[MANGA] Calling von Kano Miyamoto

Autor: Kano Miyamoto
Taschenbuch: 194 Seiten
ISBN-13: 978-3551756428
Preis: 6,95 EUR
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Story:
Der schüchterne und unsichere Keigo verliebt sich auf den ersten Blick in den geheimnisvollen Shiki, den er in einer Kneipe an der Bar entdeckt. Trotz seiner Scheu spricht er Shiki an, muss jedoch feststellen, dass dieser nicht schwul ist und keinerlei Interesse an Keigo hat. Dennoch kommen sich die beide näher, als Keigo den betrunkenen Shiki nach Hause bringt. Doch ihre aufkeimende Freundschaft steht unter einem schlechten Stern, scheint Shiki doch einer geheimen Polizeieinheit anzugehören, die gegen Terroristen und gefährliche Kriminelle ermittelt.

„Night Call“, die zweite Geschichte des Mangas, dreht sich um den jungen Asaoka, der sich freiwillig bei der Polizei meldet und als einer von Shikis Freunden ebenfalls Mitglied der Anti-Terror-Sonderabteilung werden möchte. Allerdings muss er dafür eine ungewöhnliche Aufnahmeprüfung absolvieren, die beinhaltet, mit einem der Ausbilder zu schlafen. Als sich dieser als männlich entpuppt, gerät Asaoka in einen Gewissenskonflikt.

In der letzten Kurzgeschichte „Golden Rain“ steht der junge Kaoru im Zentrum, der eine Videothek eröffnet und sich mit Inoue, dem Inhaber des benachbarten Takoyakishops anfreundet. Außerdem ist da noch der stille Junge von der anderen Straßenseite, der selten sein Zimmer verlässt und Kaoru beobachtet. Nach und nach lernt Kaoru den Jungen kennen und stolpert über ein unschönes Geheimnis …

Eigene Meinung:
Der Boys Love Manga „Calling“ ist der erste Band einer dreibändigen Reihe, die mit den Mangas „Nowhere „ und „Eden“ fortgesetzt wird. Inhaltlich dreht sich Miyamoto Kanos Werk um die Mitglieder der Anti-Terroreinheit, insbesondere um Shiki und Asaoka. Letzterer steht in Band zwei und drei im Zentrum der Handlung, da sich die Mangaka auf seine Beziehung zu dem Ausbilder TJ konzentriert und Asaoka mit einer kriminellen und gefährlichen Gang in Kontakt kommt.

Inhaltlich ist „Calling“ ein gelungenes Werk, das Lust auf mehr macht. Der erste Band kratzt zwar bei der eigentlichen Geschichte rund um die Anti-Terror-Einheit lediglich an der Oberfläche, doch man wird dennoch gut unterhalten und lernt die wichtigen Figuren kennen. Im zweiten Band „Nowhere“ geht Miyamoto Kano schließlich in die Tiefe und baut eine spannende, interessante Geschichte auf, bei der auf der einen Seite die Polizeieinheit, auf der anderen die Beziehung zwischen Asaoka und TJ beleuchtet wird. Shiki tritt ab hier nur noch am Rande auf, doch das fällt nicht stärker ins Gewicht, da ein großer Teil seiner Geschichte bereits in „Calling“ erzählt wird.

Die Charaktere sind sympathisch und gut nachvollziehbar. Shiki kommt zu Beginn sehr geheimnisvoll daher, seine wahre Persönlichkeit lernt der Leser erst später kennen. Asaoka ist manchmal ein bisschen zu unsicher und schwächlich, doch das ändert sich glücklicherweise im Laufe der Zeit. Auch die übrigen Figuren können überzeugen, insbesondere TJ, der im ersten Band nur einen kurzen Auftritt hat, später immer wichtiger wird.

Zeichnerisch ist „Calling“ auf hohem Niveau. Miyamoto Kano hat einen realistischen Zeichenstil, der relativ schlicht und einfach daherkommt. Die Mangaka verliert sich selten in überbordende Details, sondern konzentriert sich auf ihre Figuren und deren Emotionen. Diese fängt sie sehr gut ein und kann sowohl Shiki, als auch Keigo, Asaoka und TJ gut in Szene setzen. Zudem bereiten ihr ältere Menschen und eine gewisse Eigendynamik der Personen keine Probleme. Miyamoto Kano ist routiniert und weiß, was sie tu, und diese Sicherheit spürt man als Leser, auch wenn die Zeichnerin nicht mit Details und aufwendigen Designs beeindrucken kann.

Fazit:
Nach der zweibändigen Reihe „Sleeping Moon“ legt Carlsen eine sehr schöne, atmosphärische und gut umgesetzte neue Kurzserie von Miyamoto Kano vor. „Calling“ ist ein gelungener Auftakt, der Lust auf mehr macht und Fans stillerer und realistischer Boys Love Mangas begeistern dürfte. Dank der gut nachvollziehbaren Charaktere und der schnörkellosen Zeichnung ist „Calling“ auf jeden Fall einen Blick wert. Zu empfehlen.

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