Autor*in: Louisa Masters
Übersetzer*in: Johanna Hofer von Lobenstein
Taschenbuch: 320 Seiten
ISBN: 978-3989060173
Preis: 6,99 EUR (eBook) / 14,00 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Seit er denken kann, kann Josh Geister sehen und mit ihnen kommunizieren, was ihm im täglichen Leben jedoch viele Nachteile bringt. Daher kommt ihm das Stellenangebot im Mannix Estate gerade recht – ein echtes Spukhotel, was jeder weiß, der dort arbeitet oder Urlaub macht. Für Josh ein Traum, da er dort Geister nicht ignorieren muss und keine schiefen Blicke erntet, wenn er sich mit ihnen unterhält. Tatsächlich bekommt er die Stelle und erfährt zu seiner Überraschung, dass die Geister jedem erscheinen können. Darüber hinaus scheint es aber noch etwas zu geben, das in den Tiefen des Hotels lebt – eine dunkle Macht, die äußerst gefährlich werden kann … und die nur Josh wirklich aufhalten kann …
Eigene Meinung:
Mit dem Urban Fantasy Roman „Spuk und Schmied“ legt des Second Chances Verlag den ersten Band der „Geister Inklusive“-Reihe von Louisa Masters vor, von der bisher vier Bände erschienen sind. Die Bücher spielen in und um Mannix Estate und bauen lose aufeinander auf, stellen jedoch mit jemand Band eine andere Figur bzw. ein anderes Pärchen ins Zentrum. Der zweite Band „Drama und Dämonenjäger“ soll Anfang Februar 2024 auf deutsch erscheinen.
Die Geschichte startet ein wenig überraschend direkt mit einer Erotikszene, denn Josh nutzt seinen Aufenthalt in dem kleinen Örtchen nicht nur für ein Bewerbungsgespräch, sondern reißt sich auch einen muskelbepackten Mann namens Ewan auf, der sich natürlich als Mitarbeiter des Mannix Estates entpuppt. Wie es zwischen den beiden Männern weitergeht überrascht die Leser*innen nicht wirklich – es ist von Anfang an klar, dass sich die beiden ineinander verlieben, auch wenn Josh eigentlich nichts mit einem Kollegen anfangen will. Sicherlich ist die Liebesgeschichte solide erzählt, die Gefühle der beiden sind gut in Szene gesetzt und auch die weitere Erotik hält sich in Grenzen, dennoch bietet die Autorin hier wenig überraschendes. Wesentlich spannender ist jedoch die eigentliche Handlung rund um die Geister, die aus verschiedenen Gründen noch durch das alte Anwesen spuken und die Fähigkeit haben, sich jedem zu zeigen. So kann jeden mit ihnen sprechen – Mitarbeitende, Gäste und Besucher, was für einige witzige und skurrile Szenen sorgt. Das sie etwas verbergen wird recht schnell klar und für Josh bedeutet es seine Fähigkeiten zu nutzen, um das Problem zu lösen, das sich seit Jahrzehnten im Keller des Gebäudes befindet. Ab diesem Punkt wird es spannender und die Geschichte beginnt endlich zu fesseln – ein Geheimnis, eine groß angelegte Recherche der Hintergründe und die Überlegung, wie man das Problem gemeinsam in den Griff bekommt. Das große Finale ist leider ein wenig schnell vorbei und alles in allem recht unspektakulär, doch man darf gespannt sein, wie es weitergeht, denn alle offenen Geheimnisse des Anwesens sind nicht geklärt.
Die Figuren sind sympathisch in Szene gesetzt und wachsen einem schnell ans Herz – Josh ist an einigen Punkten zwar eine Dramaqueen, doch wenn man bedenkt, was er alles durchgemacht hat, ist das kein Wunder. Er ist der typische, unterschätzte Held, der einen Platz im Leben findet, an dem seine Fähigkeiten wirklich nützlich sind und wo ihn andere Menschen nicht verurteilen. Ewan kann die Leser*innen ebenfalls für sich gewinnen, auch wenn er etwas blasser bleibt als Josh. Dafür bekommt man viele Geister aus den verschiedenen Jahrhunderten präsentiert, was einen Großteil des Charmes und Witz des Buches ausmacht. Die übrige Figuren des Mannix Estates sind bunt und queer – es dürfte niemanden überraschen, dass die meisten dort arbeitenden Männer schwul oder bis sind, so dass man schon jetzt weiß, wer von ihnen in den Folgebänden die große Liebe finden wird. Insgesamt muss man solche Figurenkonstellationen mögen, wenn man die Reihe genießen will.
Stilistisch liest sich „Spuk und Schmied“ gut und flüssig – Louisa Masters hat einen routinierten, wenn auch recht simplen Stil, der es den Leser*innen leicht macht in die Geschichte einzutauchen und der Handlung zu folgen. Diese wird abwechselnd aus Joshs du Ewans Sicht erzählt, so dass man beide Männer gut kennenlernt und ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehen kann. Die Liebesgeschichte der beiden nimmt einen recht großen Raum ein, wirkt jedoch stimmig und in sich nachvollziehbar. Die Autorin hat ein Faible für Beschreibungen von Personen, die eine wichtige Rolle spielen, aber weniger für die Umgebung, so dass man sich leider den Handlungsort nur schwer vorstellen kann. Das ist schade, denn Geistergeschichten leben von Beschreibungen der Örtlichkeiten, insbesondere wenn es um ein altes Anwesen geht.
Fazit:
„Spuk und Schmied“ ist ein gelungener Auftaktband der „Geister Inklusive“-Reihe, der durch eine gelungene Mischung aus Geistern, Witz und Liebesgeschichte besticht und neugierig auf die Fortsetzung macht, auch wenn man bei der eingeführten Figurenkonstellation leider schon genau weiß, wer in den Folgebänden ihre große Liebe findet. Es bleibt zu hoffen, dass Louisa Masters dennoch das Hauptaugenmerk auf die Geheimnisse des Anwesens, die Hintergründe der Geister und die vielen offenen Themen legt, die nach dem großen Finale des ersten Bandes offen geblieben sind. Wer witzige Geistergeschichten mag und gerne Gay Romance Bücher im Urban Fantasy Genre liest, sollte einen Blick riskieren.
