[ROMAN] – The Pain you Give von Martina Riemer

Autor*in: Martina Riemer
Taschenbuch: 396 Seiten
ISBN: 978-3989420267
Preis: 4,99 EUR (eBook) / 16,00 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Nachdem Riley aufgrund einer homofeindlichen Attacke und monatigem Krankenhausaufenthalt seine geplante Karriere als Profi-Fußballer aufgeben muss, entscheidet er sich auf der Bluewell University neu anzufangen. Als ausgerechnet Jason sein neuer Mitbewohner wird, der nicht nur als Frauenheld verschrien ist, sondern über den auch üble Gerüchte kursieren, ist gerade Rileys Schwester nicht begeistert. Doch so schlimm, wie alle behaupten, ist Jason nicht – Riley lernt die vielen Facetten seines neuen Mitbewohners kennen und schließlich entwickelt sich mehr zwischen ihnen, denn Jason ist ganz und gar nicht abgeneigt …

Eigene Meinung:
Mit dem Roman „The Pain you Give“ erschien im Novel Arc Verlag der erste queere New Adult der Autorin Martina Riemer, die bisher vorwiegend Romantasy und Fantasy Romane geschrieben hat. Die Geschichte um Riley und Jason bildet hierbei den Auftakt einer Serie, weitere Bände, die an der Bluewell University spielen sollen, sind bereits angekündigt. Wann der nächste Band im Novel Arc Verlag erscheinen soll, steht noch nicht fest.

Die Geschichte folgte den klassischen, teils recht stereotypen Handlungselementen einer Gay Romance Geschichte, inklusive etlicher expliziter Szenen und einigen sehr vorhersehbaren Katastrophen im letzten Viertel des Buches, wo wirklich kein Klischee ausgelassen wird, um noch einmal für viel Drama zu sorgen. Wer viele Bücher in dem Genre gelesen hat, findet wenig neues in „The Pain you Give“. Riley versucht sein Leben nach dem brutalen Angriff in den Griff zu bekommen und sich seinem Studium zu widmen, Riley kämpft mit seinen eigenen Problemen, den vielen Vorurteilen, mit denen er konfrontiert wird und der Tatsache, dass er nicht ganz so hetero ist, wie er gedacht hat. Schon beim ersten Aufeinandertreffen ist klar, dass die beiden zusammenkommen – einzig die Tatsache, dass die erste spicy Szene bereits bei knapp 10% auftaucht, überrascht dann doch, da sie nicht so recht zu passen scheint und alles andere als logisch wirkt. Auch danach geht es teils sehr explizit zur Sache, denn die Beziehung von Riley und Jason scheint sich vorwiegend im Bett abzuspielen und auf körperlicher Anziehung zu basieren. Sicherlich kommen auch andere Themen zur Sprache – Freundschaft, Coming-Out und Homophobie, doch die Schwerpunkte liegen auf der sich entwickelnden Beziehung der beiden jungen Männer. Dabei nimmt die Autorin leider viele Klischees mit – vom schwulen Mann, der an Riley interessiert ist, um Jasons Eifersucht anzustacheln, über das plötzliche Auftauchen einer Person aus Rileys Vergangenheit, die eng mit dem homofeindlichen Angriff zu tun hat, der seine Zukunft zerstört hat.

Trotz dieser Punkte lässt sich die Geschichte gut lesen, was vor allem daran liegt, dass die Figuren gut gezeichnet sind und Leser*innen mitnehmen. Riley findet mit seiner lockeren, offenen Art schnell Freund*innen und Anschluss, ist sympathisch und weiß, wie man sich in verschiedenen Situationen behauptet. Jason birgt überraschend viele verschiedenen Facetten, hat Ecken und Kanten und wesentlich mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick wahrnimmt. Die beiden passen gut zusammen und ergänzen sich hervorragend.
Auch die Nebenfiguren können überzeugen und bleiben Leser*innen im Gedächtnis – sei es Jasons bester Freund, der mit seiner lockeren, manchmal etwas unbeholfenen Art für Humor sorgt oder Riley beste Freundin, die als eine der ersten erkennt, was sich zwischen den beiden jungen Männern abspielt. Selbst die Familien der beiden sind sympathisch – zum Glück verzichtet die Autorin darauf eine Familie als offen und liberal, die andere als konservativ und homofeindlich darzustellen.

Stilistisch lässt sich „The Pain you Give” sehr gut lesen – Martina Riemer hat einen soliden, flüssigen Schreibstil, weiß wie man Szenen aufbaut und Figuren und Örtlichkeiten beschreibt. Die Geschichte wird abwechselnd aus Rileys und Jasons Sicht erzählt, wodurch man beide Protagonisten gut kennenlernt und einen guten Blick auf das Gesamtbild hat. Teils fehlt ihnen eine eigene Stimme, da der Stil doch recht gleichförmig ist, doch insgesamt lässt sich der Roman gut lesen.

Fazit:
„The Pain you Give“ ist ein solide geschriebener New Adult Roman, der durch eine gute Charakterzeichnung und eine in sich schlüssige Handlung besticht. Letztere ist in vielen Punkten leider sehr vorhersehbar und greift, gerade am Ende, viele Klischees auf, die das Lesevergnügen etwas trüben, da viele Ereignisse vorhersehbar und wenig spannend sind. Auch die vielen expliziten Szenen stören mit der Zeit, doch in dem Genre findet man nur selten Bücher, die auf Spice verzichten – zu New Adult gehören sie einfach dazu. Wer solche queeren Bücher und das allgemeine Setting mag, sollte einen Blick riskieren, denn die Figuren und der Schreibstil können durchaus überzeugen.

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