Autor: Amber Redd
Taschenbuch: 198 Seiten
ISBN: 978-3958230064
Preis: 5,99 EUR (eBook) | 8,95 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Etwas Seltsames geht im verschneiten Stone Trail vor sich, insbesondere in der abgelegenen Pferdefarm von Usher, der eines Tages riesige Pfotenabdrücke und den zerrissenen Kadavers eines Fohlens entdeckt. Allerdings zeigt der Wildhüter Ramsey wenig Interesse an den Vorfällen, so dass Usher weitestgehend auf sich allein gestellt ist. Die einzige Unterstützung zeigt sich in Form des neuen Postboten Jarreth, in den sich der junge Pferdewirt schneller verliebt, als ihm lieb ist. Als die ersten Toten auftauchen und Usher von einem Werwolf angegriffen wird überschlagen sich die Ereignisse. Plötzlich schweben alle Bewohner der Stadt in Lebensgefahr, vorwiegend Ushers Freunde, auf die das Monstrum gezielt Jagd macht …
Eigene Meinung:
Aufgrund der ungebrochenen Popularität von Werwölfen und Gestaltwandlern legt der Cursed Verlag mit „Schattennebel“ einen weiteren Roman vor, der in dieses Genre fällt. Das Buch markiert den Auftakt der „Stone Trail“ Reihe von Amber Redd, dem zwei weitere Romane folgten, die sich jedoch anderen Protagonisten widmen, die alle in der gleichnamigen Stadt leben.
Inhaltlich bietet die Geschichte durchaus Potenzial für eine spannende, fast schon thrillerhafte Handlung, die den Leser schnell in ihren Bann hätte ziehen können. Leider versteht es Amber Redd nicht wirklich zu fesseln, so dass es lange dauert bis man wirklich im Buch ist und mit den Figuren mitfiebern kann. Die erste Hälfte zieht sich extrem, weil bis auf einige wenige Vorfälle einfach nichts passiert. Dafür wird die Beziehung zwischen Usher und Jarreth fast schon unangenehm in die Länge gezogen. Dieses ewige hin und her (ich liebe ihn, aber er ist ja nicht schwul, aber trotzdem sendet er Signale aus,…) geht mit der Zeit wirklich auf die Nerven. Es ist ein beständiges Hinauszögern, so dass man am Ende nur bedingt glücklich ist, wenn es für die beiden ein Happy End gibt.
Auch die Gestaltwandler-Komponente kommt im Grunde kaum zu tragen, ebenso wenig die Mystik dahinter. Es mangelt an Erklärungen und Logik, was das Finale fast schon lächerlich anmuten lässt, zumal man dank der Andeutungen eh schon weiß, wie es endet.
Die Charaktere können leider ebenfalls nicht ganz überzeugen. Sie bleiben dem Leser fremd, man kann sich kaum mit ihnen identifizieren, so dass einen die Ereignisse und Schrecken kaum berühren. Usher ist die meiste Zeit zu sehr auf Jarreth fixiert und ansonsten eher passiv. Dadurch ist er nicht unbedingt sympathisch, da dem Leser die Eigeninitiative und die persönliche Stärke fehlen. Jarreth soll ein wenig geheimnisvoll wirken, doch gerade dieser Aspekt kommt nicht beim Leser an. Stattdessen wirkt er zumeist gelangweilt und wird erst auf den letzten Seiten wirklich aktiv.
Die fehlende Authentizität der Figuren schlägt sich leider auch bei den Nebencharakteren nieder. Amber Redd hat einen Hang zu Stereotypen, was man deutlich bei Ushers Freunden Hannah und Jess sieht, aber auch im Gegner, der die Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Spätestens ab der Hälfte weiß man im Grunde wer für die Vorfälle verantwortlich ist und wie der Roman ausgeht.
Einer der größten Schwachpunkte ist der Schreibstil der Autorin, der viele meiner Kritikpunkte begünstigt hat. So sicher und angenehm er am Anfang zu lesen ist, als es um die Einführung und die Umgebungsbeschreibungen geht, so spannungsarm und langweilig ist er im Laufe der Zeit. Amber Redd schreibt so gleichförmig, dass weder Spannung noch Erotik beim Leser ankommt. Das große Finale hinterlässt eher einen dumpfen Nachgeschmack, da man weder die Dramatik, noch die Action miterleben kann. Ebenso verhält es sich bei den zwischenmenschlichen Spannungen – es kommt einfach nichts davon beim Leser an. Aus diesem Grund ist der Roman streckenweise wirklich langweilig. Man hat gar keine Chance sich mit den Charakteren zu identifizieren, da sie einem fremd und unpersönlich erscheinen, woran zum größten Teil der gleichförmige Schreibstil schuld ist. Man lernt die Figuren nicht wirklich kennen, erlebt die Ereignisse nicht hautnah mit und erhält keinerlei Einblicke in Ushers Gefühlswelten (von seiner Schwärmerei für Jarreth mal abgesehen). Das ist schade, denn Potenzial ist durchaus vorhanden – die Autorin macht nur nichts daraus.
Fazit:
„Schattennebel“ ist nicht unbedingt ein Buch, das man empfehlen kann, wenn man auf der Suche nach Gestaltwandler-Romanen ist. Reihen wie „Soulmates“ und „Gefährte des Wolfes“ behandeln die Thematik spannender und mitreißender. So gut die Grundlagen sind und so spannend die Hintergründe sein mögen, Amber Redd verschenkt das meiste davon durch uninteressante, stereotype Charaktere und einen extrem gleichförmigen, langweiligen Schreibstil, der der Geschichten jeglichen Schwung nimmt. Schade …
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