[ROMAN] Zodiac Love 1 – Starlight in our Dreams von Andreas Dutter

Autor*in: Andreas Dutter
Taschenbuch:  432 Seiten
ISBN: 978-3426529805
Preis: 9,99 EUR (eBook) / 14,00 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Als Felix Novak zum Studium am University College Cork von Österreich nach Irland zieht, geht für den schüchternen, jungen Mann ein Traum in Erfüllung. Nicht nur verlässt er die bedrückende, beengende Stimmung der Kleinstadt, in der er als geouteter Mann kaum zurecht kam, er findet in seiner neuen Mitbewohnerin Cara sogar jemanden, der genauso vernarrt in Astrologie ist wie er. Einzig mit Owen, den er bei seinem Nebenjob bei einem Herrenausstatter kennenlernt und dem er danach immer wieder über den Weg läuft, kann er nichts anfangen. Owen hält nichts von engen Freundschaften, noch weniger von Astrologie und lebt einzig für sein Ziel einen Job beim MICD in England zu ergattern, um Parkinson erforschen und ein Heilmittel finden zu können. Doch die beiden kommen sich trotz aller Unterschiede näher – und das obwohl ihre Sternzeichen so gar nicht zueinander passen …

Eigene Meinung:
Mit dem Roman „Starlight in our Dreams“ legt Andreas Dutter den ersten Band seiner queeren Reihe „Zodiac Love“ vor, in der Astrologie eine größere Rolle spielen wird und deren Geschichten in Cork, Irland angesiedelt sind. Der Autor hat bereits mehrere Reihen und Einzelbände geschrieben – vorwiegend fantastischere Bücher, die bei verschiedenen Verlagen erschienen sind. Die Reihe „Zodiac Love“ ist sein erstes queeres Projekt.

Die Geschichte entführt die Leser*innen nach Cork, Irland und begleitet Felix auf seinem Weg, ein neues Leben fernab seiner Heimat aufzubauen. Gemeinsam mit Felix entdeckt man Cork mit all seinen Gassen und besonderen Plätzen, die vielen Bars unnd Restaurants und natürlich das University College Cork, das einige Geheimnisse zu verbergen hat. Letztere spielen in einigen Kapiteln eine größere Rolle, allerdings fügen sich gerade diese nicht wirklich gut in die Handlung ein, denn während sich die meisten Kapitel um Owen und Felix drehen, wirkt das Treffen einer geheimen Society in den Kellern des Colleges seltsam deplatziert. Es mag den Aufhänger zum zweiten Band liefern, dennoch passt es nicht zur restlichen Geschichte, zumal es keinerlei Relevanz für die eigentliche Geschichte von „Starlight in our Dreams“ hat. Generell hat die Handlung ihre Längen, was vor allem an den ausufernden Dialogen, den vielen Beschreibungen und den Problemen der Figuren liegt, die immer wieder thematisiert werden. Die prominent auf dem Klappentext beschriebene Astrologie-Wette entpuppt sich als winzig kleiner Nebenplot, der erst ab der Hälfte des Buches beginnt und wo die besagten Dates überhaupt nicht aktiv beleuchtet werden. Während alles andere detailliert beleuchtet wird, bekommen Owens Dates nicht einmal den Platz etwas ausführlicher beschrieben zu werden. Das ist schade, denn genau darauf wird der Fokus des Klappentextes gelenkt. Dass sich Felix und Owen nach und nach ineinander verlieben, ist genauso obligatorisch wie die Tatsache, dass es etwas länger dauert, bis die beiden zueinander finden. Aus welchem Grund sie sich verlieben, bleibt den Leser*innen ein wenig schleierhaft, denn so richtig nachvollziehen kann man es eigentlich nicht, denn die meiste Zeit hat man eher den Eindruck, dass sie sich als Freunde näher kommen, nicht als Partner.

Die Figuren sind authentisch, schaffen es aber nur schwer die Leser*innen wirklich zu berühren. Auch die Liebesgeschichte zwischen Felix und Owen kommt nur teilweise beim Lesenden an, was an den teils etwas sperrigen Ansichten liegt. So hat Felix mit etlichen tiefsitzenden Problemen zu kämpfen, deren Ursprung im Mobbing seiner Mitschüler*innen und den Handlungen seiner Familie legt – all diese Punkte sind gut und nachvollziehbar gestaltet und es ist schön mitzuerleben, wie er nach und nach aus seinem Schneckenhaus kommt und in Cork aufblüht. Dennoch wirkt er recht klischeehaft als schüchterner, schwuler Mann, der sein gesamtes Leben nach seinem Horoskop und den Sternen ausrichtet. Gefühle für Owen lässt er nicht zu, weil sie astrologisch nicht zusammen passen – was mit der Zeit schon etwas nervend ist.
Auch Owen ist ein Charakter, der nicht so recht Sympathien gewinnen kann. Seine schroffe Art, sich von allen abzukapseln wirkt sehr aufgesetzt, insbesondere wenn man bedenkt, dass in seiner Familie Parkinson eine größere Rolle spielt – man würde eher damit rechnen, dass eine solche Diagnose, alle eher zusammenschweißt. Auch seine sonstigen Ängste wirken ein wenig an den Haaren herbeigezogen, so dass Owen ein wenig inkonsistent wirkt.

Die übrigen Figuren sind sympathisch, scheinen aber auch ein wenig die üblichen Klischees abzudecken. Cara, als Astrologie-Fan, spielt noch die größte Rolle, ist sie doch für Felix ein wichtiger Ansprechpartner. Ihre Probleme werden auf eine denkbar ungünstige Art und Weise thematisiert – durch einen Vertrauensbruch, der viel zu schnell behoben wird.

Stilistisch legt Andreas Dutter einen solide geschriebenen, stimmigen Roman vor, der durch gute Beschreibungen und Dialoge besticht. Gerade zum Anfang des Buches taucht man schnell in das irische Cork ein, entdeckt mit Felix die Stadt und das College. Mit der Zeit schleichen sich Längen ein, die das Lesen etwas erschweren und zäher machen, insbesondere wenn immer die gleichen Probleme angesprochen und thematisiert werden, ohne dass man den Eindruck hat, das sie die Figuren und die Geschichte vorantreiben. Generell hätte man die Geschichte straffen können, denn die vielen Wiederholungen sorgen dafür, dass man querliest, statt richtig in die Geschichte einzutauchen.

Fazit:
Mit dem New Adult Roman „Starlight in our Dreams“ legt Andreas Dutter den Auftaktband der „Zodiac Love“-Reihe vor und entführt die Leser*innen nach Cork, einem alten, irischen Städtchen. Während die Beschreibungen des irischen Ortes und des Colleges gut gelungen sind und auch die Charaktere recht authentisch gestaltet sind, hat das Buch seine Längen, was insbesondere an den vielen Wiederholungen hinsichtlich des Astrologie und der Probleme der Charaktere liegt. Auch die Tatsache, dass der Klappentext nur wenig mit dem Inhalt zu tun hat, mag nicht jedem gefallen – zumal schon von Anfang an feststeht, dass Felix und Owen zueinander finden. Wer queere Liebesgeschichten mag, in denen die Figuren seeehr langsam zueinander finden und wem Astrologie gefällt, sollte einen Blick riskieren …

 

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