen Rat gibt, selbst wenn dieser sinnvoll ist und es gar keinen Grund gibt, sich dagegen zu stellen.
Allgemein wirken die Figuren wie Mangacharaktere in einem Buch, wodurch es dem Leser schwer fällt, sich mit ihnen zu identifizieren oder ihre Entwicklungen nachvollziehen zu können. Am ehesten gelingt einem das bei Kiovahr, wenngleich man seinen Gefühlen im dritten Band nur noch schwer folgen kann. Er ist gegenüber Ranver zu nett, lässt ihm jeden Seitensprung durchgehen, nur um danach brav zur Verfügung zu stehen, weil er so verliebt ist. Das hinterlässt einen schalen Nachgeschmack …
Stilistisch ist Akira Arenth Schreibstil Geschmackssache, denn nicht jeder wird mit den Büchern klarkommen. Man merkt leider, dass ein Lektor oder auch nur ein strenger Betaleser gefehlt hat, denn viele Beschreibungen und Metaphern hätten nicht sein müssen. Auch häufen sich gerade im zweiten Band die Rechtschreibfehler (ich hab so oft 1 statt l gesehen) – ein Korrektor hätte das auf jeden Fall ausmerzen können. Das wird Fans natürlich nicht stören, allerdings werden Leser, die vorwiegend (Gay) Fantasy lesen, mit den Büchern Probleme haben. Es empfiehlt sich wirklich, einen Blick in die Leseprobe von jedem Band zu werfen, denn der Autor wechselt zwischen Band 1 und 2 zu allem Überfluss auch noch die Perspektive. Ist „Elfensklave“ noch aus der Ich-Perspektive (Kiovahr) geschrieben, wechselt Akira Arenth bei Band 2 und 3 in die auktoriale Erzählweise, was generell eine der schwersten Perspektiven ist, die man als Autor wählen kann.
Fazit:
Insgesamt fällt es schwer, die „Ranver von Ashkan“-Reihe zu bewerten. Am besten gelungen ist „Elfensklave“, der es bei mir auf 3 Sternchen schafft, während ich „Kriegsgelüste“ und „Schicksalsgott“ leider nur 2 Sternen vergeben kann. Hauptgrund sind die mangahaften Charaktere, die zumeist weder logisch noch nachvollziehbar agieren, die unausgegorene Fantasywelt, die aufgrund der Beschreibungen so gar nicht fantastisch wirkt und der unausgegorene Schreibstil der Autors, den man mögen muss, um die Reihe genießen zu können. Wer mangahafte Gay Novels mag, wird wahrscheinlich eher auf seine Kosten kommen, als Leser von High Fantasy Romanen. Meins waren die Bücher nicht – ich empfehle dringend in die Bücher einzulesen und sich selbst ein Bild zu machen, bevor man zugreift.