Autor: Barry Jonsberg
Taschenbuch: 352 Seiten
ISBN: 978-3570165539
Preis: 13,99 EUR (eBook) | 18,00 EUR
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Story:
Rob Fitzgerald ist 13 und zum ersten Mal verliebt. Um das Herz seiner Angebeteten Destry zu gewinnen, ist er bereit es mit all seinen Ängsten und Panikattacken aufzunehmen. Unterstützung erhält er durch seinen besten Freund Andrew und seinen Großvater – beide stehen Rob bei seinem Vorhaben mit Rat und Tat zur Seite. Zudem erhält er anonyme SMS mit Aufgaben, die erfüllen soll und obwohl er nicht weiß, wer ihm die Nachrichten schickt, stellt er sich den Herausforderungen. Schnell wir klar, dass es nicht nur darum geht Destry zu beeindrucken, sondern auch über seinen Schatten zu springen und der Welt zu zeigen, wer er ist.
Eigene Meinung:
„Was so in mir steckt“ stammt vom australischen Autor Barry Jonsberg, der sich bereits mit dem Roman „Das Blubbern von Glück“ einen Namen auf dem deutschen Jugendbuchmarkt gemacht hat und auch dieses Mal seine Leser mit einer humorvollen und liebenswerten Geschichte zu fesseln weiß. „Was so in mir steckt“ erschien im Herbst 2019 bei cbj und handelt von Akzeptanz, Freundschaft und Mut.
Die Geschichte ist ungemein positiv, humorvoll und liebenswert umgesetzt – man ist schnell in der Handlung und fiebert mit Rob mit, der mit viel Ironie und Charme sein Leben meistert, obwohl er mit etlichen Problemen zu kämpfen hat, allen voran seine Schüchternheit, Ängste und Panikattacken. Nichtsdestotrotz ist er fest entschlossen, Destry auf sich aufmerksam zu machen, selbst wenn das bedeutet, aus den Schatten zu treten und sich seinen Ängsten zu stellen. Im Laufe der Zeit entwickelt sich Rob unweigerlich weiter, denn all die Herausforderungen, die er meistert, sorgen dafür, dass er stärker und selbstbewusster wird. Unterstützt wird er von seinem besten Freund Andrew, der für jeden Spaß zu haben ist und seinem Großvater, der im Altersheim lebt und mit seiner direkten, teils sehr harschen Wortwahl einen sehr direkten Draht zu Rob hat. Er ist der zweite Held der Geschichte, der in seinem langen Leben viel erlebt hat und mit entsprechend viel Erfahrung aufwarten kann.
Die queere Komponente des Jugendbuches wird erst ganz am Ende ersichtlich und damit verbunden eine gelungene, inhaltliche Wendung im letzten Kapitel – da möchte ich nicht zu sehr vorweg greifen, denn es sorgt beim Leser in vielfacher Hinsicht für einen Aha-Effekt, wenn man am Ende erfährt, was es eigentlich mit Rob und seinem Leben auf sich hatte. Dieser Kniff am Ende ist dem Autor sehr gelungen, denn das letzte Kapitel wertet „Was so in mir steckt“ noch einmal merklich auf und sorgt dafür, dass man lange über Rob und seine Geschichte nachdenkt.
Die Figuren sind sehr authentisch, handeln in sic schlüssig und wachsen dem Leser binnen weniger Seiten ans Herz. Gerade der Held der Geschichte ist ungemein sympathisch und sein Sinn für Humor ansteckend. Man begleitet ihn sehr gerne auf seinen Abenteuern und fiebert mit ihm mit, ganz gleich was er tut, um Destry zu gewinnen oder die anonymen Herausforderungen zu bestehen. Auch Robs Großvater, seine Eltern und sein bester Freund Andrew sind sympathisch – sie unterstützen Rob in all seinen Entscheidungen, wenngleich sie nicht immer von dessen Ideen überzeugt sind. Es macht Spaß, Rob auf seinem Weg zu begleiten und dabei zu sein, wenn er Stück um Stück seine inneren Ängste überwindet und immer mehr zu dem Jungen wird, der er eigentlich sein will.
Stilistisch legt Barry Jonsberg einen gut geschriebenen, sehr humorvollen Jugendroman vor, der aus Robs Perspektive geschrieben ist. Man ist stets nah an den Figuren und Ereignissen und dank des lockeren Humors und der spritzigen Dialoge liest man das Buch mit einem Lächeln auf den Lippen und einem angenehm warmen Gefühl in der Brust. Erst zum Ende hin schlägt er ernstere Töne an und zeigt auf, dass Robs Welt nicht ganz so unbeschwert ist, wie man es die meiste Zeit geglaubt hat. Das ändert nichts an der positiven Stimmung des Buches – „Was so in mir steckt“ bietet nur die Möglichkeit über einige wichtige Themen zu diskutieren, denn hinter Rob versteckt sich mehr, als ein schüchterner Junge, der über sich hinauswächst.
Fazit:
„Was so in mir steckt“ ist ein wundervoller, gut geschriebener und humorvoller Jugendroman, der durch eine tolle Sprache und charmante, liebenswerte Charaktere punkten kann. Barry Jonsberg spricht die Sprache der Jugend, weiß zu fesseln und zu unterhalten und hat einen tollen Helden erschaffen, der mehr als die üblichen Facetten aufweist. Wer unterhaltsame, witzige Geschichten mit starken Helden mag, der sollte unbedingt einen Blick riskieren. „Was so in mir steckt“ ist eines der schönsten und liebenswertesten Jugendbücher seit langem – unbedingt lesen.