Autorin: Bianca Nias
Taschenbuch: 342 Seiten
ISBN: 978-3981961331
Preis: 5,49 EUR (eBook) / 12,95 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Die Navy Seals Spezialeinheit „Wild Forces“ hat sich gegen die Angriffe der U.S .Army zu wehren, denn ausgerechnet jetzt beschließt die amerikanische Regierung in den Gestaltwandlern eine steigende Gefahr zu sehen, mit absehbaren Folgen für die weltweite Wandlerpopulation. Während ein Teil von Admiral Dunfords Einheit gegen die Truppen kämpft, sind andere gezwungen zu fliehen, darunter die Löwenwandlerin Anna, die sich mit dem Eisbären Deacon nach Russland auf den Weg macht. Die Reise durch Eis und Schnee birgt einige Gefahren, den Deacon ist nicht nur gefährlich, sondern auch kein gewöhnlicher Wandler.
Zeitgleich bekommen auch die Bruns die wachsenden Gefahr der Regierungen mit und entschließen sich zu ihrem Erzfeind Shirkou Soran Kontakt aufzunehmen, um gemeinsam einen Weg zu finden, die Wandler vor den Plänen der Regierungen zu schützen. Ein gefährlicher Plan, da Shirkou Soran gänzlich andere Ziele verfolgt als eine friedliche Lösung des Konflikts …
Eigene Meinung:
Mit „Operation Breaking Point“ erschien der vierte und letzte Band der „Navy Seals – Wild Forces“ Reihe von Bianca Nias. Der Roman beendet endlich den großen Handlungsbogen um Shirkou Soran, der bereits in ihrem Debüt begonnen und sich über mehrere Bände der Reihen „Brunc_LLC“ und „Navy Seals – Wild Forces“ erstreckt hat. Fans der Figuren müssen jedoch nicht dauerhaft Abschied von liebgewonnenen Figuren nehmen – es ist eine neue Reihe geplant, in der die Geschichten fortgeführt werden.
Die Geschichte konzentriert sich einerseits auf Anna und Deacon, die sich gemeinsam durch nach Russland vorkämpfen müssen, andererseits auf die Ereignisse mit Shirkou Soran, der einen perfiden Plan verfolgt, um die Wandlergemeinschaft endgültig zu befreien. Bianca Nias entscheidet sich nicht nur für zwei Erzählperspektiven, wie man es bisher gewohnt war, sondern wechselt zwischen vielen Personen, um möglichst jede wichtige Figur zu Wort kommen zu lassen und die vielen verschiedenen Handlungsbögen passend zu beleuchten. Das ist zu Beginn gewöhnungsbedürftig, passt jedoch gut zur Geschichte, die man ansonsten nicht hätte umsetzen können. So ist man mal bei Anna und Deacon, die sich nach und nach näher kommen, mal bei Mark und dem Polarfuchs Niko, die sich in die Hände ihres Gegners begeben, um ein gemeinsames Vorgehen zu besprechen, mal bei den Navy Seals und ihrem Kampf gegen die U.S. Army. Für die eigentliche Handlung sind im Grunde die Ereignisse um Mark und Nico wichtig, die anderen Passagen wirken fast ein wenig wie Füllmittel. Sicherlich ist es schön, dass sich die Autorin dieses Mal für eine heterosexuelle Liebesgeschichte zwischen Anna und Deacon entschieden hat und die Annäherungen der beiden wirklich schön zu lesen sind (und sich angenehm von den vielen schwulen Pärchen der Reihe abheben), aber ihre Mission verpufft am Ende fast ein wenig, wenn man es mit den restlichen Ereignissen vergleicht, die das Leben alles Menschen und Wandler betrifft. Am Ende hat man das Gefühl, dass gerade die liebgewonnenen Passagen zwischen Anna und Deacon im Verhältnis zur restlichen Handlung zu viel waren und man wesentlich mehr von den Seals und den Bruns gelesen hätte, die immerhin die Welt vor einem der gefährlichsten Wandler gerettet haben, die Wandler der Menschheit offenbart haben und eine neue Gruppierung gegründet haben. Auch das Ende wirkt leider etwas überstürzt und hektisch, da viele gravierende Dinge binnen weniger Tage passieren, Regierungen urplötzlich einen kompletten Umschwung ihres Handelns vollziehen und einfach zu schnell alles wieder in bester Ordnung ist.
Nichtsdestotrotz ist das große Finale der Reihe gelungen – Bianca Nias führt alle wichtigen Fäden und Punkt zu einem zufriedenstellenden Schluss und wird den meisten ihrer Figuren gerecht. Jeder hat zumindest einen kurzen Auftritt oder wird erwähnt, die wichtigsten Fragen werden beantwortet und es sind die ersten Grundlagen für eine neue Reihe gelegt.
Die Figuren sind gut gelungen und können auch dieses Mal überzeugen – man lernt die Löwin Anna wesentlich besser kennen, als zuvor, ebenso wird mit Deacon ein neuer Charakter eingeführt, der in den letzten Bänden nur am Rande vorkam. Die Liebesgeschichte der beiden nimmt zwar im Verhältnis zum Rest der Handlung zu viel Raum ein, ist aber sehr sensibel zu Papier gebracht. Man schließt die beiden Charaktere auf jeden Fall ins Herz.
Stilistisch gibt es nichts zu bemängeln – Bianca Nias hat einen soliden Stil, der sowohl spannend und actionreich, als auch gefühlvoll und sensibel ist. Sie kann sich gut in ihre unterschiedlich denkenden und handelnden Charaktere hineinversetzen, weiß, wie man mittels Dialogen Spannung erzeugt und wie man actionreiche Kampfszenen schreibt. Man ist stets im Geschehen, nah bei den Figuren und fiebert mit ihnen dem Ende entgegen.
Fazit:
„Operation Breaking Point“ ist ein gelungenes Finale der Gestaltwandler-Reihen von Bianca Nias und vereint alles, was Fans ihrer Bücher lieben – Spannung und Action, ein wenig Drama und eine Liebesgeschichte mit einem Hauch Erotik. Insgesamt ein gelungener Roman, wenngleich die Gewichtung der verschiedenen Handlungselemente dieses Mal nicht ganz stimmig ist. Wer die bereits die beiden Gestaltwandler-Reihen aus ihrer Feder kennt, wird auch an diesem Band nicht vorbeikommen, Neueinsteiger sollten diesen Band als letztes zur Hand nehmen. Zu empfehlen.