Autor: Chris P. Rolls
Taschenbuch: 216 Seiten
ISBN: 978-1497599727
Preis: 4,99 EUR (eBook) | 10,00 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Der Schüler Jo hat alles, was man sich wünschen kann – Geld, gutes Aussehen und Einfluss. Nahezu alles fällt ihm in den Schoß, so auch willige Bettgefährten beiderlei Geschlechts, erachten die meisten es doch als Ehre von Jo auserwählt zu werden. Das ändert sich, als der Zirkusjunge Monty (kurz Mo) auf Jos Schule wechselt und dem reichen Abiturienten den Kopf verdreht, denn Mo lässt sich nicht so leicht um den Finger wickeln. Mehrfach, mitunter auch recht rabiat weist er Jo zurück, doch dieser ist es gewohnt, dass er alles bekommt, was er will. So setzt er alle Hebel in Bewegung um Mo für sich zu gewinnen und verliebt sich bei dieser Sache Hals über Kopf in den fremdartigen Jungen …
Eigene Meinung:
Die First Love Geschichte „Die Sache mit Jo und Mo“ stammt aus der Feder von Chris P. Rolls und erschien zunächst im FWZ Verlag, später im Eigenverlag der Autorin. Im Vergleich zu anderen Werken der Autorin („Bodycaught“, „Irgendwie Top“) ist das vorliegende Buch eher kurz geraten und bietet eine wesentlich leichtere Kost, als die Romane, die Chris p. Rolls im deutschen Gay Romance Bereich bekannt gemacht haben.
Wie die Zusammenfassung erahnen lässt, handelt es sich bei dem Buch um eine einfach gestrickte Geschichte, bei der man außerhalb der Liebesgeschichte nicht viel erwarten kann – „Jo und Mo“ ist eine reine First Love Story und als solche teils romantisch, teils aber auch recht kitschig geraten. Chris P. Rolls verzichtet auf dramatischere Elemente, großartige Charakterentwicklung und ausgearbeitete Problembewältigung. Dabei wäre dies durchaus möglich gesehen – das Thema Coming Out hätte man besser mit einarbeiten können, ebenso ein aktiveres Umdenken von Jo, der wirklich sehr arrogant und überheblich daher kommt. Stattdessen ist „Jo und Mo“ eher etwas für Fans blumiger Liebesgeschichten, die natürlich mit einer ordentlichen Portion Erotik daher kommen. Denn davon gibt es durchaus genug, so dass „Jo und Mo“ zumindest in dem Punkt wirklich nicht für junge Leser geeignet ist.
Die Figuren sind recht stereotyp geraten, passen aber gerade deswegen gut zur Geschichte. Jo ist ein recht überheblicher Jugendlicher, der wirklich alles auf dem Silbertablett serviert bekommt und dem nichts verwehrt wird. Dennoch ist er dem Leser durchaus sympathisch, da die Arroganz, die er zur Schau trägt, nicht aufgesetzt ist, sondern Teil seiner Persönlichkeit. Er verhält sich einfach so, wie er es gewohnt ist und weiß zumeist nicht einmal, wie falsch er in einigen Situationen handelt – einfach weil er es nie gelernt hat. An dieser Stelle hätte Chris P. Rolls ansetzen und mehr herausholen können, doch leider mangelt es hier an Charakterentwicklung, so dass Jo relativ blass bleibt.
Monty auf der anderen Seite ist durchaus interessant, seine ruppige, etwas trotzige Art schließt man schnell ins Herz. Doch leider mangelt es auch bei seiner Persönlichkeit an Tiefgang. Auch bei ihm kratzt Chris P. Rolls eher an der Oberfläche, was sehr schade ist. Vielleicht wird ja in der Fortsetzung (die von der Autorin am Ende des Buches angekündigt wird) mehr Charakterentwicklung und Tiefgang vorhanden sein – Potenzial ist vorhanden.
Dafür kann Chris P. Rolls stilistisch punkten. Sie hat einen sehr soliden, eingängigen Stil, der sich leicht und flüssig lesen lässt und der er es dem Leser ermöglicht schnell und problemfrei in die Geschichte einzutauchen. Hin und wieder wären mehr Details und Beschreibungen zu der Umgebung und den Hintergründen toll gewesen, um sie das Umfeld plastischer vorzustellen, doch ansonsten liest sich „Die Sache mit Jo und Mo“ schnell und angenehm.
Wer Erotik mag wird ebenfalls auf seine Kosten kommen, da die Autorin kein Blatt vor den Mund nimmt und mitunter sehr explizit beschreibt, was zwischen den beiden Jungs passiert.
Fazit:
„Die Sache mit Jo und Mo“ ist eine typische First Love Story, von der man keinen Tiefgang und kein Drama erwarten sollte. Chris P. Rolls erzählt eine nette Liebesgeschichte für Zwischendurch, die gerade bei den Charakteren und deren Entwicklung durchaus Potenzial aufweist. Da jedoch die Liebesgeschichte der beiden ungleichen Jungs im Vordergrund steht und auch von der Autorin entsprechend gekennzeichnet ist, wäre es verkehrt, die Geschichte rundweg schlecht zu bewerten. „Die Sache mit Jo und Mo“ ist ein hübscher, rosaroter Gay Romance Roman, der einfach nur unterhalten will – und das gelingt Chris P. Rolls auf jeden Fall. Fans von First Love Geschichten sollten reinschauen, wer schwere, tiefgründige Geschichten mag, ist bei diesem Roman an der falschen Adresse.
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