[ROMAN] Good Omens von Terry Pratchett und Neil Gaiman


Autoren: Terry Prachtett und Neil Gaiman
Taschenbuch: 464 Seiten
ISBN: 978-3492281669
Preis: 9,99 EUR (eBook) | 12,00 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Die Apokalypse steht bevor, der finale Kampf zwischen Himmel und Hölle soll an einem Samstag stattfinden und wird von beiden Parteien herbeigesehnt. Zu diesem Zweck wird der Antichrist auf die Erde gebracht, mit einem Neugeborenen vertauscht und wächst elf Jahre unter Menschen auf. Es obliegt dem Dämon Crowley diesen Tausch vorzunehmen und über den Sohn des Teufels zu wachen. Dass bei dem Tausch etwas schief gegangen ist, wird erst elf Jahre später ersichtlich – als die letzten Vorbereitungen getroffen werden und sich das bewachte Kind als normaler Junge herausstellt. Für Crowley und Erziraphael, der als Engel Crowleys Arbeit überwachen und auf der Erde Gutes tun soll, beginnt die Suche nach dem wahren Antichristen – unter ihrer ganz persönlichen Prämisse die Apokalypse irgendwie abzuwenden, denn beide haben binnen der letzten 6.000 Jahre die Erde und die Menschen ins Herz geschlossen. Dass sie zudem beste Freunde sind, die sich regelmäßig treffen, weiß weder Himmel noch Hölle. Gemeinsam und doch mit eigenen Mitteln versuchen sie den Antichristen zu finden und trotz aller himmlischer und höllischer Gesetze das Ende der Welt abzuwenden …

Eigene Meinung:
Der humoristische Fantasyroman „Good Omens“ erschien erstmals 1990 und stammt aus der Feder Terry Prachtetts und Neil Gaimans. Eine potenzielle Fortsetzung wurde schon während der Entstehung verworfen, ebenso ein geplanter Kinofilm. Dafür erschien 2019 (4 Jahre nach Terry Prachtetts Tod) bei Amazon Prime die 6-teilige Serie „Good Omens“, die eine originalgetreue, teils wortwörtliche Umsetzung des knapp 470-seitigen Buches ist und ein großer Erfolg wurde.

Die Geschichte erzählt auf humorvolle und zynische Art vom Kampf Gut gegen Böse, Himmel und Hölle. Die Autoren beschränken sich hierbei nicht auf Crowleys und Erziraphaels Sicht (etwas, das in der Verfilmung anders ist – bei der Serie liegt der Hauptfokus auf den beiden), sondern bringen verschiedenen Figuren zum Tragen: den Antichristen Adam und seine Kinderbande Sie, die Hexe Anathema Apparat, die dank der Voraussagungen ihrer Vorfahrin Agnes Spinner vom Ende der Welt weiß, der Hexensucher Newt Läuterer, der eher zufällig in die ganze Angelegenheit stolpert und die vier apokalyptischen Reiter Krieg, Hunger, Umweltverschmutzung und Tod, die seit Jahrtausenden auf die letzte Schlacht warten. Sie alle kommen zu Wort und nehmen einen Großteil der etwas durchgeknallten, aber sehr unterhaltsamen Handlung ein. Als Leser ist man von der ersten Seite an gefesselt und fühlt sich bestens unterhalten – insofern man Terry Prachtetts Humor mag. Die Geschichte sprüht vor Witz, tollen Ideen und interessanten Wendungen.

Die Figuren sind toll ausgearbeitet und wahrlich schillernde Persönlichkeiten – es macht Spaß sie zu begleiten und sie nach und nach kennenzulernen. Sie alle haben ihre eigene Persönlichkeit, handeln in sich logisch und sind gut nachvollziehbar. Man schließt jeden ins Herz – auch die vermeintlich bösen Charaktere. Während Crowley und Erziraphael im Buch wirklich nur Freunde sind (man braucht schon viel Fantasie, um mehr herauszulesen), kann man in die Darstellung ihrer Beziehung in der Serienverfilmung durchaus eine Menge hineininterpretieren, was vor allem daran liegt, dass sie in der Verfilmung mehr Raum bekommen haben – aus diesem Grund gibt es eine Menge Fanfictions und Fanart über die beiden.

Stilistisch gibt es wenig zu bemängeln – Terry Prachtett und Neil Gaiman haben einen flotten, lockeren Stil, der zur Geschichte und den Figuren passt. Wer Bücher von Prachtett kennt, weiß um seine Vorliebe für Fußnoten und die teils skurrilen Passagen und Nebenfiguren. Das macht einen Großteil des Charmes von „Good Omens“ aus. Ebenso sollte man sich auf viele Perspektivwechsel und eine auktoriale Erzählweise einstellen – der Fantasyroman lebt davon, dass die Tage vor der Apokalypse von vielen Seiten präsentiert wird.

Die Verfilmung des Fantasybuches seitens Amazon ist voll und ganz gelungen – Neil Gaiman hat für die 6-teilige Miniserie das Drehbuch geschrieben und hält sich sehr eng an die Buchvorlage. Bis auf wenige zusätzliche Szenen und einige kleine Elemente, die gestrichen wurden, ist „Good Omens“ eine nahezu perfekte filmische Umsetzung der Buchvorlage.

Fazit:
„Good Omens“ ist ein wahrer Geniestreich und ein Klassiker der humoristischen Fantasyliteratur. Terry Prachtett und Neil Gaiman haben einen witzigen, unterhaltsamen Roman geschrieben, der dank seiner Handlung, den Figuren und der Umsetzung überzeugen kann. Wer Terry Prachtett kennt (seine Einflüsse und seine Note sind unverkennbar) und mag, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren – es ist ein lohnenswertes Fantasybuch, das trotz seines Alters in einigen Punkten nichts an Aktualität eingebüßt hat. Unbedingt lesen (oder auf Amazon schauen).

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