Autor*in: Mason Deaver
Übersetzer*in: Charlotte Milsch
Hardcover: 390 Seiten
ISBN: 978-3949315275
Preis: 22,00 EUR (Hardcover)
Bestellen: Amazon
Story:
Bens Leben ändert sich schlagartig, als Ben sich als nichtbinär outet und von den Eltern aus dem Haus geworfen wird. Schlagartig allein und ohne Sicherheiten bleibt Ben nichts anderes übrig als Kontakt mit Hannah aufzunehmen, der Schwester, die Ben seit vielen Jahren nicht gesehen hat. Bei ihr kommt Ben unter und startet das letztes Halbjahr, in der Hoffnung die letzten Monate der Schulzeit ohne Aufsehen zu überstehen. Allerdings setzt der witzige, charismatische Nathan Allen alles daran, Bens Freundschaft zu gewinnen und mit der Zeit kommen sich die beiden näher. Doch Bens Erinnerungen an das katastrophale Coming-Out, eine zunehmende Angststörung und weitere Sorgen, sorgen dafür, dass es Ben schwerfällt dem Neuen eine Chance zu geben …
Eigene Meinung:
Mit dem Jugendroman „Ich wünsch dir nur das Beste“ erschien im Mai 2023 der Debütroman di*er Autor*in Mason Deaver beim Katalyst Verlag. Das Buch wurde zu einem Bestseller, wurde für mehrere Preise nominiert und wird zur Zeit unter der Regie von Tommy Dorfman verfilmt. Im Jahr 2020 erschien unter dem Titel „I’ll Be Home For Christmas“ ein Sequel, das nach den Ereignissen der Geschichte angesiedelt ist und in englischer Sprachen kostenfrei oder gegen eine kleine Spende über die Webseite der*s Autor*in bezogen werden kann.
Die Geschichte setzt direkt mit Bens Coming-Out an und den Problemen, die sich darauf ergeben – der Rauswurf aus dem elterlichen Haus, die Flucht zur Schwester, die selbst vor langer Zeit Eltern und Bruder fluchtartig verlassen hat. Welch tiefe Spuren all die Ereignisse in Ben hinterlassen haben, bekommt man als Leser*in erst nach und nach mit. Mason Deaver lässt sich Zeit die Geschichte um Ben zu entwickeln und die vielen Probleme, Ängste und Sorgen zu beleuchten, die Ben mit sich herumträgt. Die Tatsache, dass Ben nichtbinär ist, spielt eine große Rolle und ist, neben der Angststörung Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. In die Handlung findet man als Leser*in schnell Zugang. Sie ist gut ausgearbeitet, sehr emotional und regt zum Nachdenken an. Auch die Beleuchtung des Themas nonbinary ist Mason Deaver gut gelungen – man bekommt einen guten Einblick in de Gefühlswelten eines Menschen, der sich als nichtbinär identifiziert. Die Tatsache, dass Ben keinerlei Pronomen verwendet, zeigt wie weitläufig dieses Thema ist und dass es nicht damit getan ist, ein einheitliches Pronomen für nichtbinäre Menschen zu finden, sondern dass es darauf ankommt, wie sie empfinden.
Die Liebegeschichte zwischen Ben und Nathan entwickelt sich langsam, aber absolut glaubwürdig und ohne die Dinge zu überstürzen. Mason Deaver gibt den Figuren genug Zeit, sich zu entwickeln und sich selbst neu kennenzulernen. Das macht die, sich entwickelnde Beziehung zwischen Nathan und Ben so angenehm und hoffnungsvoll.
Die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet, wirken authentisch und gut nachvollziehbar. Ben wirkt sehr verunsichert, was aufgrund der Ereignisse nur allzu verständlich ist und braucht lange um einen Platz im Leben zu finden. Obwohl Ben keinerlei Interesse hat, Freund*innen zu finden und sich an der neuen Schule zu integrieren, stehen am Ende viele Menschen bereit, um Ben zu unterstützen und beizustehen. Für den Leser ist es angenehm, zu sehen, wie Ben sich entwickelt und immer mutiger wird und bekommt man einen guten Einblick in die Gefühlswelt einer nichtbinären Person. Auch Nathan lernt man sehr gut kennen, ebenso die übrigen Figuren, die in Bens neuem Leben eine Rolle spielen – sie sind sympathisch, offen und hilfsbereit, ohne künstlich zu wirken. Mason Deaver hat es geschafft, lebendige Figuren zu erschaffen, die man gerne begleitet.
Stilistisch gibt es wenig zu bemängeln – di*er Autor*in hat einen angenehm lesbaren, lockerleichten Stil, der gut zur Geschichte passt, die komplett aus Bens Sicht geschrieben ist. Dadurch baut man als Leser*in eine starke Verbindung zu Ben auf und ist immer mitten im Geschehen. Mason Deaver weiß, wie man Jugendlichen eine Stimme verleiht und entsprechend wichtige Themen anspricht, ohne die Geschichte zu überfrachten. Das gilt sowohl für die Dialoge, die einen Großteil der Geschichte ausmachen, als auch für die Einblicke in Bens Gefühlswelt, die nicht minder wichtig sind.
Fazit:
„Ich wünsch dir nur das Beste“ ist ein wunderbares, ergreifendes und wichtiges Jugendbuch von Mason Deaver, das zu recht mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde. Die Geschichte um Ben ist berührend und fesselnd, die angesprochen Themen sind wichtig und regen zum Nachdenken an. Wer auf der Suche nach einem Roman ist, der eine nichtbinäre Figur ins Zentrum stellt, kommt an „Ich wünsch dir nur das Beste“ nicht vorbei – ein gelungener Jugendroman, der das zeug zu einem Klassiker hat. Unbedingt lesen!
Schönen guten Morgen!
Ich hab jetzt zum Halbjahr mal eine Zwischenbilanz erstellt, was unserer ABC Listen Challenge betrifft. Ich wollte mal schauen, wie es euch damit geht und wie weit wir alle schon sind 🙂
https://blog4aleshanee.blogspot.com/2023/07/abc-challenge-zwischenstand.html
Ich hoffe ihr habt weiterhin viel Spaß und habt noch genug Motivation, um die Listen bis Ende des Jahres noch weiter zu füllen!
Liebste Grüße, Aleshanee