[AUSWERTUNG] Gewinnspiel Cecil Dewi

Hallo in die Runde,

das Gewinnspiel zu den Werken von Cecil Dewi ist vorüber und es kamen noch einmal einige wunderschöne, spannende Fragen zusammen, die die Autorin beantwortet hat. Auch haben sich einige die Mühe gemacht, Cecils Fragen zu beantworten, worüber sie sich sehr gefreut hat und sich vielleicht bei dem ein oder anderen noch einmal meldet. Insgesamt hatten wir 23 Teilnehmer und bevor ich die Namen der Gewinner bekanntgebe, hat noch einmal Dewi das Wort.

Hier die Antworten zu euren Fragen:

Dewi: Zuerst einmal: Wow, vielen Dank für Eure spannenden Fragen und auch für die teils ausführlichen Rückmeldungen zu meinen Geschichten. Das hat mich sehr gefreut! Ich hoffe, meine Antworten stillen Eure Neugier.

Frage: Die Frage die ich Cecil gerne stellen möchte ist vielleicht keine klassische Interview-Frage, aber da ich selber total gerne koche drängt sich mir die einfach auf :-):
Gibt es ein typisch chilenisches Rezept, das du uns zum Nachkochen empfehlen würdest. Gerne auch was Süsses, da ich sehr gerne backe. (Mana Teuchner)

Dewi: Eine sehr ungewöhnliche Frage! 🙂 Eine typisch chilenische Süßspeise ist ‚Pie de limon’ – eine Zitronentarte (Mürbeteigboden, Zitronencreme aus dickflüssiger süßer Kondensmilch und oben drauf Eischnee). Wenn Du es gesünder magst: Chirimoya alegre – das ist geschälte und kleingeschnittene Chirimoya-Frucht mit fisch gepresstem Orangensaft. Oh – und Chilenen lieben Manjar (in Argentinien ‚Dulce de leche’). Das ist Karamellcreme, die aus der oben genannten süßen Kondensmilch gemacht wird. In süßem Gebäck kommt man kaum darum herum.

Frage: Planst du noch weitere Romane zu veröffentlichen und wenn ja… wann wird es etwas Neues geben? (Alexandra Bergmann)

Dewi: Konkrete Planungen gibt es derzeit nicht. Der einzige Roman, den ich mit „Ansage“ geschrieben habe, war Parallelwelt. Da gab es ein Exposee, eine Storyline – und vor allem einen Vertrag mit dem Verlag. Ansonsten ist mein Schreiben willkürlich. Wenn ich was zu schreiben habe, schreibe ich. Und eine Geschichte ist so lang, wie sie eben ist. Deshalb kann ich nichts in Romanlänge versprechen. Sollte ich „Enemigos“ bewältigen, wäre das jedoch mein nächster Roman-Kandidat.

Frage: Gibt es einen Grund warum du angefangen hast du schreiben? Wann hast du angefangen zu schreiben ?! (Marina Dold)

Dewi: Den ersten Anlass hatte ich ja schon im Interview geschildert: Ich habe ganz klassisch eine Fanfiktion geschrieben. Angefangen habe ich damit vor gut 4 Jahren. Was mich jetzt bei der Stange hält … hm. Ich vermute, wenn man einmal anfängt, mit eingebildeten Personen zu sprechen, hört man nicht mehr so schnell auf. Besser, ihre Geschichten landen auf Papier als ich in der Klapse. 😉

Frage: Ich möchte gerne wissen, wo sich Cecil Dewi in 10 Jahren sieht. (Möchte sie vom Schreiben leben? Hat sie über ein heterosexuelles Paar etwas geschrieben? etc. :-)) (Desiree)

Dewi: Sollte ich in zehn Jahren noch schreiben, weiß ich nicht, ob das ein Fluch oder ein Segen ist. Schreiben ist eine sehr zeitintensive Sache und ich gebe zu, dass mein Sozialleben etwas darunter leidet. Aber wenn es mir bis dahin noch Spaß macht und ich nicht total vereinsamt bin, hoffe ich schlichtweg, dass ich noch genügend Ideen habe und Energie, diese auch umzusetzen. Vom Schreiben leben kann ich mir hingegen nicht so gut vorstellen. Es baut verdammt viel Druck auf, wenn man finanziell von den Verkaufszahlen eines Buches abhängig ist. Und Druck macht meine Muse platt. Und welche Geschichten ich dann erzähle – wer weiß? Nur Krimis werde ich bestimmt nie schreiben. Ich schnalle als Leser oft selbst bei der Auflösung nicht, warum XY jetzt der Mörder ist.

Frage: Hallo, sie haben ja eine fanfiction zu “die Gilde der schwarzen Magier” geschrieben. Was halten Sie im allgemeinen von der Buchreihe von Trudi Canavan? (Jasmin Eck)

Dewi: Insgesamt hat es mir Spaß gemacht, “Die Gilde der schwarzen Magier” zu lesen. Zunächst hatte ich etwas Probleme, in die Geschichte hineinzukommen, aber irgendwann auf dem ersten Drittel hat sie mich dann doch gepackt. Die Geschichte ist gute Unterhaltung – wobei ich glaube, dass mein Hauptinteresse beim Bösewicht Akkarin lag. Ich habe mal in den Folgeband der Serie reingeschnuppert, aber der gibt mir nicht so viel. Gut gefallen hat mir die erschaffene Welt. Stilistisch/sprachlich ist die Geschichte für mich aber nicht herausragend.

Frage: Die Sache mit dem Auswandern nach Chile war mit Sicherheit ein enormer Schritt, kann ich mir denken. Gibt es jetzt auch noch etwas großes, dass du machen wollen würdest oder sind es eher die kleinen Dinge, die dich reizen? (Anna Maske)

Dewi: Das mit dem Auswandern war nicht als großes „Projekt“ geplant. Das hat sich einfach ergeben. 🙂 Und es kann gut sein, dass wir nicht für immer in Chile bleiben. Wir sind da nicht ganz so festgelegt. Meine größte Herausforderung sehe ich darin, zu leben. Gut zu leben und aus dem, was die jeweiligen Umstände vorgeben, das Beste zu machen.

[SPOILER-FRAGE! “Staub & Stolz”]
Frage:
Das Ende (von Staub & Stolz) war toll, es hat mich auch zu Tränen gerührt aber hast du auch ein anderes Ende geschrieben? (Lisa Arnold)

Dewi: Nein, ich habe kein anderes Ende zu „Staub & Stolz“ geschrieben. So seltsam sich das vielleicht anhört: Forlán und Iain sind für mich ein stückweit real. Und Forlán ist gestorben. Ich habe um ihn getrauert – sehr. Ich kann kein alternatives Ende schreiben. Genauso wenig, wie ich einen echten Menschen wiederbeleben könnte.
[SPOILER-FRAGE! Ende]

Frage: Sind Dir deine Charaktere, sprich so wie du sie Dir vom Aussehen her vorstellst, in echt schon mal über den Weg gelaufen? (Anna-Lena)

Dewi: Ich habe meist nur ein sehr, sehr vages Bild zum konkreten Aussehen meiner Protagonisten. Einige körperliche Attribute habe ich klar vor Augen, aber das ist nur sehr ausschnitthaft. Für „Parallelwelt“ musste ich mich richtig auf die Suche begeben nach Fotos von Leuten, bei denen mein Bauchgefühl „ja“ sagte, damit Janine die Illustrationen anfertigen konnte. Einmal ist es mir jedoch passiert, dass ich einem Mann über den Weg gelaufen bin, der Jan aus meiner Geschichte „Tjark“ hätte sein können. Das war sehr seltsam, weil es im Rahmen eines Arbeitsessens passiert ist – und ich mir alle Mühe geben musste, den Typen nicht mit „Jan“ anzusprechen und ihn auch nicht fortwährend anzustarren.

Frage: Was empfindest du bei Kritiken/ Rezensionen/ Kommentaren zu deinen  Geschichten/ Bücher? Positiver oder negativer Art. Wie wichtig ist dir die Meinung deiner Leser? (Papilio Faye aka Violet)

Dewi: Oh, Rückmeldungen zu meinen Geschichten sind Zuckerbrot und Peitsche! Sie sind mir sehr wichtig. Es verpasst mir ein Stimmungshoch, wenn sich jemand positiv und konstruktiv zu meinen Geschichten äußert. Wenn ich negative Kommentare bekomme, ist das im ersten Moment natürlich nicht so toll. Aber bisher hatte ich Glück, und fast alle Leute, die Kritik geäußert haben, haben das so gemacht, dass ich verstanden habe, was sie nicht gut fanden und warum. Ich denke, dass ich dann in der Lage bin, mir die entsprechende Kritik zu Herzen zu nehmen und bei meiner Schreiberei darauf zu achten – wenn ich sie denn teilen kann. Reine Lobhudelei bringt einen nicht weiter.

Frage: Sind deine Geschichten komplett fiktiv oder spielt das liebe Leben doch auch mit hinein? (Karen)

Dewi: Grundsätzlich sind meine Geschichten fiktiv. Was aber darin einfließt, ist meine Lebenserfahrung. Momente, in denen ich sehr glücklich war – oder gescheitert bin. Freundschaftliche und romantische Beziehungen, die gewachsen sind – oder verblasst, gar zerbrochen. Meine eigenen Unzulänglichkeiten – und Momente, in denen ich gewachsen bin. Menschen, denen ich begegnet bin, mit ihren ganz eigenen Geschichten.

Frage: Überfordern dich deine Charaktere auch ab und an? Kommt es z.B. manchmal vor, dass sie nur so mit Informationen um sich schmeißen, sodass du kaum Zeit hast das alles zu verarbeiten? Oder dass sie dich mit irgendwelchen “Einwürfen” völlig aus deiner eigentlich geplanten Bahn werfen? (Julia)

Dewi: Meine Protagonisten sprechen nicht mit mir. Nicht in dem Sinne, dass sie bei mir auf der Schulter sitzen und sagen: „Das und das will ich jetzt aber nicht machen, ich will lieber ein Eis!“ Es ist eher so, als würde ich ihnen über die Schulter schauen. Als wäre ich ein unsichtbarer Beobachter. Dennoch überfordern sie mich oft! Schlichtweg, weil sie manchmal nicht greifbar sind. Weil ich sie in eine Szene stoße, und plötzlich kein Feedback von ihnen bekomme. Oder weil der Protagonist nicht das tut, was ich geplant hatte. Eine Art passiver Widerstand. 😉 Meist stockt dann der Schreibprozess, bis ich entweder die Szene ändere, oder gar den ganzen Plotverlauf (ein Alptraum!). Was ich für gewöhnlich nicht ändern kann, ist der Charakter des Protagonisten oder sein grundsätzliches Verhalten.

Frage: Mich würde interessieren woher du, insbesondere die Anregungen für die Sex-Szenen bekommst. Und woher du allgemeine deine Ideen nimmst, sind das nur Hirngespinste oder hast du eine andere Inspirationsquelle? (kiska-chan)

Dewi: Jede Sexszene, die ich schreibe, entwickelt sich aus der Spannung zwischen den Protagonisten, aus ihrer jeweiligen Gemütslage, aus ihren Wünschen, Hoffnungen. Und aus ihrer eigenen Verletzlichkeit. Ich glaube, das ist ein treibender Faktor für mich, wenn ich eine intensive erotische Szene schreibe: Wie nackt ist ein Protagonist, wenn seine Haut, sein Körper und sein Benehmen im Bett vielleicht gerade als Rüstung funktionieren? Wie sehr kann/darf/will er sich in der betreffenden Situation emotional entblößen? Ich denke, deswegen finde ich es wenig reizvoll, die reine „Mechanik“ von sexuellen Handlungen zu beschreiben.

Allgemeine Ideen kommen einfach so – in Form von Protagonisten, oder einem Satz, oder einer kleinen Szene, die raus wollte. Einige meiner längeren Geschichten waren zunächst kurze „One-Shots“, deren Protagonisten danach weiter in meinem Kopf herumgeisterten.

Frage: Wie fängst du an, wenn du eine neue Idee hast? Fängst du an loszuschreiben oder baust du die Welt und die Charaktere erst ein bisschen aus in deinem Kopf? (Ariane Gienger)
Frage: Wenn du eine Idee zu einer Geschichte hast, schreibst du sie dir mit Stichworten auf, nur kurze Sätze oder ganz anders? (Katja)

Dewi: Die beiden Fragen beantworte ich mal zusammen. Ich bin eher der Typ „losschreiben“. Wenn ich zu viel Fundament baue, bekomme ich eher Angst vor den potenziellen Ausmaßen einer Geschichte. Ich taste mich lieber schreibend voran und mache mir dann Gedanken über Details, wenn sie wichtig werden.

Frage: Wird es zu Tjark vielleicht irgendwann eine Fortsetzung geben? Oder einen ähnlichen Text von Novellen-Länge (abgesehen von den bereits  veröffentlichten) und welche Themen würden dich dabei reizen? (kirajen)

Dewi: Zu Tjark wird es keine Fortsetzung geben. Ich finde, die Jungs haben sich ganz gut miteinander eingerichtet und ich weiß, dass Tjark in guten Händen ist. Und zu anderen Geschichten in Novellenlänge: gut möglich, wenngleich ich nichts Konkretes geplant habe. Aber das Format und die Länge liegen mir im allgemeinen, so dass da durchaus noch was kommen kann.

Frage: Wie schaffst du es dich in deine Protagonisten hineinzudenken? Männer sind ja doch ganz anders als Frauen, egal ob es im Gang, mit den Gedanken oder dem Handeln ist. Schaffst du es beim Schreiben trotzdem ganz in deinen Prota zu schlüpfen? (Bücherfee Stefanie)

Dewi: Das ist eine spannende Frage. Ganz in meine Protagonisten hineinschlüpfen tue ich nie. Ich identifiziere mich nicht mit ihnen. Es ist eher so, als würde ich sie kennenlernen. Sie werden zu Freunden, zu Familie, vielleicht sogar zu Geliebten. Irgendwann kenne ich sie so gut wie kaum einen anderen Menschen. Aber ich BIN nicht sie. Vielleicht ist das sogar der Trick für mich, aus der männlichen Perspektive schreiben zu können. So verpasse ich einem männlichen Protagonisten nicht aus Versehen „weibliche“ Attribute.

Frage: Könntest du dir vorstellen, mit einem anderen Autor zusammen ein Buch zu schreiben? (Heike)

Dewi: Das stelle ich mir schwierig vor, einfach, weil Schreiben für mich ein sehr introvertierter Prozess ist. Und weil ich sehr unregelmäßig schreibe, was eine verlässliche Zusammenarbeit erschwert. Aber mit einem Kollegen habe ich das mal besprochen. Wenn uns die Muse beißt, werden wir das vielleicht mal mit einem kleinen Text ausprobieren.

Frage: Mir gefällt das Cover von Parallelwelt sehr und ich wollte mich erkundigen, ob es davon noch mehr gibt und/oder es evtl. ein Artbook oder so gibt/geben wird. (Sandra Black)

Dewi: Das Cover ist schön, nicht? *HerzchenindenAugenhat* Die Illustratorin Janine Sander hat auf ihrem Blog (http://janinesander.blogspot.de/) zu einer kleinen Auswahl an Illustrationen deren Entstehungsprozess dokumentiert. Das ist sehr spannend und ich möchte immer ehrfürchtig im Staub rumrobben und Janines Mantelsaum küssen. Ansonsten hat mir das Verlagsteam mit Janines Unterstützung ein ganz persönliches Artbook mit allen Originalen der Illustrationen zusammengestellt. Und das hüte ich nun ….. Mein Schaaatz!

Frage: Ich habe “Tänzer und Schatten” gelesen und frage mich schon länger folgendes: Mit wem identifizierst du dich mehr, mit David oder Niall? Und was bedeutet Niall für dich? (Elena Dietz)

Dewi: Identifizieren tue ich mich mit keinem von beiden. Würde ich mich wirklich mit Niall, dem Schatten, identifizieren, hätte ich auch das Problem, die Leichen diskret verschwinden lassen zu müssen. Dabei kann ich nicht mal Schwarzfahren, ohne dass man es mir an der Nasenspitze ansieht.

Der Schatten als Figur war hingegen für mich unglaublich reizvoll, weil er keine menschlichen Moralvorstellungen besitzt. Er ist ein Raubtier, und es macht ihm Spaß, eines zu sein. Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass er sich als böse empfindet. Ich persönlich bin auch nicht der Meinung, dass er böse ist. In seine Fremdartigkeit einzutauchen, hat mir beim Schreiben sehr viel Spaß gemacht.

Frage: Wie gehst du mit einer Schreibblockade um? Wenn dein Bildschirm eher einem schwarzen Loch gleicht, anstatt  ein kreativer Tummelplatz von Worten zu sein? Hast du aus diesem Grund schon mal eine Geschichte nicht beendet oder nicht beenden können? (Babsi Corsten)

Dewi: Ich nenne sie nicht „Schreibblockaden“. Das macht das ganze nur schlimmer. 😉 Ich habe EINIGE angefangene und nicht beendete Geschichten rumliegen. Und das ist nichts, worauf ich stolz bin. Es kommt oft vor, dass ich wochen- oder monatelang nichts schreibe. Das fühlt sich nicht gut an. Manchmal beginne ich dann eine andere Geschichte – eine Art Übersprungshandlung. Gerade die Ansätze für meine kürzeren Geschichten wie „Zuhause“, „Tänzer & Schatten“ oder „Tjark“ sind zunächst entstanden, weil ich mich um das Schreiben der großen Geschichten gedrückt habe. Aber ich weigere mich, mich stundenlang vor ein leeres Dokument zu setzen. Und ich weigere mich, Schreiben als Pflicht anzusehen (selbst, wenn ich meine Leser und Leserinnen gerne mit Nachschub füttern möchte). Schreiben soll mir Spaß machen. Und wenn’s nicht läuft, dann läuft es eben nicht. Das ist der Luxus der Hobby-Schreiberei. 🙂

Fragen: 1. Du hast tatsächlich erst mit 30 angefangen zu schreiben? Gab es vorher keine Kurzgeschichten oder Gedichte?
2. Wie kommst du zu den Namen deiner Protagonisten? Sind zuerst die Figuren da oder die Namen?
3. Lässt du dich von Musik zum schreiben inspirieren? (Sarah Natusch)

Dewi: Hui, gleich drei Fragen auf einmal! Ja, ich habe tatsächlich erst mit 30 mit dem Schreiben angefangen, von Schulaufsätzen abgesehen. Oh, ein Gedicht habe ich geschrieben, nein, zwei, als ich schrecklichen Liebeskummer wegen meiner ersten Freundin hatte, das war mit 19 oder so. Aber das war’s.

Zur Namensfindung: Normalerweise sind die Protagonisten zuerst da.

Für manche Geschichten benutze ich einzelne Musikstücke als „emotionales Gedächtnis“, weil ich die Stimmung einer Szene mit der des Musikstücks verknüpfe. Wenn ich dann das Musikstück höre, kommt die Szene vor mein inneres Auge. Beispiel gefällig? Es gibt eine Szene in „Staub & Stolz“, bei der Forlán allein und recht betrunken auf einem Wachturm sitzt und grübelt. Das Lied dazu ist „The Winter“ von Balmorhea. Ich höre die ersten Takte – und sitze neben Forlán im Schnee. Zum Schreiben selbst brauche ich aber Stille, Musik nervt mich dann. Aber ich vermute, ich bringe in etwa genauso viel Zeit damit zu, gedanklich in einzelnen Szenen zu hängen, wie sie aufzuschreiben. Dabei kann ich dann die entsprechende Musik hören.

Frage: Hast du mehr homosexuelle Freunde als hetero Freunde? (Lisa)

Dewi: Generell nenne ich nur wenige Leute „Freunde“. Die Heteros sind sowohl in meinem Freundes- als auch in meinem Bekanntenkreis in der Überzahl.

Frage: Wenn du etwas urkomisches schreiben solltest, wo wären dann deine Grenzen? In welche Gefilde der Witzigkeit würdest du vorstoßen und bei welchen wäre für dich Schluss? Witzige Szenen zu schreiben kann leicht sein, insbesondere wen Situationskomik gefordert ist, aber wenn es zu chaotisch abgedreht wird, kann es auch schnell unfreiwillig komisch oder zu aufgesetzt wirken. Deshalb stell ich dir jetzt einfach mal die Frage. (Mareen)

Dewi: Das ist eine furchtbar schwere Aufgabe! Ich und Humor schreiben … das klappt nicht so gut. Ich bilde mir ein, im wahren Leben einen Sinn für schwarzen und dreckigen Humor zu haben, aber der schafft den Sprung in meine Geschichten nicht. Wenn mal Humor aufblitzt, ist der eher beiläufig, trocken oder böse. Lesen tue ich lustige Sachen gern, wobei ich auch hier lieber weniger und dafür böseren Humor schätze. Slapstick ist nicht so mein Ding, dabei schäme ich mich fremd.


Jetzt will ich euch nicht länge auf die Folter spannen – hier die Gewinner der Bücher:

3. Platz

Lisa Arnold

2. Platz

Anna Maske

1. Platz – signiert

Mana Teuchner

Dewi und ich gratulieren allen Gewinnern und wünschen ihnen viel Spaß mit ihren Gewinnen. Alle anderen – nicht traurig sein, weitere Specialweeks mit anderen Autoren sind in Planung, sprich es gibt weitere Chancen. Alle Gewinner melden sich bitte bei mir mit Angabe ihrer Adresse, damit ich die Bücher bald auf den Weg schicken kann.

Vielen Dank an alle Teilnehmer, Cecil Dewi für ihre Geduld und dem Cursed Verlag und dem Incubus Verlag für die Bereitstellung der Gewinne 🙂

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