Künstlerin: Lara Yokoshima
Heft: 52 Seiten
Preis: 6,00 EUR (Heft)
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Story:
Der arrogante Javier Villalobos ist junger Nachwuchstänzer und hält viel von seinem Talent, schließlich hat er schon mehrere Preise abgeräumt. Das sieht sein neuer Tanzlehrer Marco Bugatti ganz anders – für ihn sind Javiers Tanzkünste leidenschaftslos und laienhaft. Er fordert ihn zu einem Tango auf, bei dem Javier und seine Partnerin weder Leidenschaft, noch Emotion vermitteln können. Als Marco dem jungen Tänzer später direkt zeigen will, wie verführerisch ein Tango sein sollte, bringt er Javier in mehrfacher Richtung in Bedrängnis …
Eigene Meinung:
Das erste Kapitel des Mangas „Tango“ von Lara Yokoshima erschien in deutscher Fassung im Fireangels Verlag als 52-seitiges A5-Heftchen. Auch die übrigen Kapitel des Mangas erscheinen in dieser Aufmachung, was den Geldbeutel doch stark strapaziert, immerhin kostet ein Teil des Mangas 6,-€ und man kann wohl von 5-6 Kapiteln/Heftchen ausgehen. Dafür gibt es als Bonus zwei farbige Postkarten, Die Autorin ist im Yaoi Genre keine Unbekannte. Lara Yokoshima hat bereits mehrere Yaoi-Mangas veröffentlicht, ebenso sind ihre Illustrationen in diversen Artbooks enthalten.
Die Geschichte bietet nichts Neues, zumal sich anhand des ersten Kapitels wenig über die gesamte Handlung sagen lässt, denn dazu sind knapp 50 Seiten ein bisschen wenig. Die beiden Hauptfiguren können sich nicht unbedingt leiden, als sie sich begegnen, ganz besonders Javier, der sich von Marco arg auf den Schlips getreten fühlt, als dieser ihn als mittelmäßigen Tänzer bezeichnet. Die Differenzen verstärken sich, als die beiden miteinander Tango tanzen und Marco mitbekommt, wie intensiv Javier auf ihn reagiert. Der Leser kann sich vorstellen, dass die beiden noch das ein oder andere persönliche Problem aus dem Weg räumen müssen, bis sie derselben Meinung und auf derselben Ebene sind. Bis dahin bekommt der Mangafan die übliche Yaoi-Kost vorgesetzt, die klischeehaften Probleme der ungleichen Männer und natürlich eine ordentliche Portion Erotik, denn ohne kommen die Werke von Lara Yokoshima nicht aus.
Die Figuren entsprechend dem üblichen Yaoi-Schema – Javier ist der arrogante, heißblütige Bottom, der sich von Anfang an gegen seinen neuen Tanzlehrer wert und sogar nichts für diesen übrig hat. Marco ist der ruhige, sehr charismatische Top, der weiß, wo er steht und wie er mit dem jungen Tänzer umgehen muss. Das sich im Laufe der Geschichte mehr entwickelt, ist obligatorisch und wird in den nächsten Heften sicherlich fortgeführt.
Stilistisch legt Lara Yokoshima ein solides Werk vor – sie weiß, wie man ihre Figuren in Szene setzt, hat ein Händchen für Gesichter und Haare und weiß, wie man eine Seite dynamisch gestaltet. Manchmal wirken die Zeichnungen allerdings etwas steif und undynamisch, weil die Bewegungen fehlen oder ungewöhnliche Perspektiven. Nichtsdestotrotz merkt man, dass die Mangaka ihr Handwerk versteht und ein alter Hase im Geschäft ist.
Fazit:
„Tango“ ist ein interessanter Auftakt, der besonders denjenigen gefallen dürfte, die die Zeichnungen von Lara Yokoshima mögen. Über die Geschichte lässt sich wenig sagen – dazu reichen 50 Seiten leider nicht aus, doch sie beginnt recht stereotyp und weißt ebenso klischeehafte Figuren auf. Zudem ist fraglich ob der Manga vollständig und abgeschlossen in deutscher Sprache erscheint, denn bisher lässt sich nicht herausfinden, wie umfangreich „Tango“ werden wird. Wen das nicht stört und wer 6,-€ pro Kapitel investieren will, sollte einen Blick riskieren – alle anderen sollten eventuell warten, ob nicht irgendwann eine Gesamtausgabe auf den Markt kommt, wenn der Manga abgeschlossen ist.