[ROMAN] Ryan und Avery von David Levithan

Autor*in: David Levithan
Übersetzer*in: Felix Meyer, Martina Tichy
Taschenbuch:  320 Seiten
ISBN: 978-3737343794
Preis: 12,99 EUR (eBook) / 14,90 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Als Ryan dem gleichaltrigen Avery begegnet ist es der Beginn einer großen Liebesgeschichte, die sich im Laufe ihrer vielen gemeinsamen Dates stetig weiterentwickelt – zwischen stilvollen Dinnern, Schneeballschlachten, dem Herumstromern auf stillgelegten Freizeitparks und Kanufahren im Sonnenuntergang kommen sie sich immer näher und können die Zeit ohne den jeweils anderen nur schwer überbrücken. Während Averys Eltern ihren Sohn unterstützen, wachsen Ryans Probleme zu Hause, denn seine Eltern sind alles andere als verständnisvoll …

Eigene Meinung:
Mit „Ryan und Avery“ legt der vielfach ausgezeichnete Bestsellerautor David Levithan ein weiteres, queeres Jugendbuch vor, das die Geschichte der titelgebenden Figuren in 10 Dates erzählt. Fans des Autors werden die Figuren aus „Two Boys Kissing“ wiedererkennen, wo sie eine kleine Nebenrolle einnehmen, ebenso ist das fünfte Date der beiden in der Anthologie „19 Love Songs“ des Autors zu finden, wo die Geschichte unter dem Titel „Schneetag“ enthalten ist. Mit dem knapp 320-seitigen, bei Fischer Sauerländer erschienenen Buch liegen erstmals alle Geschichten um das Pärchen vor.

Die Geschichte ist in die einzelnen Dates von Ryan und Avery unterteilt, die nicht chronologisch im Buch enthalten sind, sondern durcheinander gehen, weswegen man erst recht spät erfährt, wie die beiden Jungs sich überhaupt kennengelernt haben. Das mag ein wenig stören, doch man kann der Handlung trotz allem problemfrei folgen, da jedes Date eine in sich abgeschlossene Geschichte erzählt, wovon nur wenige Bruchstücke in den Folgekapiteln aufgegriffen werden. Natürlich spielen die jeweiligen Eltern der Jungs eine große Rolle – hier bekommt man auf der einen Seite die verständnisvollen und liebevollen Eltern Averys präsentiert, auf der anderen Seite Ryans Eltern, die sich schwer damit tun, Verständnis für ihren Sohn aufzubringen und allgemein recht kühl und abweisend sind. Trotz der Probleme, die sich daraus ergeben, hat der Roman eine positive, fröhliche Grundstimmung, da der Fokus auf der wachsenden Liebe von Avery und Ryan liegt. Man begleitet sie hautnah bei ihren Dates, erlebt wie sie sich besser kennenlernen und im Laufe der Zeit reifer und erwachsener werden. Es macht Spaß sie auf ihrem Weg zu begleiten und ihre Liebe zueinander mitzuerleben.
Die Geschichte ist dabei sehr ruhig und unaufgeregt erzählt – David Levithan verzichtet auf großes Drama, Action und Klischees. Stattdessen trifft er die Sprache der Jugendlichen, so dass sich die Zielgruppe problemfrei in den Protagonisten wiederfinden dürfte.

Die Figuren sind sehr authentisch und greifbar – sowohl Ryan als auch Avery wirken wie die typischen Teenager, die mit verschiedenen kleineren und größeren Problemen zu kämpfen haben. Da die Dates mal aus der einen, mal aus der anderen Perspektive erzählt werden, lernt man beide sehr gut kennen und kann sich gut mit ihnen identifizieren. Auch die jeweiligen Freund*innen der beiden lernt man gut kennen, ebenso die Familien. Sie alle wirken nicht blass, sondern lebendig und realistisch.

Wie gewohnt legt David Levithan mit „Ryan und Avery“ ein sehr ruhiges, gut geschriebenes Buch vor, in dem vielleicht keine tiefgründigen Probleme bewältigt werden oder man eine spannende, actionreiche Geschichte präsentiert bekommt, die Leser*innen jedoch emotional abholt. Man begleitet Ryan und Avery sehr gerne dabei, sic besser kennenzulernen und die vielen Hürden zu überwinden, die sich ihnen in den Weg stellen. Stilistisch weiß David Levithan was er tut – er hat seine ganz eigene, sehr poetische Sprache, die hervorragend zu den kurzen Episoden aus dem Leben der beiden Protagonisten passt.

Fazit:
„Ryan und Avery“ ist eine süße, realistische Teenager-Lovestory, die perfekt für Leser*innen geeignet ist, die Bücher wie „Heartstopper“ lieben. Die 10 Dates der beiden Jungs sind ruhig, authentisch und sehr gut nachvollziehbar, ebenso wie die Figuren, die einem mit der Zeit ans Herz wachsen. David Levithan hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der die Gefühle der Figuren hervorragend transportiert und ihr Leben greifbar macht. Wer auf der Suche nach einem ruhigen, authentischen, queeren Jugendbuch ist, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren. Fans des Autors kommen sowieso nicht an dem Buch vorbei.

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