[ROMAN] Geister Inklusive 3 – Grusel und Getreide von Louisa Masters

Autor*in: Louisa Masters
Übersetzer*in: Johanna Hofer von Lobenstein
Taschenbuch: 300 Seiten
ISBN: 978-3989060197
Preis: 6,99 EUR (eBook) / 14,00 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Seit dem Entdecken des Dämonentors und dem Auftauchen des Dämonenjägers Connor läuft nichts mehr rund im Spukhotel Mannix Estate. Das muss auch Sky feststellen, als ein Schemen aus der Anderswelt bei ihm auftaucht, ihn warnen will und mitten im Gespräch zerrissen wird. Skys Freunde und die Geister des Anwesens, die bereits mehrere Abenteuer mit Dämonen aus der Anderswelt hinter sich haben, sind nicht begeistert – es bleibt ihnen aber nichts anderes übrig, als Sky zu bitten, nach weiteren Schemen Ausschau zu halten, um mehr zu erfahren. Um ihn zu schützen, bekommt Sky Daniel an die Seite gestellt, in den er seit einer Ewigkeit heimlich verliebt ist. Die Tatsache, dass sich der vermeintlich heterosexuelle Daniel mitten in der Stadt als Skys Freund ausgibt, um ihn vor seiner Mutter zu schützen, sorgt für mehr Chaos, als Sky gebrauchen kann …

Eigene Meinung:
Mit „Grusel und Getreide“ legt der Second Chances Verlag den dritten Teil der Urban Fantasy Reihe „Geister inklusive“ von Louisa Masters vor und entführt Leser*innen einmal mehr ins Mannix Estate. Die Rahmenhandlung wird weitestgehend fortgeführt, immerhin drehen sich alle Bücher um das dort entdeckte Dämonentor und die regelmäßig auftauchenden Besucher aus der Anderswelt, rückt jedoch immer wieder ein queeres Pärchen in den Mittelpunkt. Dieses Mal darf sich Sky über sein Happy End mit seinem Schwarm Daniel freuen, der plötzlich seine bisexuelle Seite entdeckt.

Wie schon bei den vorherigen Bände ist die Geschichte recht generisch und vorhersehbar gestaltet, zumindest was die Beziehungen und die Liebesgeschichte anbelangt – Bücher derartiger Reihen legen in jedem Band den Fokus auf ein neues Pärchen, um diese im Laufe der Rahmenhandlung zusammen zu bringen. Auch die „Geister inklusive“-Reihe macht hier keine Ausnahme – Louisa Masters folgt den üblichen Handlungsbögen und bedient dieses Mal den Trope Friends-to-Lovers. Immerhin wirkt die Liebesgeschichte zwischen Sky und Daniel nicht ganz so aufgesetzt, wie die aufgezwungene Beziehung zwischen Kieran und Connor aus dem Vorgängerband „Drama und Dämonenjäger“. Da die beiden schon lange Freunde sind, wirkt das Zusammenspiel zwischen Sky und Daniel harmonischer. Auch halten sich die Nebenfiguren eher zurück und forcieren eine Beziehung nicht so sehr wie es im zweiten Band der Reihe der Fall gewesen ist.
Leider bleibt die Rahmenhandlung größtenteils auf der Strecke und auch die Geister des Anwesens, die im ersten Teil eine wichtige Rolle gespielt haben, tauchen eher am Rande auf. Gerade ihr Zusammenspiel mit den Lebenden macht den Reiz der Reihe aus. Die Autorin hat sich zwar nicht ganz vergessen, doch einige von ihnen finden nicht einmal in einem Nebensatz Erwähnung. Auch die Hintergründe um das Portal spielen nur eine untergeordnete Rolle – erst ganz am Schluss nimmt die Geschichte wieder an Fahrt auf, allerdings nicht in einem epischen Kampf, sondern durch einen fiesen Cliffhanger, der Lust auf den vierten Band macht. Für diesen bleibt zu hoffen, dass sich die Autorin auf die eigentliche Handlung konzentriert – schwule Pärchen hat sie schließlich genug und Leser*innen und Fans der Serie dürfte es freuen wieder mehr von ihren Lieblingspärchen zu lesen. Man hofft auf einen fesselnden, schlüssigen Abschluss für die Handlung rund um das Dämonenprotal findet. Immerhin wird das Ende der Welt angedeutet, da muss nicht unbedingt ein weiteres schwules Pärchen zusammengebracht werden, zumal es nicht mehr viele männliche Singles in der Reihe gibt.

Die Figuren sind sympathisch, wenngleich sich sowohl Sky als auch Daniel ein wenig anders verhalten als in den vorherigen Bänden. IN diesen wirkte die Freundschaft zwischen den beiden Männern harmonischer und natürlicher – bei „Grusel und Getreide“ hat man den Eindruck, dass sie anders miteinander umgehen. Dennoch ist gerade Sky eine schillernde, sympathische Figur, der man das Glück gönnt, das er findet, auch wenn das bedeutet, dass Daniel seine bisexuelle Ader entdeckt. Dass dieser dadurch gänzlich anders wirkt als in Band 1 und 2 – geschenkt. Hauptsache die beiden kommen zusammen und entdecken ihre Liebe füreinander.
Wie in Band 2 kommen die übrigen Figuren leider nur am Rande vor. Nicht nur die Geister tauchen kaum auf, auch die Hauptfiguren aus den bisherigen Bänden haben recht wenig beizutragen. Das trifft vor allem Josh und Ewan, die nur wenige Szenen zugestanden bekommen haben. Es scheint, dass Louisa Masters das Interesse an ihren Figuren verliert, kaum dass sie alle Beziehungshürden überwunden haben und ein Pärchen geworden sind. Dabei ist es für Leser*innen genauso spannend zu sehen, wie sich eine Beziehung weiterentwickelt.

Stilistisch gibt es auch bei Band 3 wenig zu bemängeln – Louisa Masters hat einen routinierten, flüssigen Stil und führt die Leser*innen abwechselnd durch Skys als auch Daniels Augen durch die Geschichte. Auf diese Art lernt man beide recht gut kennen und erlebt die Ereignisse aus ihrer Perspektive. Wie schon bei den vorherigen Bänden lebt die Handlung hauptsächlich von den Dialogen, Beschreibungen von Orten und Personen nehmen wenig Raum ein – bisher wurden zumindest die Figuren immer sehr ausführlich beschrieben, dieses Mal hat man den Eindruck, dass sich die Autorin auf das notwendigste beschränkt. Das ist schade, denn Platz wäre sicherlich vorhanden gewesen, immerhin ist der dritte Teil ein wenig kürzer als die Vorgängerbände.

Fazit:
Mit „Grusel und Geister“ wird die Geschichte um das Mannix Estate und den dort lebenden Menschen und Geistern weitestgehend logisch fortgeführt, allerdings kann es Lesser*innen nicht gänzlich in seinen Bann ziehen. Der Urban Fantasy Roman mag besser sein, als der zweite Band, in dem die Liebesgeschichte zu aufgezwungen war, verliert jedoch mit jedem Kapitel an Spannung, da die eigentliche Rahmenhandlung rund um die Dämonen der Anderswelt nur sehr schleppend vorangetrieben wird. Lediglich der Cliffhanger am Ende des Bandes macht Lust auf die Fortsetzung, ansonsten büßt Louisa Masters leider viel Schwung ein und vergisst über das nächste Pärchen, dass verkuppelt werden muss, dass sie bereits ein paar schwule Paare hat, über die man gerne mehr erfahren möchte. Insgesamt ist die Reihe daher nur jenen zu empfehlen, die den Trope „Je-Buch-ein-neues-Pärchen“ mögen.

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