Autorin: Mo Kast
eBook: 185 Seiten
ASIN: B08FXQFCPX
Preis: 5,99 EUR (eBook) / 12,00 EUR (illustriertes Taschenbuch))
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Story:
Seit Jahren ist Leo in seinen Mitbewohner Mirco unglücklich verliebt, denn dieser ist weder an einer ernsten Beziehung interessiert, noch scheint er Leos Gefühle überhaupt ernst zu nehmen. Als Leo in Dave einen liebevollen, gutherzigen und sensiblen Mann kennenlernt, der Leo Stabilität und Sicherheit verspricht und ihm dabei helfen könnte über seine unglückliche Liebe hinwegzukommen, ändert sich plötzlich Mircos Verhalten. Dadurch wird für Leo nur noch alles chaotischer und komplizierter, denn obwohl er weiß, dass Dave die wesentlich bessere Wahl wäre, lässt sich sein Herz nicht betrügen …
Eigene Meinung:
Das queere Novellchen „Die Kunst Butterbrot zu schmieren“ stammt aus der Feder von Mo Kast, die bereits mit ihrem ernsten und realistischen Jugendbuch „Nullpunkt“ überzeugen konnte. Das vorliegende Büchlein besticht durch eine lockerleichte Geschichte, sympathische Charaktere und handgezeichnete Illustrationen, da die Autorin zeitgleich ausgebildete Illustratorin ist. Dementsprechend enthält das Buch etliche Zeichnungen – sowohl Kapitelillustrationen, als auch kleine Szenenbilder.
Die Geschichte ist charmant, witzig und lockerleicht geschrieben. Mit gerade einmal 200 Seiten lässt sie sich zudem schnell weglesen – mehr Seiten hätte es für die leicht romantische Liebesgeschichte auch nicht gebraucht. Mo Kast hat die perfekte Länge für ihre queere Novelle ausgewählt – sie ist weder zu kurz noch zu lang. Man ist schnell im Geschehen und sofort an Leos Seite, aus dessen Sicht „Die Kunst Butterbrot zu schmieren“ geschrieben ist. Man lernt durch seine Augen Mirco kennen, der gerade zu Beginn nicht unbedingt en Sympathieträger is.t Er gleicht einem chaotischen Wirbelwind, der ohne Rücksicht auf die Gefühle anderer von einer Beziehung zur nächsten springt, auch wenn ihn eine Trennung trifft. Gerade gegenüber Leo verhält er sich zumeist unmöglich. So fällt es dem Leser anfangs schwer, Leos Liebe zu seine Mitbewohner nachvollziehen zu können, zumal Dave wesentlich besser zu Leo passt. Doch dass in der Liebe das Herz den Ausschlag gibt, wird auch in „Die Kunst Butterbrot zu schmieren“ deutlich, denn von Anfang an ist klar, dass Dave zwar hervorragend an Leos Seite passt, dessen Herz jedoch nicht gewinnen kann. Dass Leo gezwungen ist, vieles zu überdecken, selbst Grenzen zu ziehen und sich weiterzuentwickeln macht einen Großteil der Handlung des Buches aus – Mo Kast macht es ihrem Helden nicht leicht, sein Glück zu finden, was positiv zu verstehen ist. Die Handlung wirkt dadurch realistischer und greifbarer, anstatt allzu kitschig und romantisiert daher zu kommen.
Die Figuren sind realistisch und nachvollziehbar gestaltet – man kann sich sehr gut mit Leo identifizieren und wünscht ihm im Grunde das gesamt Büchlein hindurch, dass er endlich sein Glück findet, auch wenn es diesem schwer fällt, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Er ist ruhig, bodenständig und sehnt sich nach Stabilität und einem Partner, der ihn versteht. Mirco ist das komplette Gegenteil von Leo – kindisch, chaotisch und zumeist wie ein Elefant im Porzellanladen – sowohl in seinem Leben, als auch in seinen Beziehungen. Auch er muss sich ändern, denn ganz gleich wie schillernd und bunt er ist, er ist als Partner nur schwer ernst zu nehmen. Der dritte Protagonist Dave ist ein toller Charakter, der dem Leser im Gedächtnis bleibt (und der sich hervorragend für einen kleinen Spin-Off eignen würde, um mehr über ihn zu erfahren) – er ist ruhig, sensibel, liebevoll und verständnisvoll. Er bringt Leo dazu, über vieles nachzudenken und tritt einiges in Leos Leben los.
Stilistisch legt Mo Kast ein humorvoll geschriebenes, lockerleichtes Büchlein vor – man fliegt förmlich durch die Seiten und kann „Die Kunst Butterbrot zu schmieren“ nur schwer aus der Hand legen. Die Figuren sind gut beschrieben, die Dialoge können ebenfalls überzeugen und die inneren Ansichten von Leo sind sehr stimmig und nachvollziehbar. Man kann sein Denken und Handeln sehr gut verstehen und fiebert einem angenehmen Happy End entgegen.
Fazit:
„Die Kunst Butterbrot zu schmieren“ ist eine lockerleichte, gut geschriebene Novelle, die durch authentische, sympathische Charaktere, eine nachvollziehbare, realistische Liebesgeschichte und einen angenehm humorvollen Schreibstil besticht. Man begleitet Leo sehr gerne auf seinem Weg, sich selbst zu finden und in vielerlei Hinsicht sein Leben umzukrempeln, um zum Ziel zu kommen. Wer lockerleichte, queere Geschichten sucht, dem wir Mo Kasts neues Buch gefallen – zu empfehlen.