Autor: Rhianne Aile
Taschenbuch: 272 Seiten
ISBN: 978-3942451147
Preis: 6,49 EUR (eBook) | 8,95 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Vor mehrere Jahrhunderten verfluchte die Hexe Anne Northland die männlichen Erstgeborenen der Familie Sterling dazu sich einmal im Monat in einen Wolf zu verwandeln und zu jagen. Alle Versuche dem grausamen Schicksal zu entgehen scheiterten, so dass Benjamin Sterling nichts anderes übrig bleibt als mit den schmerzhaften Verwandlungen zu leben und sich zur Zeit des Vollmonds aus New York zurückzuziehen, um nicht entdeckt zu werden. Das Blatt wendet sich, als Tristan Northland in Benjamins Büro auftaucht, um den alten Fluch endgültig zu brechen. Skeptisch akzeptiert Benjamin Tristans Vorschlag und nimmt den jungen Mann einen Mona bei sich auf. Schnell entwickelt sich zwischen den beiden Männern mehr, denn Benjamins Wolf erkennt in Tristan seinen Gefährten. Als letzterer einen Zauber entwickelt um den Wolf von Benjamin zu trennen und diesen erfolgreich umsetzt, glaubt sich Tristan am Ziel. Doch dann verschlechtert sich Benjamins Zustand, da er schon längst nicht mehr ohne sein wölfisches Ich leben kann …
Eigene Meinung:
„Tristan“ ist der erste Band der Duologie „Gefährte des Wolfes“ von Rhianne Aile und erzählt die Geschichte von Tristan und Benjamin, während die Fortsetzung „William“ sich gänzlich auf den jüngeren Zwillingsbruder der Northlands konzentriert. Beide Bücher sind beim Cursed Verlag erschienen und in sich abgeschlossen. Dennoch sollten sie in der richtigen Reihenfolge gelesen werden, da sie aufeinander aufbauen.
Inhaltlich legt Rhianne Aile einen schönen Gestaltwandler-Roman vor, der spannend aufgebaut ist und eine recht komplexe Geschichte aufweist, wenn man sich die ganzen Hintergründe ins Gedächtnis ruft. Sie baut etliche moderne Klischees rund um Werwölfe in ihren Roman ein, z.B. die Sache mit dem Gefährten, was bereits bei der „Soulmates“ Reihe eine große Rolle spielte. Dennoch gelingt es ihr auch einige erfrischend neue Ideen mit einzubringen. Seien es Verfluchte wie Benjamin, die von den normalen Werwölfen gemieden werden oder das Magiekonzept, das sie durch die Zwillinge Tristan und William mit ins Spiel bringt – es ist interessant aufgebaut und macht Spaß. Einzig die häufigen, expliziten und sehr ausführlichen Sexszenen sind manchmal ein wenig störend, vor allem da die Charaktere nahezu jedes Kapitel übereinander herfallen. Nicht dass Rhianne Aile diese Szenen schlecht umsetzt – im Gegenteil. Es ist nur manchmal zu viel des Guten so dass man am liebsten die Szenen überspringen will, um die Handlung weiterverfolgen zu können.
Auch die Charaktere können im Großen und Ganzen überzeugen – Tristan ist ein sympathischer Held, der einem schnell ans Herz wächst, ebenso sein Zwilling William. Man kann sich gut mit Tristan identifizieren und fiebert mit ihm mit. Auch Benjamin ist trotz seiner skeptischen Natur und seiner zurückhaltenden Art nicht uninteressant und kann durchaus überzeugen. Das trifft auch auf die vielen Nebenfiguren zu, die im Laufe der Geschichte auftauchen – seien es Raul und Alex, die beide zum ortsansässigen Rudel gehören, oder Benjamins Hausangestellte – Rhianne Aile präsentiert dem Leser sympathische und angenehme Figuren, die man mag. Hin und wieder sind sievielleicht ein wenig stereotyp und handeln auch mal unlogisch, aber insgesamt kommt mal als Leser gut mit ihnen zurecht.
Stilistisch ist „Tristan“ solide und gut geschriebene Kost, die sich sehr schnell lesen lässt. Rhianne Aile hat einen schönen, ausgereiften Stil, der sich sowohl bei den Dialogen und den Beschreibungen der Umgebung, als auch bei den Sexszenen zeigt. Gerade letztere sind sehr explizit gehalten, die Autorin nimmt kein Blatt vor den Mund. Hin und wieder wünscht man sich, sie würde abblenden oder sich zumindest ein wenig zurückhalten, da gerade die zweite Hälfte des Buches zu einem guten Teil aus erotischen Szenen besteht. Dadurch verliert sie hin und wieder die eigentliche Geschichte aus den Augen und baut auch kleinere Logiklücken ein, die man leicht hätte vermeiden können. Dennoch ist „Tristan“ stilistisch ausgereift und dynamisch geschrieben, so dass Rhianne Aile den Leser fesselt und mitreißt.
Fazit:
Unter all den bisher erschienenen Gestaltwandler-Romanen ist die Reihe „Gefährte des Wolfs“ von Rhianne Aile eine der besseren. „Tristan“ kann sowohl inhaltlich als auch mit interessanten und sympathischen Charakteren Punkten. Auch der Schreibstil ist angenehm und flüssig, so dass es schwer fällt das Buch aus der Hand zu legen. Einzig die sehr ausführlichen Sexszenen und die ein oder andere Logiklücke trübt das Gesamtbild ein wenig. Dennoch ist das Buch gerade Lesern zu empfehlen die auf der Suche nach soliden Gay Romanen mit Werwölfen sind.
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