[ROMAN] From Devils and Mermen Band 1 von Akira Arenth


Autor: Akira Arenth
Taschenbuch: 180 Seiten
ISBN: 978-1548157357
Preis: 2,99 EUR (eBook) | 6,99 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Der Teufel Sèl führt ein überaus langweiliges Leben – anstatt wie seine Brüder als Seelenjäger verruchte und bösartige Menschen zur Strecke zu bringen, fristet er sein Dasein als Quäler, was bedeutet den Verdammten tagtäglich größtmögliche Schmerzen zuzufügen. Das ändert sich als eines Tages sein ältester Bruder schwer verletzt in die unterirdischen Reiche zurückkehrt. Da es zu wenig Seelenjäger gibt, die die Gemeinschaft mit passender, menschlicher Nahrung versorgen, entschließt sich der Rat der Teufel Sèl eine Chance zu geben. Er bekommt den Seelenkristall der Verletzten ausgehändigt und darf zusammen mit seinem anderen Bruder Dakrath an die Oberfläche. Dieser sieht in Sèl mehr als einen Dorn im Augen und schon bald ist Sèl gezwungenermaßen auf sich selbst gestellt …

Eigene Meinung:
„From Devils and Mermen“ ist eine Horror Fantasy Reihe von Akira Arenth, der in verschiedenen Genres aktiv ist und sich in den letzten Jahren bei der queeren Leserschaft einen Namen gemacht hat. Der erste Band markiert nur den knapp 180-seitigen Auftakt der 5-bändigen Reihe, die sich um Sèl und den Fischmenschen Cain drehen. Die Romane erschienen auch als Sammelband, der sowohl die Tetralogie um Sèl und Cain enthält, als auch den Zusatzband, der Dakraths Geschichte erzählt.

Der Einstieg in die Geschichte ist unerwartet blutig und horrorlastig, nach dem Prolog wird „From Devils and Mermen“ jedoch wesentlich lockerer und humoristischer, wenngleich es immer wieder düstere Passagen gibt. Man lernt Sèl kennen, einen Leviath, dessen Aufgabe die magischen Kristalle, mit denen die Seelenjäger der Gemeinschaft auf die Suche nach verderbten Seelen gehen, wieder aufzuladen. Dies geschieht indem die Quäler einem Menschen größtmögliche Pein zufügen, denn davon leben die Kristalle. Neben diesem recht eintönigen Job, ist Sèl in der Nahrungskette ziemlich weit unten, da er für einen Leviath eher schmächtig gebaut ist. Nichtsdestotrotz ist es nicht auf den Mund gefallen und weiß mit Worten umzugehen, was ihm ungemein hilft, selbst zum Seelenjäger aufzusteigen.
Die Geschichte besticht von Anfang an durch recht viel Gewalt, Blut und Vergewaltigung – Leser, die mit diesen Themen wenig anfangen können, sollten daher überlegen, ob „From Devils and Mermen“ etwas für sie ist. Akira Arenth  nimmt kein Blatt vor den Mund – sei es bei blutigen Folterszenen oder den Vergewaltigungen, mit denen Sèl zu Beginn immer wieder zu kämpfen hat. Insgesamt ist die Geschichte sehr brutal, sprich nichts für zarte Gemüter. Dafür ist die Fantasywelt durchaus interessant aufgebaut, wenngleich sie fast schon zu exotisch daher kommt – gerade die Sache mit den Kristallen wirkt auf den ein oder anderen Fantasyfan ein wenig seltsam. Doch wenn man die Hintergründe erst einmal verstanden hat und sich die Geschichte in die Menschenwelt verlagert, wird es einfacher, ihr zu folgen.

Die Figuren sind interessant, sind aber schwer nachvollziehbar – gerade Sèl ist schwer zu verstehen. Weder wehrt er sich gegen die Schikanen seiner Brüder, noch ist er zu Beginn sonderlich aktiv. Das liegt natürlich auch daran dass dem Leser die Gepflogenheiten der Leviath nur schwer fassen kann und es einem schwerfällt, ihre Handlungen nachzuvollziehen. Sie reagieren und agieren anders als Menschen, was es erschwert sich mit dem Protagonisten zu identifizieren. Zum Glück entwickelt Sèl im Laufe der Geschichte ein bisschen mehr Stärke und wird aktiver – bleibt zu hoffen, dass sich diese Entwicklung in den nächsten Bände fortsetzt.
Die übrigen Figuren bleiben leider recht blass, da man nur wenig von ihnen erfährt. Cain kommt nur am Rande beziehungsweise im letzten Drittel vor, Dakrath ist der typische Antagonist, der in den weiteren Bänden gewiss eine größere Rolle spielt. Die restlichen Figuren werden nicht näher beleuchtet, so dass man im Grunde nur Sèl kennenlernt.

Stilistisch ist „From Devils and Mermen“ nicht für jeden Geschmack geeignet – Akira Arenth hat eine recht schnodderige, lockere Sprache, was auch am Ich-Erzähler Sèl liegt. Er ist direkt, vulgär, nimmt kein Blatt vor den Mund und wendet sich mit seinen Kommentaren, Beschreibungen und Erklärungen immer wieder an den Leser. Darüber hinaus hat der Roman seinen ganz eigenen, rauen Witz – man muss die Art Humor mögen, ansonsten wird man mit dem Buch wahrscheinlich nicht glücklich. Ein wenig störend sind zudem die Infodumps am Anfang, als die Hintergründe der Welt und der Leviath erklärt wurden – vieles hätte man auch in die Handlung mit einfließen lassen können, um die Menge an Informationen am Anfang zu vermeiden. Ansonsten entwirft der Autor eine bunte Welt, die sich von den üblichen Fantasyromanen abhebt.

Fazit:
Der erste Band der „From Devils and Mermen“ ist ein schöner Auftakt von Akira Arenths Fantasy-Reihe, insofern man mit dem lockeren, schnodderigen Stil, dem rauen Thema und den ungewöhnlichen Figuren zurecht kommt. Wer es romantischer mag, wird mit dem Buch definitiv nicht glücklich, ebenso sollte man kein Problem mit Vergewaltigungen und Splatter haben. Akira Arenth legt einen ungewöhnlichen Genremix vor, dessen Humor und Witz man mögen muss, um Sèls Geschichte genießen zu können. Am besten reinlesen und sich selbst ein Bild machen.

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4 Gedanken zu „[ROMAN] From Devils and Mermen Band 1 von Akira Arenth“

  1. Hi Juliane! Also ich habe die Reihe bereits komplett gelesen und kann mit deiner Rezension leider so gar nicht mitgehen. Jeder darf und soll seine Meinung haben, aber das hier ist eine große Plattform und ich finde, du urteilst hier extrem vorschnell und sehr persönlich. Ich empfehle dir dringend, den Sammelband zu kaufen und erst dann eine Rezension zu schreiben.

    Für mich ist Devils and Mermen eine geniale Story, die von ihrer Idee so noch nie da war. Ja sie ist streckenweise etwas morbide und hart, aber genau dadurch authentisch, denn Teufel sind eben keine Engel. Davon abgesehen ist die Beziehung zwischen Cain und Sèl wahnsinnig romantisch und auch erotisch und zwischendurch habe ich mich weggeschmissen vor lachen.

    1.Ich habe mich in Sèl wahnsinnig gut hineinversetzen können, gerade weil er eben nicht “stark” ist und auch Anfangs kaum Selbstvertrauen hat. Warum muss denn ein Prota “stark und aktiv” sein, wie du es schreibst, um sich mit ihm identifizieren zu können? Es gibt genug Menschen da draußen, die gelernt haben zu “ertragen” und genau so geht es Sèl, denn er steht in der Hierarchie der Leviath anfangs eben ganz unten und konnte bisher nie was dagegen tun! Außerdem zeigt er auch sehr schnell seine Kreativität und Stärke, indem er die Chance ergreift, als Seelenfänger anzufangen, obwohl er dafür überhaupt nicht geeignet ist. Sèl ist trotz seiner niedrigen Stellung am Anfang rotzfrech, sarkastisch, witzig und schlau. Ich kann mich mit ihm sehr gut identifizieren!

    2. Wie du selbst schon geschrieben hast, sind die Bände alle rund 180 Seiten lang, da sie damals monatlich erschienen sind. Zum Schluss gab es den Sammelband. Das im ersten Band nun nicht gleich der Background sämtlicher Charaktere ausführlich beschrieben wird, sondern sich erstmal auf den Hauptcharakter konzentriert wurde, ist doch daher verständlich. Die Nebencharas jetzt schon als “blass” zu betiteln, finde ich nicht gerecht. Alle wichtigen Protagonisten werden vom Autor im Laufe der Serie sehr gut beleuchtet und sind absolut nachvollziehbar! Du sagst, dir wären die Hintergründe der Welt und der Leviath bereits zu viel Info gewesen, aber sagst gleichzeitig, das alle Nebencharaktere hätten mehr ausgeleuchtet werden müssen? Das beißt sich in meinen Augen. Für mich war auch die Funktion der Aykrothis-Kristalle sehr gut nachzuempfinden und keinesfalls zu abgehoben oder ähnliches. Es ist etwas völlig neues, was so noch nie dagewesen ist. Es ist logisch und wurde auch schnell erklärt, ohne zu sehr auszuschweifen.

    3. Du schreibst die Geschichte währe nichts für Romantiker, nur weil im ersten Band noch keine Romanze in dem Sinne enthalten ist. Wie oben bereits gesagt, sind dies die ersten 180 Seiten (von einer insgesamt fast 800 Seiten langen Geschichte), auf denen sich Sèl und Cain gerade erst kennen lernen! Im Laufe der Story wird die Beziehung der beiden zu einer der romantischsten Liebesgeschichten, die ich je gelesen habe, gerade durch ihre extremen Gegensätze, also jetzt bereits zu sagen, die Story sei nichts für Romantiker, finde ich ebenfalls nicht fair!

    4. Du bezeichnest die Ausdrucksweise als “vulgär”. Also, vulgär ist für mich etwas völlig anderes, aber wenn man bereits Wörter wie “Schwanz” und “fi***” als vulgär empfindet, dann okay. Ansonsten darf man hier auch nicht vergessen, das es eben Sèl ist, aus dessen Sicht das Buch erzählt wird. Sèl ist ein Teufel und die drücken sich halt nicht “durch die Blume” aus. Alle Menschen in dem Buch reden dagegen der Zeit entsprechend und da ist gar nichts vulgäres dabei.

    Generell finde ich die ständige Wiederholung der Aussage “muss man mögen”, als sehr herabwertend, denn das ist auf alle Bücher dieser Welt zutreffend! Ich kann zum Beispiel mit diesen immergleichen Heile-Welt-Schnulzen nichts anfangen und da schreibt auch keiner “muss man mögen”. Ich hätte es besser gefunden, wenn du den Sammelband gekauft hättest und dann die gesamte Geschichte rezensierst und nicht nach den ersten 180 Seiten eine 800 Seiten lange Story bewertest und mit deiner Meinung evtl. neue Leser abschreckst.

    LG und nichts für ungut,
    Lydia

    1. Hallo Lydia,

      danke für deinen ausführlichen Kommentar und deine Sicht auf die Buchreihe. Dass du die Rezension nicht nachvollziehen kannst, ist dein gutes Recht und vollkommen okay und ja, ich kenne nur den ersten Band. Und genau auf diesen bezieht sich meine Rezension, denn ich habe nur den ersten Band gelesen. Da sich zu Band 1 eine Menge (vorwiegend positive) Rezensionen auf Amazon finden, nehme ich mir heraus, ebenfalls nach dem Lesen des ersten Bandes eine Rezension zu schreiben. Es tut mir leid das so offen zu sagen, aber wenn man eine Geschichte nun (aus welchen Gründen auch immer) auf vier Teile splittet, muss man damit rechnen, dass es Leser gibt, die die Teile einzeln bewerten – und dass es eben sein kann, dass der erste Teil nicht so gut wegkommt, weil die Haupthandlung halt erst später kommt. Da kann ich als Leser nichts dafür – ich bewerte das Buch an sich, nicht den Sammelband.

      Meine Frage ist jetzt – wo bin ich bitte schön persönlich geworden? Ich habe den Autor nirgendwo angegriffen und auch nicht geschrieben, dass man das bloß nicht lesen soll. Meine Aussage lautete: Reinlesen und selbst entscheiden, denn ob du es nun gut heißt oder nicht – der Stil ist Geschmackssache. Er ist nicht jedermanns Sache und genau das habe ich mit der Rezension ausdrücken wollen. Sollte sich Akira angegriffen fühlen, kann er gerne auf mich zukommen, dann kläre ich das direkt mit ihm. Auf deine einzelnen Punkte werde ich daher nicht eingehen, denn du vergisst eine Sache – ich bewerte das mir vorliegende Buch (sprich 180 Seiten), du bewertest die gesamte Geschichte. Dementsprechend ist eine Diskussion nicht sonderlich fruchtbar, da wir unterschiedliche Sichtweisen auf die Geschichte vertreten.

      Wobei zu Punkt 4 hab ich eine Frage: Zu welcher Zeit spielt die Geschichte (da du schreibst, die Figuren reden “der Zeit entsprechend”. Das hab ich leider nicht herausfinden können. Es würde mich allerdings interessieren, denn ich persönlich kann nicht einschätzen, zu welcher Zeit die Geschichte spielt, da die Sprache … zu keiner historischen Epoche gepasst hat.

      My two Cents,
      Juliane

  2. Hallo Juliane,

    Vielleicht hast du mich missverstanden, dafür möchte ich mich entschuldigen. Das “persönlich” war nicht so gemeint das du den Autor persönlich angreifst oä., das hast du nicht! Ich meinte damit, das sie sehr persönlich von deiner Seite aus ist. Wenn du sagst, sie “ist nicht jedermanns Sache”, dann ist das in meinen Augen allgemein abwertend. Und was ist denn dann im Gegenzug “jedermanns Sache”? Verstehst du? Die Formulierung finde ich einfach unglücklich gewählt.

    Ich überlege kurz wie ich am besten erkläre, wie ich das meine. Also wenn ich etwas lese und eine Rezension schreibe, versuche ich als Person neutral zu bleiben, denn etwas was du zbsp. als zu wenig oder zu viel Input empfindest, ist für andere vielleicht genau richtig? Dann allgemein zu sagen, das Buch ist überzogen oä. ist in meinen Augen eine persönliche Einschätzung, die so nicht für andere gelten muss, aber hier als allgemein hingestellt wird. Also ich versuche als Rezensierende nicht meine persönliche Meinung anderen Lesern überzuziehen und hier liest sich das für mich leider so. Hoffe du verstehst, wie ich das meine.

    Was die 180 Seiten angeht, ja, du rezensierst das dir vorliegende, also in dem Fall das erste Teilband. Dir war klar, das die Story weitergeht und sie nicht abgeschlossen ist. Aber dann kann man meines Erachtens auch nicht erwarten, bereits eine vollständige Liebesgeschichte und noch zehn rundherum durchleuchtete Nebencharas zu bekommen und das hast du ja als Manko angekreidet. Wenn du vorallem, wie du auf FB gesagt hast, gar kein Fan von diesen “auseinandergerissenen Büchern” bist, warum hast du dann diesen Einzel-Band bestellt? Genauso, wenn du kein Fan von härteren Gangarten bist, wie es scheint? Warum dann diese Serie? Was hat dich angereizt, von diesem Autor als allererstes ausgerechnet seine härteste Serie, in kleinen Einzelbänden zu lesen, obwohl dir beides anscheinend nicht liegt? Das ist der Punkt, den ich nicht verstehe und weswegen ich auch die Rezi unangebracht finde, denn sie konnte ja in dem Sinne dann gar nicht positiv ausfallen?! Warum nicht zbsp. “Ghost” oder “Scheiß auf Ritter”? Das sind dicke Einzelbände des Autors, ohne Teufel die derb sprechen und jemanden umbringen.

    Zu deiner Frage: Ich glaube mich zu erinnern, das man das Grundsetting an Italien im 17Jh. orientiert hat. Aber es ist nach wie vor eine Fantasystory, und kein historischer Roman und auch als solcher nirgends ausgeschrieben. Meine Aussage, das die Menschen der Zeit entsprechend reden, war so gemeint, das sie nicht “modern” sprechen, oder derb, im Gegensatz zu den Leviath.

    Ich denke wir können hier jetzt auch einen Schlussstrich ziehen. Ich wollte dir nicht zu nahe treten,
    fand die Rezension nur eben leider ungerechtfertigt, da ich selbst und auch viele andere Menschen, die Geschichte einfach als absolut anderes und genial erlebt haben. Das wollte ich den Lesern dieses Blogs sagen, die von deinem Beitrag ansonsten vielleicht abgeschreckt sind und es gar nicht erst probieren.

    Wie gesagt, nichts für ungut!
    LG Lydia

  3. Zartere Gemüter vor den heftigen Szenen zu warnen ist schon ganz in Ordnung; wir haben aber jetzt einen Aspekt noch nicht betrachtet, den ich sehr wichtig finde, der auch einer möglichen Gewalt-Orientiertheit eine Richtung gibt, und das ist der moralische Aspekt. Sind Teufel böse? Was wollen sie erreichen, was ist ihre Aufgabe?
    Hier sehen wir ein etwas anderes Teufelsmodell. Sie sind Bestrafer. Sie müssen die Sühne von bösen Taten durchführen. Und was, was sie bestrafen, sind keine Kleinigkeiten. Es ist Mord und Totschlag, was zu den Bestrafungen führt, und es ist keine irdische Gerichtsbarkeit, die das durchführt, sondern eine fiktive. Es ist eine andere Sicht auf die satanische Kraft, eine, die eher einer jüdischen als einer christlichen Tradition entspringt. Die Teufel gehorchen letztlich dem Guten, auch können sie nur zugreifen, wenn der Verbrecher sich mit seinen Taten brüstet oder auf die Verführung der Teufel eingeht. In diesem Moment dürfen sie tätig werden. Es liegt also eine ganz enorme Schuld auf dem, der in der Hölle gequält wird. So gesehen, ist dieser Romanzyklus hochmoralisch, und auch die Vergewaltigungen werden ja nicht belohnt, sondern sie werden als Missetaten gebrandmarkt. Sieger ist die Liebe, die den Teufel Sèl über sich selbst hinauswachsen lässt. Wer den gesamten Zyklus kennt, sieht darin die Linie.

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