[AUTOBIOGRAFIE] Das Gewicht der Freiheit von Florian Burkhardt

Autor: Florian Burkhardt
Hardcover:  192 Seiten
ISBN: 978-3037630891
Preis: 14,99 EUR (eBook) / 34,90 EUR (Hardcover)
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Story:
Mit 21 Jahren wagt Florian Burkhardt den Sprung über den großen Teich, um in Amerika Schauspieler zu werden. An Angeboten mangelt es nicht, doch seinen wirklichen Durchbruch hat er als Model, der für die großen Designer in Paris, New York und Mailand arbeitet. Da er jedoch schnell die Zwänge verspürt, die das Modeln mit sich bringt, versucht er sein Leben in eine andere Richtung zu lenken. Er wird kurzzeitig Lehrer – das, was er einst studiert hat, entdeckt das Internet für sich und wir um die Jahrtausendwende ein Internetpionier und Webdesigner. Doch ein Leben, in dem er sich immer wieder neu findet und das er auf der Überholspur lebt hat seinen Preis – mit 27 Jahren wird bei ihm eine Angststörung diagnostiziert, die einen Weg in eine Klinik unausweichlich macht …

Eigene Meinung:
Der autobiografische Roman „Das Gewicht der Freiheit“ schließt nahtlos an Florian Burkhardts Debüt „Das Kind meiner Mutter“ an und erschien Anfang 2018 im Wörterseh Verlag. Inhaltlich entspricht das Buch dem 2014 erschienenen Dokumentarfilm „Electroboy“, in dem das Leben Florian Burkhardts als Model, Internetpionier und Organisator beleuchtet wurde. Ein dritter Teil der Autografie war seitens des Autors wohl geplant – allerdings zog dich Florian Burkhardt im Sommer 2019 aus seinem Leben als öffentliche Figur zurück. Es erschien lediglich ein 10-seitiges Fragment des unvollendeten Manuskripts „Auf Sendung“ im Eigenverlag.

„Das Gewicht der Freiheit“ ist in zwei Zeitepochen eingeteilt und beleuchtet Florian Burkhardts rasantes Leben fernab seiner Heimat, seinen Aufstieg als Model, Internetexperte und Kultfigur. Es wird schnell deutlich, dass nahezu alles zu Gold wird, was der junge Mann anfasst, denn seine Kreativität und sein Durchsetzungsvermögen öffnen ihm Tür und Tor zu Reichen, Mächtigen und Schönen. Sei es das Modeln, wo ihm dank seines guten Aussehens nicht einmal seine Größe Probleme bereitet oder seine Arbeit als Internetexperte und Webdesigner, der um die Jahrtausendwende die Zeichen der Zeit erkannt hat und sich schnell zur Spitzenkraft einer angesehenen Agentur hocharbeitet. Hat er sein Herz an ein Projekt gehängt, gibt Florian Burkhardt alles, um sich an die Spitze zu arbeiten und seinen Traum zu realisieren. Dass auch ihm Grenzen aufgezeigt werden, wird in letzten Kapiteln deutlich, wo seine Angststörung überhandnimmt und ihn dazu zwingt, sich Hilfe zu suchen und sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen.
So rasant sein Leben war, so stark ist sein Leben in dem vorliegenden Buch zusammengefasst. Hat er sich bei „Das Kind seiner Mutter“ noch die Zeit genommen gerade seine Kindheit und Jugend ausführlich und detailliert auszuarbeiten (und wahrscheinlich auch zu verarbeiten), wirkt „Das Gewicht von Freiheit wie ein Rausch, bei dem man nur kurze Fragmente und Eckpunkte aufblitzen sieht. Hier ein Casting, dort ein Tag auf dem Laufsteg, ein kurzer Einblick in seinen Aufstieg als erfolgreicher Internetpionier, dann wieder ein flüchtiger Blick auf seine Zeit in der Klinik. Das meiste wird nur kurz erwähnt, einige Ausschnitte beleuchtet, bevor es zum nächsten Abschnitt in Florian Burkhardts Leben geht. Dabei wünscht man sich manchmal ein wenig mehr Tiefgang, um dem Autor noch näher zu kommen und die Gefühlswelten und Gedanken besser ausloten und nachvollziehen zu können – doch wahrscheinlich sollte die Autobiografie das hektisches, abwechslungsreiches Leben ohne Pause wiederspiegeln.

Stilistisch gibt es wenig zu bemängeln – wenn man „Das Kind meiner Mutter“ mochte und den teil hektischen Schreibstil, dann wird einem auch „Das Gewicht der Freiheit gefallen“. Florian Burkhardst Stil ist flüssiger geworden, nicht ganz so holprig wie in den ersten Kapiteln seines Debüts. Allerdings hätte man sich gewünscht, dass einige Passagen ausführlicher ausgearbeitet worden wären, insbesondere zum Ende hin, wo sehr viel nur noch zusammenfassend erzählt wird. Wahrscheinlich hätte hier die 3. Biografie ansetzen sollen und Florian Burkhardts Leben als „Electroboy“ und Organisator zeigen sollen.

Fazit:
Das Gewicht der Freiheit“ ist eine gelungene Fortsetzung, die ein wenig ausführlicher hätte sein können – gerade zum Ende hin, als es um die Angststörung des Erzählers geht. Dennoch ist das Buch interessant für alle, die das Allround-Talent kennenlernen oder erfahren wollen, wie die Geschichte des jungen Mannes aus „Das Kind meiner Mutter“ weitergeht. Florian Burkhardt lässt den Leser an seinem rasanten, bunten Leben teilhaben und gibt Einblicke in eine Welt, die die meisten kaum kennenlernen. Wen der hohe Preis des knapp 200-seitigen Hardcovers nicht abschreckt, sollte einen Blick riskieren – es empfiehlt sich aber vorher „Das Kind meiner Mutter“ zu lesen.

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