Autor*in: AJ Sherwood
Übersetzer*in: Johanna Hofer von Lobenstein
Taschenbuch: 300 Seiten
ISBN: 978-3966987042
Preis: 5,99 EUR (eBook) / 12,00 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Das Medium Jon und sein Anker und Partner Donovan werden zu einem seltsamen Fall hinzugezogen, bei dem die Leiche des Opfers verschwunden ist. Dass sich der Tatort als weithin bekanntes Spukhaus entpuppt, ist noch nicht einmal das Hauptproblem des neuen Falles, sondern vielmehr die Tatsache, dass Jons leiblicher Vater die Untersuchungen als Gerichtsmediziner begleitet. Für Jon eine ungewohnte Situation, hat dieser Mann doch Knall auf Fall die Familie verlassen und sich nie wieder gemeldet. Doch ganz so einfach gestaltet sich weder die Angelegenheit mit Jons Vater, noch der Fall mit dem verschwundenen Toten, denn binnen kürzester Zeit taucht auf dem Grundstück des Spukhauses eine weitere, wesentlich ältere Leiche auf, was die Ermittlungen nur noch komplizierter macht …
Eigene Meinung:
Mit „Lug und Spuk“ legt der Second Chance Verlag auch den dritten Band der Reihe „Jons übernatürliche Fälle“ von AJ Sherwood vor. Die Geschichte setzt los an den beiden Vorgängerbänden an und steht komplett für sich allein – fürs bessere Verständnis sollten die Bücher jedoch in der richtigen Reihenfolge gelesen werden. Fans der Reihe werden leider keine weiteren Bände um Jon und Donovan finden, denn „Lug und Spuk“ schließt die Reihe vorerst ab – dafür darf man sich aber auf den ersten Band der Spin Off- Reihe „Macks geisterhafte Erscheinungen“ freuen, in dem Donovans Bruder Brandon im Mittelpunkt steht. „Ein Geschenk mit Folgen“ ist für den Sommer 2021 angekündigt.
Die Geschichte um das verwunschene Geisterhaus und die dort stattfindenden Ermittlungen ist spannend erzählt, allerdings nicht ganz so actionreich und verzwickt wie in den Vorgängerbänden. Das liegt vor allem daran, dass sich die Autorin noch stärker auf die Geschichte um Jons Vater und die Hintergründe für dessen Verschwinden konzentriert und das daraus resultierende Familiendrama. Dieser Punkt nimmt dieses Ma einen wesentlich größeren Raum ein, als die Krimihandlung, was ein wenig enttäuschend ist, da der Klappentext gar nicht darauf hindeutet. Sicherlich ist es schön, dass sich für Jon und seine Lieben einiges wieder einrenkt und viele offene Punkte geklärt werden, wer jedoch auf eine spannende, mysteriöse Krimihandlung hofft, wird dieses Mal nicht so zufrieden sein. Das liegt auch daran, dass man den Eindruck hat, die Autorin hat wenig Lust auf den eigentlichen Fall – im Gegenzug zu den ersten beiden Bänden, in denen noch ein spannender Twist am Ende kam, der der Geschichte wirklich nochmal einen anderen Dreh gegeben hat, ist dieses mal der Fall komplett vorhersehbar. Das ist schade, da AJ Sherwood in den ersten beiden Büchern bewiesen hat, dass sie es besser kann. Wer seinen Fokus generell auf den Beziehungen und den Familien von Jon und Donovan legt, dem wird auch „Lug und Spuk“ gefallen.
Die Figuren sind sehr sympathisch und liebevoll in Szene gesetzt – man kann sich gut mit Jon und seinem Anker Donovan identifizieren, insbesondere mit letzterem, der überhaupt keinen Spaß daran hat, in einem Geisterhaus zu ermitteln. Auch Jons Vater schließt man schnell ins Herz, insbesondere wenn man ihn besser kennenlernt und weiß, warum er die Familie verlassen hat. Er passt gut zur Truppe und man ist froh, dass sich für ihn vieles zum Guten wendet. Leider vermisst man ein wenig den spritzigen Garrett, der im zweiten Band zur Psy hinzugekommen ist und das Team bei seinen Ermittlungen unterstützt. Er taucht nur am Rande und im Epilog auf, hat keine solch große Rolle wie in „Herz und Totschlag“ – hier hätte man sich mehr gewünscht, insbesondere hinsichtlich seiner wachsenden Beziehung zu dem Techniker Sho.
Stilistisch kann AJ Sherwood auch dieses Mal überzeugen – sie hat einen lockerleichten, spritzigen Stil, der zur Geschichte passt und kann sowohl actionreichere Szenen, als auch intensive Gespräche und widerstreitende Gefühle der Figuren gut transportieren kann. Man ist schnell in der Handlung, fliegt förmlich durch die Seiten und begleitet gerne Jon und Donovan, aus deren Perspektive abwechselnd erzählt wird.
Fazit:
„Lug und Spuk“ schließt die Reihe um das Medium Jon und seinen Anker perfekt ab und bringt etliche Antworten zu den familiären Hintergründen der Banes mit sich. Leider tritt der Kriminalfall in diesem Band noch deutlicher in den Schatten und wird nur noch am Rande fortgeführt, was schade ist, sind doch die ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden von Jon und der Psy wirklich interessant. Ob das gefällt, muss jeder selbst entscheiden, doch wer die Figuren, die Beziehungskisten und die Familien rund um Jon und Donovan mag, den wird auch der finale Teil der Reihe überzeugen können. Man darf gespannt sein, was AJ Sherwood für die Spin-Off Reihe geplant hat – Lust auf mehr macht „Lug und Spuk“ auf jeden Fall.
Hi, es geht schon weiter mit Jon`s Boom Shaka Laka Problem. Gibt es schon seit Anfang Februar, allerdings erstmal nur in Englisch.
Hi,
danke für den Hinweis – das hab ich noch gar nicht gewusst. Freut mich natürlich sehr, dass es auch mit dieser Reihe weitergeht. Der Band wird sicherlich demnächst auch in Deutschland erscheinen 🙂