[ROMAN] Das Ende von Eddy von Édouard Louis

Autoren: Édouard Louis
Taschenbuch:  208 Seiten
ISBN: 978-3100022776
Preis: 16,99 EUR (ebook) | 18,99 EUR (Hardcover)
Bestellen: Amazon

Story:
Schon von klein auf ist Eddy anders als die übrigen Kinder des ärmlichen Dorfes in der Picardie, in der echte Männer von der Schule abgehen, Frauen abschleppen und saufen. Er hat nicht nur eine hohe Stimme, sondern auch einen tänzelnden Gang und ist es gewohnt seine Worte mit ausholenden Gesten zu unterstreichen. Bereits in der Schule wird ihm dies zu Verhängnis, denn er ist schnell zum Schwulen degradiert – lange bevor er überhaupt weiß, was dieses Wort bedeutet. Die Auswirkungen bekommt er direkt zu spüren, mal in verbaler, mal in körperlicher Gewalt. Für ihn steht fest, dass er alles daran setzen will, um nicht schwul zu sein – lieber arbeitsloser Fabrikarbeiter mit krankem Rücken und Alkoholproblem, als der Außenseiter des Dorfes zu sein. Doch so leicht lässt sie seine Natur nicht abändern …

Eigene Meinung:
Mit „Das Ende von Eddy“ erschien 2013 das Debüt des damals erst 20-jährigen Édouard Louis, das deutliche autobiografische Züge aufweist. Bis heute verkaufte sich der Bestseller über 200.000 mal in Frankreich, in Deutschland erschien der Roman bei Fischer. Auf sehr direkte und unverblümte Art und Weise berichtet der Autor von seiner Kindheit in der französischen Provinz und was es heißt dort als homosexueller Junge zu leben. weiterlesen…

[MANGA] Shut up and sleep with me von Makoto Tateno

Autor: Makoto Tateno
Taschenbuch: 194 Seiten
ISBN: 978-3-7704-8635-9
Preis: 6,49 EUR (eBook) | 7,50 EUR (Taschenbuch)
Bestellen: Amazon

Story:
Die Ladengeschäfte S-Kurogane und S-Shirogane liegen direkt nebeneinander und sind bekannt für ihren ausgefallenen Silberschmuck. Dem Namen entsprechend steht S-Kurogane eher für härtere Designs mit Totenköpfen und Kreuze, während S-Shirogane für seine weichen, verspielten Designs berühmt ist. Das Konzept schlägt sich sogar auf die Belegschaft und die Designer der Schmuckstücke nieder – hell und dunkel. Während Yuko der Chefdesigner von S-Kurogane ist, arbeitet der sanfte Haruka für den hellen Konterpart du entwickelt verschlungene, feine Designs. Die beiden sind Kontrahenten und Freunde gleichermaßen, allerdings entwickelt sich schon bald mehr zwischen den beiden, denn sie teilen die Leidenschaft füreinander. Allerdings gibt es da ein Problem: beide sind im Bett aktiv und keiner mag sich mit dem Part des Uke zufrieden geben. Als der Chef der Ladenkette auftaucht und Yuto sich an ihn heranmacht, ahnt er nicht, was er damit auslöst …

Neben der Hauptgeschichte befindet sich noch der Kurzmanga „Shut up and make me cry“ in Makoto Tatenos Werk, in dem es um So Nishiyama geht, Angestellter bei S-Kurogane, der gerade von seiner Frau verlasen wurde und Trost bei einer ungewöhnlichen Person findet.

Eigene Meinung:
„Shut up and sleep with me“ ist ein weiterer One-Shot von Makoto Tateno, die durch ihre unzähligen Boys Love Mangas bekannt geworden ist, insbesondere durch ihre Reihen „Yellow“ und „Blue Sheep Dream“. Der vorliegende Manga erschien in Deutschland bei EMA. weiterlesen…

EMA Sommerprogramm 2016

Bereits vor einigen Tagen hat EMA sein neues Programm angekündigt – endlich habe ich es geschafft, mir einen Überblick zu verschaffen, welche Mangas im kommenden Frühjahr/Sommer nach Deutschland kommen. Viele Überraschungen gibt es nicht – dass die Kuroneko-Reihe fortgeführt wird, war irgendwie zu erwarten, die anderen beiden Oneshots sind ganz nett, wobei mit Kyou Kitazawa zumindest eine neue Mangaka nach Deutschland kommt. Hier die obligatorische Übersicht der neu angekündigten Mangas:

110 – Keine Nummer unter diesem Anschluss von Kyou Kitazawa (Original: 110 – Ban wa uketsukemasen!)
Kuroneko – Fang mich! Von Aya Sakyo (Orginal: Kuroneko Kareshi no Aishikata)
Kuroneko – Streichel mich! Von Aya Sakyo (Original: Fukigen Kareshi no nadamekata)
Kuroneko – Zeigs mir! Von Aya Sakyo (Original: Nekoka Kareshi no ayashikata)
Love Fever von Papiko Yamada

[AUSWERTUNG] Gewinnspiel Brunhilde Witthaut

Hallo ihr Lieben,

Kommen wir endlich zum großen Nachklang der Special Week mit Brunhilde Witthaut und dem Leserinterview inkl. der Auswertung des Gewinnspiels. Insgesamt haben sich 15 Leute am Gewinnspiel beteiligt und einige tolle Fragen geschickt. Brunhilde und ich bedanken uns bei allen Teilnehmern. Bevor wir die glücklichen Gewinner bekanntgeben, kommen wir erst einmal zu Brunhildes Antworten:

Bianca: Schreibst du an mehreren Projekten gleichzeitig, je nach Laune und Einfällen an dem einen oder an dem anderen? Oder beginnst du einen neue Roman erst, wenn der andere beendet ist?
Ich schreibe hin und wieder an mehreren Projekten, die aber nicht gleichrangig sind. An einem Roman, der bald abgegeben werden soll, schreibe ich recht konzentriert, aber gleichzeitig kümmere ich mich z.B. auch um Exposé und Leseprobe eines anderen Stoffes für meine Agentin. Sie muss ja verkaufen und kann nicht warten, bis ich mit meinem aktuellen Roman fertig bin. 40-50 Seiten kann man immer mal gut dazwischenschieben.

Sarah: Du hast gleich mit eine Gay Geschichte gestartet? Habe ich das richtig gelesen? Wie kam es dazu? Hast du schon immer gerne solche Geschichten gelesen?
Ich habe mit historischen Romanen begonnen und bin dann zum Gay Crime gekommen. Wie es dazu kam? Nun, in meinem historischen Roman „Des Teufels Schreiber“ ging es um einen Serienmörder, der historisch belegt schwul war. Dem konnte ich also keine Geliebte andichten. Ich musste mich mit der Thematik auseinandersetzen und entdeckte, dass die Gefühle zweier Männer füreinander jetzt nicht viel anders sind als bei einem Hetero-Paar. Das Thema hat mich fasziniert, sodass ich mir vorgenommen haben: jetzt entwerfe ich einen schwulen Helden in meinem Lieblingsland. So wurde Claude Bocquillon geboren. Ein Held für schwule Männer, der aber auch den Damen gefällt. Die Leserinnen mögen es dann ja auch ganz gern ein wenig romantisch und leidenschaftlich, deshalb habe ich meine Gay Romance-Geschichten entwickelt. Ich selbst lese kaum Gay Romance.

Sebastian: Wo holst du dir die Inspiration für deine Romane?
In Frankreich. Da liegt unter jedem Stein eine Geschichte. Das bezieht sich auf die Gay Krimis und meine historischen Romane.
Alle anderen Themen schöpfe ich aus dem prallen Leben, aus sozialen Umständen, aus Fernsehdokumentationen usw. und aus Erlebnissen. Zum Beispiel wurde ich auf dem Montmartre in Paris von zwei Roma-Mädchen angebettelt. Danach schrieb ich den Romantic-Thrill „Montmartre Blues“, in der es um eine junge Rumänin geht, die sich in einen reichen Pariser verliebt.

Ramona: Liebe Brunhilde, du bist ja vor allem in historischen Gefilden und im Krimibereich unterwegs. Gibt es noch ein anderes Genre, das du als Autorin unbedingt noch entdecken möchtest?
Ja, ich möchte gern noch einen Thriller schreiben. Er wird in Kanada spielen, so viel weiß ich schon, und es geht um die Natives, also Indianer. Mir fehlt nur die Zeit, ein dickes englischsprachiges Sachbuch zu entziffern, das ich für den Thriller benötige.

Monja: Wie bist du dazu gekommen, gerade im Genre Gay zu schreiben? Das ist ja immer noch nicht so häufig zu finden, wie die meisten anderen Charaktere und sicher schwerer zu etablieren (was ich nicht verstehe).
Ich verstehe auch nicht, warum „normale“ Verlage keine schwulen Geschichten verlegen (in denen Erotik und Sex überhaupt nicht im Mittelpunkt stehen). Wie ich dazu gekommen bin, habe ich auf Sarahs Frage erklärt.

Chris McKay: Du schreibst offenbar an mehreren Projekten gleichzeitig. Wenn du an einem Krimi schreibst, bevorzugst du dann, dass die anderen zeitgleichen Projekte ein völlig anderes Thema/Genre haben? Oder ist es dir lieber, wenn parallel laufende Projekte im gleichen Genre angesoedelt sind?
Es ist schwierig für mich, an zwei Krimis gleichzeitig zu schreiben. Da kommt es dann schon mal vor, dass ich Namen verwechsle und im schlimmsten Fall sogar Alibis der beiden Fälle mische und durcheinanderwerfe 🙂

Hattest du schon mal eine Schreibblockade und wenn ja, wie bist du damit umgegangen?
Eine Blockade – so will ich das nicht nennen. Manchmal muss ich mich etwas regenerieren. Ich merke, dass sich der Schreibflow nicht einstellt, dass alles etwas zäh fließt. Oft handelt es sich dabei um den Übergang von einer Szene in eine andere. Ich finde dann den Absprung nicht. Dann setze ich zwei, drei Tage aus, denke aber immer an die Situation. Und dann – peng, kommt der zündende Gedanke und es geht weiter.

Wie wichtig sind für dich das Feedback der LeserInnen und der Kontakt zu ihnen, z.B. über SocialMedia?
Das Feedback macht 50 % der Freude aus. Die anderen 50 % Freude entsteht beim Schreiben selbst. Ich freue mich über jede Meinung, sachliche Kritik und schöne Rezensionen. Ich bin aber jetzt nicht der Jäger, der LeserInnen auf Facebook sammeln geht. Lieber lasse ich den Leser von selbst auf mich zukommen.

Anna: Was würdest du tun, wenn du deinen Charakteren tatsächlich einmal begegnen würdest?
Also, vor Gilles de Rais würde ich wegrennen (Des Teufels Schreiber).
Claude, Julian und Frederic würde ich um den Hals fallen (Krimis), Zac und Liam würde ich High Five geben und mit ihnen durch Schwulenkneipen ziehen (Vancouver Dreams). Mit Ruben und Niklas würde ich einen Kaffee trinken, mit denen bin ich nie so recht warm geworden (Bodyguard).

Julia: Mit welcher deiner Figuren kannst Du dich am meisten identifizieren und warum?
Gute Frage. Mit jeder. Das liegt einfach daran, dass man als Autor bei jeder Figur in die Tiefe gehen muss. Man steckt schließlich in ihr, berichtet aus ihrer Perspektive. Da ist es egal, ob es der Held oder der Bösewicht ist. Ich mag auch meine Schurken. Es gibt natürlich Figuren, die einem einfach nicht so liegen, aus welchen Gründen auch immer. Das hat man sich jedoch selbst eingebrockt und man muss beharrlich daran arbeiten, dass die Figur authentisch wird.

Nadin: Wenn du in deinem Leben etwas ändern könntest, würdest du es tun und wenn ja was oder sagst du dein Leben gefällt dir so wie es jetzt ist?
Ich würde alles wieder so machen außer einer Sache: ich würde mindestens 10 Jahre eher mit dem Schreiben anfangen, um die vielen Ideen umzusetzen. Schreiben ist einfach toll. Ach ja,und ich würde mir 10 Jahre eher einen spanischen Windhund, einen Galgo, aus dem Tierschutz zulegen. Jetzt mit über 50 Jahren so eine Rennmaschine zu haben, ist nicht immer ganz einfach.

Könntest du dir vorstellen die Geschichte Niklas und Ruben aus “Bodyguard – Spezialauftrag: Liebe” fortzusetzen?
Nein, das kann ich mir nicht so gut vorstellen. Die beiden leben in Deutschland, tja, Pech. Da werden meine Finger steif. Ich kann am besten schreiben, wenn meine Figuren Franzosen sind oder in Kanada wohnen. Bei Zac und Liam könnte ich mir eher eine Forsetzung vorstellen.

Steffi: Gibt es evtl. mal eine Fortsetzung zu “Bodyguard”?
Nein, wie schon bei Nadine erklärt. Nur Claude ist mir so ans Herz gewachsen, dass irgendwann ein vierter Band erscheinen wird.

Auf was für eine (bisher ungestellte) Frage hat Brunhilde Witthaut schon immer mal in einem Interview antworten wollen?
„Verdienen Sie viel Geld mit Ihren Büchern?“ – Auf diese Frage würde ich antworten, dass sich viele Leser falsche Vorstellungen vom Einkommen eines Autors machen. Aber über Geld spricht man ja nicht …

Steffen: Woher kommt Ihr großes Interesse als Frau am Schreiben homoerotischer Themen und Charaktere und wie gern lesen Sie selbst Bücher dieser Thematik?
Die zweite Hälfte ist leicht zu beantworten. Ich lese kaum Bücher mit schwuler Thematik, außer Sachbücher zu Recherchezwecken. Das mag seltsam erscheinen. Ich lese aber auch kaum historische Romane, obwohl ich welche schreibe. Ich mache das Lesen eines Buches nicht von einem Genre abhängig, sondern vom Stil und vom Thema.
Nun zu Teil eins: Ich habe als Autorin Interesse an vielfältigen und abwechslungsreichen Figuren. Ein schwuler Detektiv ist eine Facette, die ich gern vielen Lesern vorstellen möchte. Es geht mir überhaupt nicht um Homoerotik (ich schreibe gar nicht gerne erotische oder Sexszenen), sondern um die Frage, inwieweit die Homosexualtität das Leben eines Menschen beeinflusst. Wie sind die Umstände, wie reagieren andere Personen, wie geht die Familie mit dem Thema um usw. Manchmal geht es ums Coming out, manchmal um die aufkeimende Liebe, aber ich gebe der Beziehungsebene immer eine Spannungsebene bei, in denen die Helden sich bewähren müssen. In einer Rezension von „Mord auf Französisch“ kannst du etwas lesen, was mir sehr gut gefällt: „Andererseits beschäftigen ihn allgemeinmenschliche Dinge wie die Sehnsucht nach Geborgenheit, Liebe und Freundschaft, Fragen nach der Heimat und nach der eigenen Verortung im Leben. Bach stellt den schwulen Protagonisten darin vor allem als ‚normalen‘ Menschen dar und dafür können wir ihm dankbar sein.“

Welche inneren Emotionen spielen sich in Ihnen ab, wenn Sie einen Krimi schreiben, wo sie vielleicht eine geliebte Person “morden” müssen, weil die Geschichte dies erfordert?Diesen Fall hatte ich bisher wohl noch nicht. Aber das Gefährden einer netten Figur ist eigentlich gar nicht so schwer zu ertragen. Manchmal gefällt es mir sogar und ich frage mich: welchen Sympathieträger bringen wir denn dieses Mal in Schwierigkeiten? Wenn es zur Geschichte gehört, muss diese Geschichte eben erzählt werden. Da kann man nichts machen 🙂
Ansonsten kommt es immer auf meine Tagesform an. Wird die Geschichte tragisch, rollen dann schon mal ein paar Tränchen.

Wie erfolgt Ihr Versinken in einer fremden Zeit und Welt, wenn Sie sich eines historischen Themas annehmen?
Danke für diese schönen Fragen 🙂
Ich liebe historische Themen, schon als Kind konnte ich mich für entfernte Zeiten begeistern. Man lernt so viel daraus für die Gegenwart und die Zukunft.
Wenn ich schreibe, bin ich gedanklich voll in der Historie. Wenn ich an der Tastatur sitzen, kann ich den Geruch riechen, die Farben der Gewänder sehen und höre die Lastenkräne der Katheralbauten knarren. Das geht automatisch, es ist in mir drin. Ich stecke in der Figur meines Helden, der dann allerdings die gleichen Probleme hat wie die Figuren der Gegenwart. Es geht immer um elementare Dinge wie Schuld, Liebe, Hass, Ehre, ums Überleben und um die Durchsetzung der Ziele, egal ob gestern oder heute.

Uwe: Wie findest du die Handlungsorte für deine Romane? Sind sie vor den Charakteren da, besuchst du sie selbst?
Ich glaube, das findet sich gleichzeitig. Ich sehe die Figuren fast immer im Zusammenhang mit der Region. Hin und wieder kann ich ein bisschen variieren, z B. Habe ich beim „Bodyguard“ ein wenig überlegt, wohin ich ihn verpflanze. Die historischen Orte sind dagegen zwangsläufig mit den Figuren verbunden. Gilles de Rais kann nur in der Bretagne agieren, der Kamisardenkrieg (Die Rebellenbraut) kann sich nur in den Cevennen abspielen.
Wenn eben möglich, besuche ich die Orte meiner Geschichten. So war ich im letzten Urlaub in Nizza (Doppelter Tod, von Michelle Cordier, ab Dezember im Handel.) Die Cevennen (Claude Bocquillon) sind ohnehin mein liebstes Urlaubsziel. Sie sind wild, sonnig, warm und dazu karg und historisch gebeutelt. Einfach vielseitig.

Emmi: Ich finde die Buchcover gelungen. Wenn ich es richtig verstanden habe, bestimmst du als Selfpublisher selber, wie das Cover werden soll. Wie sieht das bei deinen Verlagbüchern aus? Hast du da auch Einfluss auf das Aussehen?
Bei Verlagsbüchern hat der Autor oder notfalls seine Agentur meist kein oder nur ein geringes Mitspracherecht. Aber in der Regel einigt man sich “in der Mitte”. Bisher hatte ich das Glück, dass all meine Cover recht ordentlich sind.

Pierre: Woher kommt die Inspiration, Gay-Romance Bücher zu schreiben?
Wie schon angegeben, geht es nicht um gay oder nicht gay, sondern um eine fesselnde oder berührende Geschichte mit normalen Menschen, die eben schwul sind. Ich lege vorab das Thema fest, um das es gehen soll. Klar, eine Beziehung muss her, dazu kommt eine äußere Bedrohung, die als Katalysator für die Beziehung dient. Dann entwerfe ich passende Figuren. Die Inspiration kommt durch das Anlegen dieser Puzzle-Teilchen. Man fängt mit den Ecken an, fertigt den Rahmen, und je mehr Teile zusammenpassen, umso mehr Inspiration finde ich beim Anblick des halb fertigen Bildes. Am Ende läuft alles wie geschmiert.

Danke für eure Fragen, die von eurem Interesse zeugen. Ich hoffe, ihr bleibt meinen Geschichten treu und wir „lesen“ uns bald wieder. Im Dezember geht es mit einem Nizza-Krimi weiter. Aber: keine Gay-Geschichte dieses Mal.

Hier die Gewinner des Leserinterviews

3. Platz

3. Platz – Steffen Marciniak

2. Platz

2. Platz – Monja Freeman

1. Platz

1. Platz – Julia Raschke

Herzlichen Glückwunsch!
Alle Gewinner melden sich bitte bei mir mit Angabe ihrer Adresse und Signierwunsch (Brunhildewird die Bücher für euch signieren und euch direkt zuschicken).

Alle anderen bekommen Anfang kommendes Jahr eine neue Chance – im Januar gibt es die nächste Special Week, dann dürft ihr euch auf Paul Senftenberg und seine Werke freuen. Bis dahin wünschen Brunhilde und ich euch alles Gute.

Vielen Dank an alle Teilnehmer, Brunhilde Witthaut für die tolle Unterstützung, die Geduld und natürlich die Bereitstellung der Gewinne 🙂

Bis zum nächsten Mal,
Juliane

[ROMAN] Mami, warum gibt es hier nur Männer von Volker Surmann

Autoren: Volker Surmann
Taschenbuch:  288 Seiten
ISBN: 978-3442482078
Preis: 7,99 EUR (ebook) | 8,99 EUR (Taschenbuch)
Bestellen: Amazon

Story:
Helmer, Mitte 50, schwul und Hotelier des Gay Resorts Rainbow Inn auf Sardinien, hat für seine homosexuelle Gästeschar selten freundliche Gedanken übrig. Zumeist verachtet er die Arroganz, Oberflächlichkeit und Sturheit der schwulen Urlauber, die während ihres Aufenthalts weder (Bio)Frauen, noch Kinder sehen und am liebsten unter sich bleiben wollen. Diese Regel wird kurzerhand in den Wind geschossen als die betrogene Ehefrau Ilka mit ihren zwei Kindern Thea und Felix nach einer Autopanne im Rainbow Inn strandet und von Helmer kurzerhand aufgenommen wird. Sofort macht sich Unruhe unter den Schwulen breit. Während Ilka versucht so schnell wie möglich einen Rückflug zu buchen, erkunden die Kinder die Anlage und freunden sich mit dem Transvestiten Olga an.

Als der erste Rückflug erst drei Tage später möglich ist, quartiert Helmer die kleine Familie in seinem Hotel ein und sorgt damit für ein unvergleichliches Chaos unter seinen Gästen – plötzlich müssen die Schwulen aufpassen, den Playroom abzusperren und beim Stelldichein im nahen Kakteenwald vor neugierigen Kindern auf der Hut zu sein. Auch Ilka hat mit der Situation zu kämpfen, denn neben den verbalen Angriffen seitens der schwulen Stammbelegschaft, drängt auch ihr Noch-Ehemann Dennis darauf, dass sie zu ihm zurückkommt … weiterlesen…

[ROMAN] Klang des Lebens von Sarah Madison

Autor: Sarah Madison
Taschenbuch: 232 Seiten
ISBN: 978-3-95823-021-7
Preis: 6,49 EUR (eBook) | 8,95 EUR (Taschenbuch)
Bestellen: Amazon

Story:
Der Jahrhunderte alte Vampir Alex will seinem Leben als seelenloser Unsterblicher den Rücken kehren und erwirbt ein altes, renovierungsbedürftiges Haus mitten im Nirgendwo. Dort will er möglichst wieder menschlich werden und entsagt daher dem Schlaf im Sarg nahezu vollständig, da dieser ihn zwar stark und jung macht, gleichzeitig aber auch grausam und unmenschlich. Zusammen mit einem Rudel Werwölfe, mit denen er sich angefreundet hat, bewältigt er die Flucht vor seinem vampirischen Ex, der Alex Sehnsüchte nicht nachvollziehen kann. Im Gegenzug gestattet er den Wölfen bei Vollmond auf seinem Grundstück zu jagen.

Die Flucht ins Exil gestaltet sich jedoch als schwieriger als gedacht, denn gänzlich abgeschieden liegt Alex‘ neue Bleibe nicht – zum einen erhält er regelmäßig Besuch von einem roten Kater, zum anderen freundet er sich mit dem Tierarzt der nahen Ortschaft an: Tate. Als auch noch die erste Vollmondnacht den Werwölfen zum Verhängnis wird, da einer der Wölfe von einem unbekannten Tier angegriffen und schwer verletzt wird, überschlagen sich die Ereignisse. Denn in ihrer Not fällt Alex nur Tate ein, der der Schwerverletzten helfen kann …

Eigene Meinung:
Der Roman „Klang des Lebens“ stammt von Sarah Madison, die bereits mehrere Gay Romance Geschichten veröffentlicht hat. Unter dem Titel „Crying for the Moon“ erschien das Buch bereits 2011 und erzählt einen in sich abgeschlossenen Handlungsbogen. weiterlesen…

[ROMAN] Granatapfelrot von Ines Schmidt

Autor: Ines Schmidt
Taschenbuch: 220 Seiten
ISBN: 978-3957710550
Preis: 17,99 EUR (eBook) | 21,90 EUR (Taschenbuch)
Bestellen: Amazon

Story:
Der Tod der demenzkranken Jakobine, kurz Jake, reißt ein tiefes Loch in Davids Leben. Schon immer war es seine Aufgabe sich um seine kleine Schwester zu kümmern, insbesondere da sie Glasknochen besaß und in jungen Jahren an einer Frühform der Demenz erkrankte. An ihrer Beerdigung nimmt auch Jakes fester Freund Josh teil, seines Zeichens Weltenbummler und Dokumentarfilmer, der von David in die Staaten zurückgeschickte wurde, als sich der Zustand seiner Schwester verschlechterte. Bereits auf dem Friedhof entwickelt sich eine seltsame Spannung zwischen ihnen, die in einem unbedachten Kuss seitens David gipfelt und beide Männer in ein Chaos der Gefühle stürzt. Während David seinen Ausrutscher vergessen will und jegliche Aussprache abbiegt, ist Josh nicht bereit alles zu vergessen. Um David auf andere Gedanken zu bringen und Antworten zu finden, schlägt er eine Biketour durch die Dolomiten vor.
Als David den Vorschlag akzeptiert und mit Josh aufbricht, ahnt keiner der beiden, was ihn am Ende der Reise erwartet und wie sehr sich ihr Leben verändern wird …

Eigene Meinung:
Der Roman „Granatapfelrot“ erschien im Größenwahn Verlag und ist das Debüt der Autorin Ines Schmidt, die bereits einige Kurzgeschichten in den Größenwahn-Anthologien „Gleich Liebes, gleich ist das Essen fertig“ und „Heartbeatclub“ herausgebracht hat. Das Buch erschien im Hardcoverformat und als eBook im Oktober 2015. weiterlesen…

[BRAINDEAD] Chuck Tingle

Auf meinem Uralt-Privatblog bei Livejournal gab es sie schon einmal: die „Braindead“-Einträge, die sich mit skurrilen und seltsamen Begebenheiten beschäftigen, die mir im Laufe der Zeit über den Weg gelaufen sind. Damals ging das über vibrierende Wimperntusche bis hin zum Verslashen alter Filmhelden (einen Eintrag, den ich demnächst auch hier präsentieren werde). Bei einer gestrigen Diskussion mit Freunden, bei der mir die Bücher eines amerikanischen Autors (und deren abstruse Titel“) gezeigt wurden, stand fest, dass ich diese Kategorie hier wiederbelebe, gemünzt auf den queeren Bereich.

Ich will mitnichten über Autoren, Bücher oder andere Dinge herziehen, sondern einfach mal aufzeigen, welch extreme und skurrile Auswüchse das Gay Genre inzwischen aufweist. Für den ersten Eintrag darf daher Chuck Tingle herhalten, der mit seinen Covern, Buchtiteln und Klappentexten bewiesen hat, dass man mich noch immer schocken kann.

Chuck Tingle hat inzwischen Dutzende Bücher auf den Markt gebracht, die meisten Geschichten sind zwischen 30 und 50 Seiten lang und konzentrieren sich nur bedingt auf den üblichen Gay (Romance) Markt. Stattdessen frönt der Erotikautor eher der Leidenschaft möglichst abstruse Geschichten mit noch abstrusen Titeln hinter einem eher seltsam anmutenden Cover zu packen. Das Konzept ist nicht unbekannt, da in den USA derartigen Romane im Hetero-Erotik-Genre (u.a. die Romane von Christie Sims) recht populär sind, was wohl an den haarsträubenden Buchtiteln, nebst selbstgemachtem Cover liegen dürfte. Auch Chuck Tingle, seiner Angabe nach Tae-Kwon-Do-Meister und Meister erotischer Massagen, bastelt seine Cover am heimischen PC selbst. Hier eine Auswahl der „schönsten“ Buchcover, deren Titel eine Menge versprechen:

Die Titel sind da wirklich Programm, denn es geht um Sex zwischen Mensch und Dinosaurier / Einhorn / Bigfoot / Gegenstand (American Diner, Flugzeug (!!)) / XXX. Hauptsache es werden mindestens 2 der folgenden Begriff eingebaut: Sex / Butt / Gay / Pounded / Ass und Unicorn / Dinosaurier (Art egal) / Bigfoot /Living:

„Space Raptor Butt Invasion”
„My Billionaire Triceraptops Craves My Gay Ass”
„Taken By the Gay Unicorn Biker”
Angry Man Pounded By The Fear Of His Latent Gayness Over A Dinosaur Transitioning Into A Unicorn” (mein persönlicher Liebling!)
„Pounded In The Butt By My Book “Pounded In The Butt By My Own Butt””
„Glazed By The Gay Living Donuts“

Auch die Buchbeschreibungen sprechen für sich (Bsp: „Gay T-Rex Law Firm: Executive Boner“, Quelle: 20min):
Als Donny sich einen Job in der weltbesten T-Rex-Anwaltskanzlei angelt, ist er außer sich vor Freude. Doch nach nur einem Tag wird ihm bewusst, dass seine Arbeit mehr involviert, als nur Akten zu sortieren. Donny macht den Deal seines Lebens und findet sich vertraglich daran gebunden wieder, an einem T-Rex-Gangbang teilzunehmen, welcher der Bezeichnung ‹Dinosaur Bones› eine ganz neue Bedeutung gibt.

Man sieht, es gibt keinerlei Grenzen – Chuck Tingle lässt keine noch so kruden Wünsche offen (Sex mit einem American Diner – kein Problem!). Ob man darüber lachen oder weinen soll, dass sie die Kurzromane wesentlich besser verkaufen, als die „normalen“ Gay Bücher bleibt jedem selbst überlassen. Ebenso die Tatsache, dass sogar deutschen Medien Chuck Tingle einen Bericht wert ist, während seriöse Gay Romane keines Blickes gewürdigt werden.

Zumindest sorgen die Romane für einige Lacher und bleiben unfreiwillig im Gedächtnis. Nur ob man sich gleich die nächste Ausgabe von „Gaygent Brontosaurus: The Butt Is Not Enough“ für 2,99€ besorgt, ist fraglich – mir persönlich reichen die Klappentexte und die teilweise extrem genialen Amazon-Rezensionen, doch sollte sich jemand an Chuck Tingle wagen, so freue ich mich auf Rückmeldungen 🙂

Man soll ja für alles offen sein …

Hier ein paar Infoseiten und natürlich die Homepage von Chuck Tingle:

http://www.amazon.de/Chuck-Tingle/e/B00SF2MTYK/ref=ntt_athr_dp_pel_1
https://en.wikipedia.org/wiki/Chuck_Tingle
http://www.chucktingle.com/

 

[NOVELLE] Berlin Blues von Susann Julieva

Autor: Susann Julieva
Taschenbuch: 110 Seiten
ISBN: 978-3958493827
Preis: 2,99 EUR (eBook) | 5,99 EUR (Taschenbuch)
Bestellen: Amazon

Story:
James und Danny sind nach dem Tod von James Mutter und den Wirren ihrer Liebe zueinander nach Berlin gezogen, um sich dort gemeinsam ein Leben aufzubauen. Unterstützt werden die beiden Studenten von Dannys Vater Grazzo, der ihnen kostenfrei ein Luxusappartment überlässt. Doch das Leben zu zweit ist bei weitem nicht so perfekt, wie gedacht: James stürzt sich in sein Studium und versucht den Verlust seiner Mutter mit Arbeit zu ersticken; Danny will sich als Musiker profilieren und aus dem Schatten seines Vaters heraustreten, der eine lebende Legende ist. Umso erfreuter ist er, als er Bekanntschaft mit Gabriel macht, einem aufstrebenden Jungmusiker, der musikalisch perfekt mit Danny harmoniert.

Eifersucht seitens James ist nur der Anfang, denn als die Tage kürzer werden und er erkennt, dass er erstmals Weihnachten ohne seine Mutter feiert, nimmt seine Depression und Introvertiertheit neue Züge an. Während sie die beiden jungen Männer immer weiter voneinander entfernen und nur schwer zueinander finden, schlägt James vor Weihnachten dieses Jahr nicht zu feiern. Doch sie haben die Rechnung ohne ihre Freunde und Grazzo gemacht, die nichts Besseres zu tun haben, als sie während der Feiertage zu besuchen und zum Umdenken zu bringen …

Eigene Meinung:
Die weihnachtliche Novelle „Berlin Blues“ erschien im Dezember 2013 unter dem Titel „Home for the Holidays – A Triangle Christmas Short Story“ in den USA und führt den Roman „Böse Jungs“ („Triangle“) fort, in dem erzählt wird wie James und Danny zueinander fanden und mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen haben. Fast zwei Jahre später präsentiert Susann Julieva ihren Fans nun die deutsche Ausgabe der Novelle und zeigt, wie es den beiden Jungs in Berlin ergeht. weiterlesen…

[ROMAN] Two Boys kissing von David Levithan

Autoren: David Levithan
Taschenbuch:  288 Seiten
ISBN: 978-3737351850
Preis: 12,99 EUR (ebook)14,99 EUR (Taschenbuch)
Bestellen: Amazon

Story:
Eine Kleinstadt mitten in Amerika, unterschiedliche schwule Jugendlich, mal mit festem Partner, mal auf der Suche, mal geoutet, mal heimlich ihrer Sexualität nachgehend. Ryan ist auf der Suche nach der großen Liebe und trifft auf einem Schwulenball den gleichaltrigen Avery; Peter und Neil sind seit einem Jahr zusammen und stellen sich den alltäglichen Problemen, die eine Beziehung mit sich bringt; Cooper treibt sich heimlich auf Dating- und Sex Apps herum, da niemand weiß, dass er schwul ist und Tariq lebt es offen aus, wird jedoch Opfer mehrerer Schläger, die ihn ins Krankenhaus prügeln. Die brutale Aktion ist der Auslöser für Craigs und Harrys Versuch als erstes schwules Paar den Weltrekord im Dauerküssen zu brechen – obwohl sie sich vor ein paar Wochen getrennt haben. Nichtsdestotrotz planen sie mit Hilfe ihrer Freunde und Harrys Familie den Weltrekordversuch und setzen ihn an einem Samstag in die Tat um. Während die Welt auf ihre Aktion aufmerksam wird und sich immer mehr Menschen online und offline für die beiden interessieren, regen sich auch negative Stimmen und schüren Hass und Verachtung. Doch die beiden Jungs sind fest entschlossen, ein Zeichen zu setzen …

Eigene Meinung:
David Levithan ist einer der bekanntesten amerikanische Jugendbuchautoren unserer Zeit. Zu seinen bekanntesten Romanen gehören „Will & Will“ (der in Zusammenarbeit mit John Green entstand), „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ und sein Debüt „Noahs Kuss“, in dem er bereits einen schwulen Hauptcharakter präsentierte. Auch in seinen anderen Romanen baut er immer wieder homosexuelle Jugendliche ein und macht sie auf diesem Weg quasi salonfähig, denn noch immer sind schwule oder lesbische Figuren im Jugendbuchmarkt eine Seltenheit. „Two Boys kissing“ basiert teilweise auf wahren Ereignissen (der Weltrekordversuch fand 2010 wirklich statt, wie man im Nachwort erfährt) und besticht durch eine ungewöhnliche Erzählperspektive und lebendige Charaktere. weiterlesen…