Autor*in: TJ Klune
Übersetzer*in: Charlotte Lungstrass-Kapfer
Hardcover: 576 Seiten
ISBN: 978-3453274785
Preis: 5,99 EUR (eBook) / 20,00 EUR (Hardcover)
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Story:
Es gibt keinen größeren Fan das Superhelden Shadow Star als Nick Bell – jeden Fernsehbericht, jedes Interview verfolgt er genau, seine schwule Fanfiction über den Helden gehört zu den meistgelesenen Geschichten und er lässt keinen Versuch aus, über seinen als Polizist arbeitenden Vater mehr über Shadow Star zu erfahren. Als sein Held ihn tatsächlich bei einem Raubüberfall rettet steht für Nick fest, er muss auch ein Superheld werden, um mit Shadow Star glücklich zu werden. Unterstützung bekommt er von seinen Freund*innen, allen voran seinem Kindheitsfreund Seth, ganz gleich wie unmöglich Nicks Pläne sind. Und während Nick bereit ist, alles zu tun, um Superkräfte zu erhalten, werden die Kämpfe zwischen Shadow Star und dessen Erzfeind Pyro Storm immer heftiger, denn in Nova City kann es nur einen Helden geben und das ist Shadow Star – oder?
Eigene Meinung:
Mit dem Jugendbuch „The Extraordinaries – Die Außergewöhnlichen“ legt TJ Klune den Auftaktband der Trilogie „The Extraordinaries“ vor. Der Roman erschien im Frühjahr 2024 in Deutschland, auch der zweite Teil „Neue Helden“ ist seit Sommer bei Heyne erhältlich. Im Herbst soll mit „Alte Geheimnisse“ das Finale auf den Markt kommen und die Geschichte um Nick Bell und seine Freund*innen abschließen.
Die Geschichte spielt in der fiktiven Stadt Nova City, in der zwei Außergewöhnliche das Leben der Bewohner*innen bestimmen – Shadow Star, der von der Presse als Held gefeiert wird und Pyro Storm, der als Unruhestifter und Bösewicht für Chaos sorgt. Niemand weiß, wer sich unter den jeweiligen Masken verbirgt, was die Arbeit der Polizei erschwert, jedoch auch Raum für Spekulationen lässt. Als Nick von seinem Helden gerettet wird, steht für ihn fest, dass auch er ein Superheld werden muss, um mit Shadow Star zusammen sein zu können – immerhin scheint dieser ihn zu kennen, was ihn in seinem Vorhaben bestätigt, dass ebenfalls Superkräfte zu entwickeln. Wenig Begeisterung löst er mit seinen Plänen bei seinem besten Freund Seth nicht aus, denn es gibt vieles, dass er Nick nicht verrät, darunter auch, dass er schon ewig in seinen besten Freund verliebt ist.
TJ Klune entführt die Leser*innen in eine Welt, in der Außergewöhnliche existieren und mit ihren Fähigkeiten in der Lage sind den Menschen zu helfen. Dabei sind nicht alle Kräfte beeindruckend und wirklich nützlich, aber sie bestimmen den Alltag von gewöhnlichen Menschen. Als Leser*in durchschaut man die Geschichte und die Geheimnisse der Figuren sehr schnell – Nick, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird, braucht dafür wesentlich länger. Daher überraschen die Enthüllungen am Ende nicht wirklich, machen aber dennoch Lust auf die Fortsetzung, denn nicht alles wird im ersten Band aufgeklärt – man darf gespannt sein, wie der Autor die Geschichte im zweiten Band fortführen wird.
Dir Figuren sind sehr dynamisch, spritzig und einzigartig – Nick ist ein besonderer Held, der mit seinen Ideen nicht nur für Chaos, sondern den man schnell ins Herz schließt. Er leidet unter ADHS, was dafür sorgt, dass sich nicht nur seine Gedanken regelmäßig überschlagen, er redet und handelt oftmals, bevor er nachdenkt – womit er in vielen Fällen übers Ziel hinausschießt. Nichtsdestotrotz hat er das Herz am rechten Fleck und bekommt einige treue Freund*innen an die Seite gestellt, die ihn nicht nur unterstützen, sondern auch genau wissen, wie sie mit ihm umgehen müssen – allen voran Seth, der schon seit Ewigkeiten in Nick verliebt ist, sich jedoch in vielen Punkten zurückhält. Auch das lesbische Pärchen Gibby und Jazz können überzeugen, wobei gerade letztere mit ihrer ruhigen, offenen Art punkten kann – von Seth abgesehen ist sie die Person, die Nick am ehesten einfangen kann.
Stilistisch legt TJ Klune gewohnt solide Kost vor, die durch viel Humor, spritzige Dialoge, Action und einzigartige, queere Figuren punkten kann. Es macht Spaß Nick auf seiner Reise zu begleiten und in seine Gedankenwelt einzutauchen, auch wenn diese manchmal ein wenig verquer und chaotisch ist – es hebt Nick als Figur deutlich aus der breiten Masse heraus und macht die Geschichte umso spannender. Als Leser*in ist man sehr nah bei Nick, lernt ihn mit all seinen Problemen am besten kennen und fiebert mit ihm, egal ob er nun versucht ein Superheld zu werden oder den Alltag mit seinem Vater bewältigen muss. Auch die sich entwickelnde Liebe zwischen ihn und Seth bekommt genügend Raum – an darf gespannt sein, wie es den beiden in den nächsten Büchern ergeht, denn an Zündstoff mangelt es bei ihnen nicht.
Fazit:
Das Jugendbuch „The Extraordinaries – Die Außergewöhnlichen“ ist ein toller Auftaktband, der durch einzigartige, sympathische, queere Figuren, einen mitreißenden Schreibstil und eine spannende Handlung besticht, auch wenn diese nicht immer überraschen kann. Man darf gespannt sein, wie TJ Klune sie Geschichte um Nick und seine Freund*innen fortführt, denn obwohl die Geschichte doch recht vorhersehbar ist, macht sie Lust auf mehr. Wer spritzige, humorvolle Jugendbücher mit einem Hauch Phantastik mag, in dem auch ernstere Themen angeschnitten werden, sollte einen Blick riskieren – wer die Werke von TJ Klune mag, kommt sowieso nicht an der Reihe vorbei – zu empfehlen.
