Autor*in: Eloy de Jong
Übersetzer*in: Roland Rödermund
Taschenbuch: 224 Seiten
ISBN: 978-3841907073
Preis: 13,99 EUR (eBook) / 17,95 EUR (Taschenbuch)
Bestellen: Amazon
Inhalt:
Als Mitglied der Boygroup „Caught in the Act“ wurde Eloy de Jong über Nacht berühmt und begeisterte Mitte der 90er Jahre Millionen (vorwiegend) weiblicher Fans. Mehrere Jahre hielt er seine Homosexualität geheim, bis er sich gemeinsam mit seinem Partner Stephen Gately (Sänger von „Boyzone“ outete und zu sich und seiner sexuellen Identität stand. Auch nach der Auflösung von „Caught in the Act“ blieb sein Leben turbulent – in der vorliegenden Autobiografie gibt er Einblicke in seine schwierige Kindheit, sein Leben als gefeierter Popstar, sein öffentliches Coming-Out und dem steinigen Weg zum gefeierten Schlagersänger und schwulem Familienvater.
Eigene Meinung:
Mit „Egal was andere sagen“ legt der Künstler Eloy de Jong seine Autobiografie vor und sprich erstmals ausführlich über seine Kindheit und Jugend, sowie über sein Leben als Star der Boygroup „Caught in the Act“ und die Zeit nach Auflösung der Band. Das Buch erschien 2020 bei edel books und trägt denselben Titel wie der Song „Egal was andere sagen“, einer Coverversion des Boyzone-Welthits „No Matter What”.
Auf 224 Seiten beschreibt der Künstler und Autor Eloy de Jong seinen steinigen Lebensweg und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund – ganz gleich ob es sich um seine Kindheit dreht, die von dem alkoholabhängigen und dominanten Vater, Mobbing in der Schule und beständiger Unsicherheit geprägt wurde, seine Erfolge als Tänzer oder um sein Leben als gefeierter Boygroup Star, das bei weitem nicht so rosig gewesen ist, wie man vermuten möchte. Eloy de Jong gibt eine Menge teils interessanter, teils erschreckende Einblicke in eine Branche, die ganz darauf ausgerichtet ist, junge Mädchen zu erreichen (fast mehr noch als tatsächlich Musik zu machen und zu verkaufen). Wer damals Fan der Band war und einen Teil der Berichte und News rund um die vier Mitglieder verfolgt hat, wird eine Menge ernüchternder Dinge erfahren, die zeigen, wie schwer es eine Boygroup wirklich hat und wie teuer Erfolg erkauft werden musste.
Glücklicherweise nimmt „Caught in the Act“ nur einen kleiner Teil der Autobiografie ein – Eloy de Jong berichtet darüber hinaus auch von seinem Leben nach Auflösung der Band, seiner Familie und seinem Partner. Und er gibt einen sehr emotionalen und berührenden Einblick in die Co-Elternschaft, die es seinem Partner und ihm ermöglicht, eine gemeinsame Tochter aufzuziehen und zu erziehen. Dass er inzwischen einen Platz als Schlagersänger gefunden hat und selbst Musik schreiben kann, beschreiben die letzten Kapitel der Autobiografie.
Aufgelockert werden die Kapitel mit Collagen, offiziellen Bildern und privaten Fotoaufnahmen des Künstlers, seiner Familie und den Menschen, die ihn in seinem Leben begleitet haben. Sie nehmen einige Seiten im Mittelteil ein, wirken jedoch ein wenig lieblos zusammengewürfelt – hier wäre es schöner gewesen, wenn mehr Seiten aufgewendet worden wären und es zusätzliche Beschreibungen zu den Bildern gegeben hätte.
Stilistisch gibt es wenig zu bemängeln – der Autor hat einen gut lesbaren, angenehmen Stil, der den Leser schnell gefangen nimmt. Eloy de Jong gelingt es problemlos seine Gedanken und Gefühle zu transportieren und einen tiefen Eindruck zu hinterlassen. Man ist nah bei ihm und erfährt eine Menge über sein Leben und die Dinge, die ihm wichtig sind. Einziges Manko sind die Wiederholungen einiger Punkte – hier hätte man noch en wenig kürzen können, denn spätestens nach dem 3. Mal sind Meinungen und Einstellungen des Künstlers bekannt.
Fazit:
„Egal was andere sagen“ ist eine gelungene, gut geschriebene Autobiografie des Künstlers Eloy de Jong. Der Autor gibt viele emotionale und berührende Einblicke in sein Leben und berichtet von seinen Höhen und Tiefen ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Wer den Künstler aus seinen Zeiten bei „Caught in the Act“ kennt oder seiner Laufbahn als Schlagerstar folgt, sollte ein Blick riskieren – nicht nur sein privates Leben ist interessant, auch seine Eindrücke von der Musikbranche, insbesondere der Boygroup Szene sind spannend und regen zum Nachdenken an. Zu empfehlen.