Autor: Yuu Moegi
Taschenbuch: 146 Seiten
ISBN: 978-3-7704-8636-6
Preis: 7,50 EUR
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Story:
Seit einigen Wochen sind der schüchterne, oftmals missverstandene Tokiwa und er forsche, leicht sadistische Haruka ein Paar. Für Tokiwa ist es der erste Versuch einer Beziehung, doch bereits der erste Versuch miteinander intim zu werden, scheitert an der Unsicherheit des Studenten: er ist nicht in der Lage seine Gefühle zu zeigen, was Haruka zu dem Entschluss bringt, ihre Beziehung für eine Weile auf Eis zu legen. Tokiwa soll erst einmal herausfinden, ob er überhaupt mehr als Freundschaft für den anderen empfindet. Dass er bereits einen Plan hat, um Tokiwa endgültig in seine Arme zu treiben, ahnt letzterer nicht und so nimmt das Gefühlschaos seinen Lauf …
Eigene Meinung:
Mit „Koitomo“ legt EMA den Spin-Off der im letzten Jahr erschienenen Mangareihe „Katekyo“ vor. Dieses Mal stehen Tokiwa und Haruka im Zentrum, die in einer Extrastory in Band 3 der beliebten Boys Love Reihe von Yuu Moegi erstmals ihren Auftritt hatten und zusammenkamen. In „Koitomo“ wird die Geschichte er ungleichen Studenten fortgeführt.
Inhaltlich bietet „Koitomo“ solide Boys Love Kost, die mit den üblichen Handlungsbögen und Charakteren daher kommt, wenngleich zumindest Tokiwas emotionslose, nüchterne Art erfrischend anders ist, als die üblichen Boys Love Charaktere. Er fällt ein wenig aus dem Rahmen, da er sich nur schwer ausdrücken kann und zumeist im Hintergrund bleibt. Dennoch schließt man ihn schnell ins Herz, im Gegenzug zu Haruka, den man nur schwer liebgewinnen kann. Dafür ist er zu berechnend und sadistisch, so dass es dem Leser schwer fällt die beiden ungleichen Männer überhaupt als paar zu sehen. So fragt man sich, das Tokiwa überhaupt so sehr an Haruka schätzt, denn letzterer tut sich selten positiv hervor. Das zeigt sich in der recht stereotypen Geschichte, die durch Harukas leicht perfides Spiel vorangetrieben wird. Letztendlich ist „Koitomo“ eine Beziehungsgeschichte, in der man die Charaktere aus dem Oneshot ein wenig besser kennenlernt. Wirklich viel Neues darf man nicht erwarten – die Geschichte ist recht vorhersehbar und letztendlich geht es nur um das Eine.
Wer die beiden Helden aus „Katykyo“ vermisst – Rintaro und sein Freund Keade bekommen natürlich ein paar Auftritte und dürfen Tokiwa und Haruka mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Stilistisch bewegt sich „Koitomo“ auf hohem Niveau. Yuu Moegi hat einen sehr detailverliebten Zeichenstil, der sich sowohl bei den Figuren, als auch den Hintergründen zeigt. Auch die Erotikszenen sind sehr aufwendig und detailliert, so dass Fans expliziterer Mangas durchaus auf ihre Kosten kommen. In Kombination mit den gelungen Farbillustrationen bekommt man mit „Koitomo“ einen Manga, der sich optisch auf hohem Niveau bewegt. Einzig der recht hohe Preis von 7,50€ für knapp 150 Seiten erscheint zu hoch – hier stimmt das Preis/Leistungsverhältnis einfach nicht mehr.
Fazit:
„Koitomo“ ist eine nette Side-Story zu „Katekyo“, die sich Fans von Yuu Moegi nicht entgehen lassen sollten, wenngleich der Manga preislich zu weit oben angesiedelt ist. Wer die ungewöhnlichen Figuren mag und wissen möchte, wie die Geschichte von Tokiwa und Haruka weitergeht, kommt um „Koitomo“ nicht herum; Leser, die die 4-bändige Mangareihe „Katekyo“ nicht kennen, sollten sich zunächst die Geschichte von Rintaro und Keade zu Gemüte führen. Insgesamt ist „Koitomo“ eine nette Ergänzung, mehr aber auch nicht.