[LIKE A DREAM] Anthologie – Leseprobe

Hallo in die Runde,

nur noch eine Woche, dann erscheint endlich die Benefizanthologie “Like a Dream”. Erstmals wird sie auf der Gay Book Fair erhältlich sein, die am Buchmesse-Samstag (22.10.2016) ab 16 Uhr im Restaurant Schnitzel Paul (Oeserstraße 220, 65933 Frankfurt). Merkt euch den Termin, denn an diesem Tag werden viele der Autoren vor Ort sein, sprich sie können euer druckfrisches Exemplar natürlich auch signieren. Folgende Autoren werden auf der Gay Book Fair sein:

  • Chris P. Rolls
  • Bianca Nias
  • Elisa Schwarz
  • Jobst Mahrenholz
  • Tanja Meurer
  • Jannis Plastargias
  • Anna Maske
  • Savannah Lichtenwald
  • Alexa Lor
  • Juliane Seidel

Wir freuen uns auf euch <3

Hier aber endlich die Leseproben zu “Like a Dream” als PDF, epub und mobi zum Download. Die Autoren und ich wünschen euch viel Spaß beim Lesen. Kommende Woche erscheint die Antho dann auf den gängigen Verkaufsplattformen.

PDF | epub| mobi

Damit verabschiede ich mich und wünsche euch einen schönen Restsonntag. Wir sehen uns auf der gay Book Fair, bzw. hören kommenden Sonntag wieder voneinander.

Liebe Grüße,
Juliane

[ZITATE-FREITAG] Mord auf Französisch

Hallo ihr Lieben,

heute habe ich einen Krimi im Gepäck, der mich unheimlich begeistert hat. Erstmal habe ich Claude Bocquillon beim ersten schwullesbischen Lesefestival “QUEER gelesen” kennengelernt, als Brunhilde Witthaut alias Laurent Bach aus “Mord auf Französisch” gelesen hat. Recht schnell hab ich den ersten Band der Krimi-Reihe verschlungen und mir natürlich auch die Folgebücher besorgt. Inzwischen bin ich ein ziemlicher Fan der Reihe und fiebere dem 4. Band entgegen, der hoffentlich nicht mehr allzulange auf sich warten lässt. Wer mehr über Brunhilde erfahren will, sollte sich mal bei den Special Weeks umsehen – die vierte Special Week fand mit ihr statt 🙂


Bestellen: Amazon
meine Rezension

Verdattert sagte Claude: „Er hat geschrieben, er hätte sich und seiner Verlobten nie eingestanden, dass er schwul ist? Das ist absurd. Er war bisexuell.“

„Genau“, bestätigte Madame Melot. „Sicher, das mag er ihr verschwiegen haben, aber sie hätte ohnehin nie etwas bemerkt. Er hat beschlossen, nichts zu sagen, weil er es nicht für nötig hielt. Es war gut so, wie es war, glauben Sie mir.“

Claude senkte den Kopf. Madame Melot beugte sich vor uns sah ihm in die Augen.

„Sie haben ihn geliebt, nicht wahr?“

“Mord auf Französisch”, S. 26 (c) Laurent Bach / Bruno Gmünder

Er ging auf den Badeplatz, stieg die Böschung hinab. Dornen zerkratzten seine nackten Waden, denn er hatte nur eine Radlerhose und ein T-Shirt an. Als er an Ort und Stelle angekommen war, stemmte sich eine Gestalt auf einer Felsbank aus dem Fluss. Wasser spritzte, Tröpfchen liefen an der Brust des etwas gleichaltrigen Mannes herab und blieben an den Brusthaaren hängen. Dezente Muskeln bedeckten seinen Körper, der trotzdem geschmeidig und beweglich wirkte. Sein fast schonunverschämt attraktives Aussehen bewirkte, dass Claudes Mund trocken wurde und er sich verlegen räusperte.

“Mord auf Französisch”, S. 45-46 (c) Laurent Bach / Bruno Gmünder

„Das gibt es doch nicht!“

Als Claude diese Worte hörte, stellten sich seine Nackenhaare auf. Gendarm Bertin stellte vor: „Das ist Claude Bocquillon, unser hiesiger Möchtegern-Privatdetektiv.“

Da begann Lambert zu lachen. Er legte den Kopf zurück, sodass Claude all seine blendend weißen Zähne sehen konnte.

„Nein, das glaube ich nicht! Ein Privatdetektiv, unser hübscher, schwuler Claude!“

Bertins Mund sprang auf, er schaute Lambert ungläubig an, dann schwenkte sein Blick von Claudes Kopf bis hinunter zu dessen Füßen. Lambert prustete immer noch.

„Gib dir keine Mühe, du bist nicht mein Typ“, sagte Claude zu Bertin und stellte das Rad zur Seite.

“Mord auf Französisch”, S. 55 (c) Laurent Bach / Bruno Gmünder

Bertins Augen glitzerten. „Ich habe dich bisher in Schutz genommen, aber treib es nicht zu weit.“

Mit zusammengepressten Lippen nickte Claude. „Zu Befehl, Monsiuer le Gendarm. Ich habe sowieso schon alles gehört, was ich hören wollte.“

Als Claude wieder in den Schankraum treten wollte, verstellte Bertin ihm den Weg. „Wieso glaubst du an einen Mord. Nur wegen des Abschiedsbriefes?“

„Und wieso glaubst du an einen Selbstmord. Nur wegen des Abschiedsbriefes?“, gab er zurück. „Du kanntest Pascal von klein auf. Hat er das verdient? Ich habe schon ein paar blaue Flecke für Pascal eingesteckt, und du? Du sitzt auf deinem Arsch.“

“Mord auf Französisch”, S. 86 (c) Laurent Bach / Bruno Gmünder

„Hast du etwas erfahren?“

„Nein.“ Er schlug den Kaffee aus, den Amélie für ihn aufgebrüht hatte. Das fehlte noch, dass er mit seinem alten Kumpel einen auf gemütlich machte.

„Aber ich“, sagte Lambert. „Ich habe die Verbindungsnachweise erhalten. Ich hätte mir denken können, dass du diese Anrufer alle schon durch hast.“

„Und? Gibt es etwas Neues?“

„Nein, bei den Anrufern nicht. Aber sag mir mal, woher du diese zwei Seiten Gutachten hast, die du in den Briefkasten gesteckt hast?“

„Wenn ich das mal wüsste. Die Seiten steckten in meinem Briefkasten, heute Morgen. Ich habe keine Ahnung, warum der Unbekannte mir mehr Vertrauen schenkt als der Polizei.“

Amélie grinste. Lambert schnaubte abfällig.

“Mord auf Französisch”, S. 128 (c) Laurent Bach / Bruno Gmünder

„Du kennst diesen Hund, diesen schwarz-weißen. Er war am Fluss beim Picknickplatz. Vor dort kennst du ihn, nicht wahr?“, rief Claude.

Julien wurde blass, der Motor starb, denn er vergaß die Kupplung zu treten.

„Claude, ich …“, stammelte er.

„Gib endlich zu, dass du mit Pascal dort warst!“, forderte Claude, immer noch empört. Da schwieg Julien und presste seine Hände um das Lenkrad, so fest, dass die Knöchel weiß wurden. „Ja, ich war da.“

Claudes Herz tat weh, unwillkürlich griff er sich an die Brust.

„Hast du ihn …?“ Er konnte nicht aussprechen, was er vermutete.

„Nein!“, entgegnete Julien erregt. „Das habe ich nicht. Das hätte ich niemals tun können. Ich wollte ihn nicht verlieren.“

“Mord auf Französisch”, S. 191 (c) Laurent Bach / Bruno Gmünder

„Mon Dieu“, flüsterte Julien und streichelte Claude über das Haar. „Mensch, was machst du nur für Sachen“, gab er sich burschikos, obwohl sein Herz anscheinend ohne Takt in seiner Brust umher hüpfte.

„Hat er gerade was von Verhaften gesagt?“, nuschelte Claude.

Julien nickte und schluckte zittrig. Claude spürte seine weiche Haut und legte den Kopf fester gegen sein Herz, damit er es schlagen hören konnte. Die warme Welle nahm ihm die Sinne. Es wurde wieder einmal dunkel, er erkannte die Veränderung in ihm, doch dieses Mal wehrte er sich nicht. Alles war gut. Amélie lebte, Julien war bei ihm. Er fühlte nicht mehr, wie seine Freundin ihm Ohrfeigen versetzte und rief: „Claude, Claude! Verdammt, ruf einen Krankenwagen, er hat Verbrennungen dritten Grades auf dem Rücken. Und eine Schusswunde.“

“Mord auf Französisch”, S. 234 (c) Laurent Bach / Bruno Gmünder

Ich hoffe, ich habe euch neugierig auf Claude Bocquillon gemacht. Wir sehen uns zitate-technisch nächste Woche wieder. Mal schauen, welches Buch ich dann in petto habe 😀

Liebe Grüße,
Juliane

[BLOGGEBURTSTAG] Ankündigung Anthologie

Hallo ihr Lieben,

es ist soweit – endlich darf ich das Geheimnis lüften und ein Projekt bekanntgeben, auf das ich mich schon jetzt wahnsinnig freue: “Like a Dream” wird eine eigene Benefizanthologie auf die Beine stellen. Die Planungen laufen bereits seit einigen Wochen und ich freue mich, dass ich für das Projekt einige tolle Autoren gewinnen konnte. Da der Blog 15 Jahre alt wird, werden sich 15 Autoren beteiligen. Das grobe Rahmenthema lautet “Träume, Hoffnungen und Wünsche” – passend zum Titel des Blogs “Like a Dream”. Da das Cover noch nicht feststeht, gibt es an dieser Stelle nur ein kleines Promobild zu sehen, sprich ihr dürft euch in den kommenden Monaten auf regelmäßige Einträge zum Thema “Anthologie” freuen 🙂

Folgende Autoren nehmen an der Anthologie “Like a Dream” teil:

Im Herbst 2016 soll die Anthologie auf den Markt kommen – ich bin schon jetzt sehr gespannt. Auf jeden Fall könnt ihr euch auf sehr unterschiedliche und einzigartige Geschichten freuen – denn einige kenne ich bereits <3

In den folgenden Monaten werde ich immer wieder über das Projekt und die Teilnehmer berichten, also schaut immer wieder vorbei 🙂

Liebe Grüße,
Juliane

[AUSWERTUNG] Gewinnspiel Brunhilde Witthaut

Hallo ihr Lieben,

Kommen wir endlich zum großen Nachklang der Special Week mit Brunhilde Witthaut und dem Leserinterview inkl. der Auswertung des Gewinnspiels. Insgesamt haben sich 15 Leute am Gewinnspiel beteiligt und einige tolle Fragen geschickt. Brunhilde und ich bedanken uns bei allen Teilnehmern. Bevor wir die glücklichen Gewinner bekanntgeben, kommen wir erst einmal zu Brunhildes Antworten:

Bianca: Schreibst du an mehreren Projekten gleichzeitig, je nach Laune und Einfällen an dem einen oder an dem anderen? Oder beginnst du einen neue Roman erst, wenn der andere beendet ist?
Ich schreibe hin und wieder an mehreren Projekten, die aber nicht gleichrangig sind. An einem Roman, der bald abgegeben werden soll, schreibe ich recht konzentriert, aber gleichzeitig kümmere ich mich z.B. auch um Exposé und Leseprobe eines anderen Stoffes für meine Agentin. Sie muss ja verkaufen und kann nicht warten, bis ich mit meinem aktuellen Roman fertig bin. 40-50 Seiten kann man immer mal gut dazwischenschieben.

Sarah: Du hast gleich mit eine Gay Geschichte gestartet? Habe ich das richtig gelesen? Wie kam es dazu? Hast du schon immer gerne solche Geschichten gelesen?
Ich habe mit historischen Romanen begonnen und bin dann zum Gay Crime gekommen. Wie es dazu kam? Nun, in meinem historischen Roman „Des Teufels Schreiber“ ging es um einen Serienmörder, der historisch belegt schwul war. Dem konnte ich also keine Geliebte andichten. Ich musste mich mit der Thematik auseinandersetzen und entdeckte, dass die Gefühle zweier Männer füreinander jetzt nicht viel anders sind als bei einem Hetero-Paar. Das Thema hat mich fasziniert, sodass ich mir vorgenommen haben: jetzt entwerfe ich einen schwulen Helden in meinem Lieblingsland. So wurde Claude Bocquillon geboren. Ein Held für schwule Männer, der aber auch den Damen gefällt. Die Leserinnen mögen es dann ja auch ganz gern ein wenig romantisch und leidenschaftlich, deshalb habe ich meine Gay Romance-Geschichten entwickelt. Ich selbst lese kaum Gay Romance.

Sebastian: Wo holst du dir die Inspiration für deine Romane?
In Frankreich. Da liegt unter jedem Stein eine Geschichte. Das bezieht sich auf die Gay Krimis und meine historischen Romane.
Alle anderen Themen schöpfe ich aus dem prallen Leben, aus sozialen Umständen, aus Fernsehdokumentationen usw. und aus Erlebnissen. Zum Beispiel wurde ich auf dem Montmartre in Paris von zwei Roma-Mädchen angebettelt. Danach schrieb ich den Romantic-Thrill „Montmartre Blues“, in der es um eine junge Rumänin geht, die sich in einen reichen Pariser verliebt.

Ramona: Liebe Brunhilde, du bist ja vor allem in historischen Gefilden und im Krimibereich unterwegs. Gibt es noch ein anderes Genre, das du als Autorin unbedingt noch entdecken möchtest?
Ja, ich möchte gern noch einen Thriller schreiben. Er wird in Kanada spielen, so viel weiß ich schon, und es geht um die Natives, also Indianer. Mir fehlt nur die Zeit, ein dickes englischsprachiges Sachbuch zu entziffern, das ich für den Thriller benötige.

Monja: Wie bist du dazu gekommen, gerade im Genre Gay zu schreiben? Das ist ja immer noch nicht so häufig zu finden, wie die meisten anderen Charaktere und sicher schwerer zu etablieren (was ich nicht verstehe).
Ich verstehe auch nicht, warum „normale“ Verlage keine schwulen Geschichten verlegen (in denen Erotik und Sex überhaupt nicht im Mittelpunkt stehen). Wie ich dazu gekommen bin, habe ich auf Sarahs Frage erklärt.

Chris McKay: Du schreibst offenbar an mehreren Projekten gleichzeitig. Wenn du an einem Krimi schreibst, bevorzugst du dann, dass die anderen zeitgleichen Projekte ein völlig anderes Thema/Genre haben? Oder ist es dir lieber, wenn parallel laufende Projekte im gleichen Genre angesoedelt sind?
Es ist schwierig für mich, an zwei Krimis gleichzeitig zu schreiben. Da kommt es dann schon mal vor, dass ich Namen verwechsle und im schlimmsten Fall sogar Alibis der beiden Fälle mische und durcheinanderwerfe 🙂

Hattest du schon mal eine Schreibblockade und wenn ja, wie bist du damit umgegangen?
Eine Blockade – so will ich das nicht nennen. Manchmal muss ich mich etwas regenerieren. Ich merke, dass sich der Schreibflow nicht einstellt, dass alles etwas zäh fließt. Oft handelt es sich dabei um den Übergang von einer Szene in eine andere. Ich finde dann den Absprung nicht. Dann setze ich zwei, drei Tage aus, denke aber immer an die Situation. Und dann – peng, kommt der zündende Gedanke und es geht weiter.

Wie wichtig sind für dich das Feedback der LeserInnen und der Kontakt zu ihnen, z.B. über SocialMedia?
Das Feedback macht 50 % der Freude aus. Die anderen 50 % Freude entsteht beim Schreiben selbst. Ich freue mich über jede Meinung, sachliche Kritik und schöne Rezensionen. Ich bin aber jetzt nicht der Jäger, der LeserInnen auf Facebook sammeln geht. Lieber lasse ich den Leser von selbst auf mich zukommen.

Anna: Was würdest du tun, wenn du deinen Charakteren tatsächlich einmal begegnen würdest?
Also, vor Gilles de Rais würde ich wegrennen (Des Teufels Schreiber).
Claude, Julian und Frederic würde ich um den Hals fallen (Krimis), Zac und Liam würde ich High Five geben und mit ihnen durch Schwulenkneipen ziehen (Vancouver Dreams). Mit Ruben und Niklas würde ich einen Kaffee trinken, mit denen bin ich nie so recht warm geworden (Bodyguard).

Julia: Mit welcher deiner Figuren kannst Du dich am meisten identifizieren und warum?
Gute Frage. Mit jeder. Das liegt einfach daran, dass man als Autor bei jeder Figur in die Tiefe gehen muss. Man steckt schließlich in ihr, berichtet aus ihrer Perspektive. Da ist es egal, ob es der Held oder der Bösewicht ist. Ich mag auch meine Schurken. Es gibt natürlich Figuren, die einem einfach nicht so liegen, aus welchen Gründen auch immer. Das hat man sich jedoch selbst eingebrockt und man muss beharrlich daran arbeiten, dass die Figur authentisch wird.

Nadin: Wenn du in deinem Leben etwas ändern könntest, würdest du es tun und wenn ja was oder sagst du dein Leben gefällt dir so wie es jetzt ist?
Ich würde alles wieder so machen außer einer Sache: ich würde mindestens 10 Jahre eher mit dem Schreiben anfangen, um die vielen Ideen umzusetzen. Schreiben ist einfach toll. Ach ja,und ich würde mir 10 Jahre eher einen spanischen Windhund, einen Galgo, aus dem Tierschutz zulegen. Jetzt mit über 50 Jahren so eine Rennmaschine zu haben, ist nicht immer ganz einfach.

Könntest du dir vorstellen die Geschichte Niklas und Ruben aus “Bodyguard – Spezialauftrag: Liebe” fortzusetzen?
Nein, das kann ich mir nicht so gut vorstellen. Die beiden leben in Deutschland, tja, Pech. Da werden meine Finger steif. Ich kann am besten schreiben, wenn meine Figuren Franzosen sind oder in Kanada wohnen. Bei Zac und Liam könnte ich mir eher eine Forsetzung vorstellen.

Steffi: Gibt es evtl. mal eine Fortsetzung zu “Bodyguard”?
Nein, wie schon bei Nadine erklärt. Nur Claude ist mir so ans Herz gewachsen, dass irgendwann ein vierter Band erscheinen wird.

Auf was für eine (bisher ungestellte) Frage hat Brunhilde Witthaut schon immer mal in einem Interview antworten wollen?
„Verdienen Sie viel Geld mit Ihren Büchern?“ – Auf diese Frage würde ich antworten, dass sich viele Leser falsche Vorstellungen vom Einkommen eines Autors machen. Aber über Geld spricht man ja nicht …

Steffen: Woher kommt Ihr großes Interesse als Frau am Schreiben homoerotischer Themen und Charaktere und wie gern lesen Sie selbst Bücher dieser Thematik?
Die zweite Hälfte ist leicht zu beantworten. Ich lese kaum Bücher mit schwuler Thematik, außer Sachbücher zu Recherchezwecken. Das mag seltsam erscheinen. Ich lese aber auch kaum historische Romane, obwohl ich welche schreibe. Ich mache das Lesen eines Buches nicht von einem Genre abhängig, sondern vom Stil und vom Thema.
Nun zu Teil eins: Ich habe als Autorin Interesse an vielfältigen und abwechslungsreichen Figuren. Ein schwuler Detektiv ist eine Facette, die ich gern vielen Lesern vorstellen möchte. Es geht mir überhaupt nicht um Homoerotik (ich schreibe gar nicht gerne erotische oder Sexszenen), sondern um die Frage, inwieweit die Homosexualtität das Leben eines Menschen beeinflusst. Wie sind die Umstände, wie reagieren andere Personen, wie geht die Familie mit dem Thema um usw. Manchmal geht es ums Coming out, manchmal um die aufkeimende Liebe, aber ich gebe der Beziehungsebene immer eine Spannungsebene bei, in denen die Helden sich bewähren müssen. In einer Rezension von „Mord auf Französisch“ kannst du etwas lesen, was mir sehr gut gefällt: „Andererseits beschäftigen ihn allgemeinmenschliche Dinge wie die Sehnsucht nach Geborgenheit, Liebe und Freundschaft, Fragen nach der Heimat und nach der eigenen Verortung im Leben. Bach stellt den schwulen Protagonisten darin vor allem als ‚normalen‘ Menschen dar und dafür können wir ihm dankbar sein.“

Welche inneren Emotionen spielen sich in Ihnen ab, wenn Sie einen Krimi schreiben, wo sie vielleicht eine geliebte Person “morden” müssen, weil die Geschichte dies erfordert?Diesen Fall hatte ich bisher wohl noch nicht. Aber das Gefährden einer netten Figur ist eigentlich gar nicht so schwer zu ertragen. Manchmal gefällt es mir sogar und ich frage mich: welchen Sympathieträger bringen wir denn dieses Mal in Schwierigkeiten? Wenn es zur Geschichte gehört, muss diese Geschichte eben erzählt werden. Da kann man nichts machen 🙂
Ansonsten kommt es immer auf meine Tagesform an. Wird die Geschichte tragisch, rollen dann schon mal ein paar Tränchen.

Wie erfolgt Ihr Versinken in einer fremden Zeit und Welt, wenn Sie sich eines historischen Themas annehmen?
Danke für diese schönen Fragen 🙂
Ich liebe historische Themen, schon als Kind konnte ich mich für entfernte Zeiten begeistern. Man lernt so viel daraus für die Gegenwart und die Zukunft.
Wenn ich schreibe, bin ich gedanklich voll in der Historie. Wenn ich an der Tastatur sitzen, kann ich den Geruch riechen, die Farben der Gewänder sehen und höre die Lastenkräne der Katheralbauten knarren. Das geht automatisch, es ist in mir drin. Ich stecke in der Figur meines Helden, der dann allerdings die gleichen Probleme hat wie die Figuren der Gegenwart. Es geht immer um elementare Dinge wie Schuld, Liebe, Hass, Ehre, ums Überleben und um die Durchsetzung der Ziele, egal ob gestern oder heute.

Uwe: Wie findest du die Handlungsorte für deine Romane? Sind sie vor den Charakteren da, besuchst du sie selbst?
Ich glaube, das findet sich gleichzeitig. Ich sehe die Figuren fast immer im Zusammenhang mit der Region. Hin und wieder kann ich ein bisschen variieren, z B. Habe ich beim „Bodyguard“ ein wenig überlegt, wohin ich ihn verpflanze. Die historischen Orte sind dagegen zwangsläufig mit den Figuren verbunden. Gilles de Rais kann nur in der Bretagne agieren, der Kamisardenkrieg (Die Rebellenbraut) kann sich nur in den Cevennen abspielen.
Wenn eben möglich, besuche ich die Orte meiner Geschichten. So war ich im letzten Urlaub in Nizza (Doppelter Tod, von Michelle Cordier, ab Dezember im Handel.) Die Cevennen (Claude Bocquillon) sind ohnehin mein liebstes Urlaubsziel. Sie sind wild, sonnig, warm und dazu karg und historisch gebeutelt. Einfach vielseitig.

Emmi: Ich finde die Buchcover gelungen. Wenn ich es richtig verstanden habe, bestimmst du als Selfpublisher selber, wie das Cover werden soll. Wie sieht das bei deinen Verlagbüchern aus? Hast du da auch Einfluss auf das Aussehen?
Bei Verlagsbüchern hat der Autor oder notfalls seine Agentur meist kein oder nur ein geringes Mitspracherecht. Aber in der Regel einigt man sich “in der Mitte”. Bisher hatte ich das Glück, dass all meine Cover recht ordentlich sind.

Pierre: Woher kommt die Inspiration, Gay-Romance Bücher zu schreiben?
Wie schon angegeben, geht es nicht um gay oder nicht gay, sondern um eine fesselnde oder berührende Geschichte mit normalen Menschen, die eben schwul sind. Ich lege vorab das Thema fest, um das es gehen soll. Klar, eine Beziehung muss her, dazu kommt eine äußere Bedrohung, die als Katalysator für die Beziehung dient. Dann entwerfe ich passende Figuren. Die Inspiration kommt durch das Anlegen dieser Puzzle-Teilchen. Man fängt mit den Ecken an, fertigt den Rahmen, und je mehr Teile zusammenpassen, umso mehr Inspiration finde ich beim Anblick des halb fertigen Bildes. Am Ende läuft alles wie geschmiert.

Danke für eure Fragen, die von eurem Interesse zeugen. Ich hoffe, ihr bleibt meinen Geschichten treu und wir „lesen“ uns bald wieder. Im Dezember geht es mit einem Nizza-Krimi weiter. Aber: keine Gay-Geschichte dieses Mal.

Hier die Gewinner des Leserinterviews

3. Platz

3. Platz – Steffen Marciniak

2. Platz

2. Platz – Monja Freeman

1. Platz

1. Platz – Julia Raschke

Herzlichen Glückwunsch!
Alle Gewinner melden sich bitte bei mir mit Angabe ihrer Adresse und Signierwunsch (Brunhildewird die Bücher für euch signieren und euch direkt zuschicken).

Alle anderen bekommen Anfang kommendes Jahr eine neue Chance – im Januar gibt es die nächste Special Week, dann dürft ihr euch auf Paul Senftenberg und seine Werke freuen. Bis dahin wünschen Brunhilde und ich euch alles Gute.

Vielen Dank an alle Teilnehmer, Brunhilde Witthaut für die tolle Unterstützung, die Geduld und natürlich die Bereitstellung der Gewinne 🙂

Bis zum nächsten Mal,
Juliane

[GEWINNSPIEL] Brunhilde Witthaut

Mit dem obligatorischen Gewinnspiel endet die Special Week rund um die Autorin Brunhilde Witthaut leider schon und ich hoffe, ihr seid neugierig auf ihre Romane und Novellen. Deswegen verlosen wir mit freundlicher Unterstützung der Autorin und der Verlage Sieben und Bruno Gmünder 3 tolle Pakete mit signierten Büchern.

Dafür müsst ihr lediglich eine Mail an Koriko@gmx.de schicken und mindestens eine Frage an Brundhilde oder an einen ihrer Charaktere stellen. Ihr dürft euch jede Figur rauspicken, die ihr schon immer mal löchern wolltet (sprich ihr könnt auch gerne jemanden aus ihren anderen Romanen wählen), allerdings stellt bitte nicht mehr als drei Fragen, damit sie genug Zeit hat, euch zu antworten.

Alle Fragen, die im Laufe in den kommenden 10 Tagen gestellt werden, werden bei der Gewinnerbekanntgabe beantwortet und als Leserinterview auf diesem Blog präsentiert.

Eure Fragen könnt ihr bis zum 21.10.2015 25.10.2015 an die oben genannte Mailadresse schicken (bitte im Betreff “Gewinnspiel Brunhilde Witthaut” angeben) – sie werden gesammelt und an den Autoren weitergeleitet. Unter allen Teilnehmern verlose ich nach Zufallsprinzip folgende Buchpakete:

1. Platz: “Gay Crime” – Paket (bestehend aus Band 1-3 der “Claude Bocquillon”-Reihe)
2. Platz: “Gay Romance” – Paket (bestehend aus “Bodyguard” und “Vancouver Dreams”)
3. Platz: “Gay Historical” – Paket (bestehend aus “Des Teufels Schreiber” und “Das Lilienschwert” (eBook))

Ich bedanke mich bei Brunhilde Witthaut und den Verlagen für die Bereitstellung der Gewinne.

Hinweise:
1. Brunhilde freut sich über Kommentare, Anmerkungen und Feedback zu seinen Werken (oder auf eine Antwort zu ihrer Frage im Interview), sprich ihr könnt gerne einige Worte an ihn richten 🙂
2. Solltet ihr das ein oder andere Buch bereits besitzen, sagt mir in der Mail Bescheid – ich versuche beim Auslosen Rücksicht darauf zu nehmen, damit niemand Bücher doppelt bekommt.

Brunhilde und ich sind gespannt auf eure Fragen, Ideen und Antworten – die Gewinner und das Leserinterview werden am 25.10.2015 01.11.2015 auf diesem Blog präsentiert. Wir freuen uns auf eure Teilnahme.

Viel Glück!

[INTERVIEW] Brunhilde Witthaut

Leider nähert sich die Special Week schon ihrem Ende, doch bevor wir morgen den Abschluss mit einer tollen Verlosung feiern, gibt es heute noch ein Interview mit Brunhilde (und all ihren Alter Egos ;)). Wer neugierig geworden ist, kann sich auf ihrer Homepage über ihre Werke informieren:

http://www.brunhilde-witthaut.de/

Bitte erzähl uns ein wenig mehr von dir. Was machst du in deiner Freizeit?
Also, eigentlich schreibe ich in meiner Freizeit. Ich bin ja noch berufstätig. Nun, wenn ich nicht schreibe, verbringe ich den spärlichen Rest fast ausschließlich mit meiner Familie und meinen Hunden. Wir fahren Fahrrad, wandern, reisen, soweit es mit drei großen Hunden möglich ist. Früher habe ich viel gelesen, dazu komme ich gar nicht mehr.

Welchem Job gehst du hauptberuflich nach?
Ich bin gelernte Rechtsanwaltsgehilfin und habe schon in diversen Branchen gearbeitet. Momentan unterstütze ich halbtags das nette Team eines Versicherungsmaklers für Industriekunden.

Wann hast du mit dem Schreiben begonnen? Gab es einen Auslöser, der dich zum Schreiben brachte?
Ich habe vor 10 Jahren mit dem Schreiben begonnen, als Ausgleich für die Pflege meines Vaters. Ein Auslöser war einer meiner Urlaube in Südfrankreich, in dem ich beschlossen habe, einfach mal einen historischen Roman über die Katharer zu schreiben. Homoerotische Literatur – damals wusste ich gar nicht, dass es so etwas gibt.
Insgesamt gesehen, habe ich leider zu spät mit dem Schreiben begonnen. Ich bin über 50 Jahre (und mehrfache Oma) und man begreift, dass die Zeit, die einem bleibt, endlich ist.

Wie viel Zeit brauchst du, um ein Buch zu schreiben?
Ich benötige im Schnitt ein halbes Jahr für ein Buch, inklusive Recherche und Nachbearbeitung.

Was sind Deine aktuellen Projekte? Auf was können sich die Leser als Nächstes freuen?
Ab November wird im Dotbooks Verlag ein Nizza-Krimi erscheinen, der allerdings nicht im Gay-Bereich spielt. Am zweiten Band sitze ich gerade, er wird im Sommer 2016 erscheinen. Dazu habe ich einen Paris-Krimi in Arbeit, der in der Nachkriegszeit spielt.

Das klingt sehr spannend – kannst du schon mehr verraten, insbesondere zu deinem Paris-Krimi? Hast du dafür schon einen Verlag?
Es wird ein Krimi, der im Sommer 1944 spielt, zur Zeit der Befreiung der Stadt von der Nazi-Besatzung. Ein Inspektor der Sûrete und eine junge Französin müssen einen verzwickten Fall lösen. Aber mehr möchte ich noch nicht verraten. Für den Verlag sorgt hoffentlich meine Agentin.

Was reizt dich an Südfrankreich als Handlungsort?
Das kann ich nicht benennen. Das Land inspiriert mich einfach, ich kann gar nicht anders als über Frankreich schreiben. Der Schreibfluss stellt sich von allein ein. Schreibe ich mit deutschem Setting, gerät alles oft ins Stocken und ich muss mich anstrengen. Keine Ahnung, woran das liegt.

Wieviel Recherche steckt in deinen Romanen? Recherchierst Du vor Ort?
Ich muss gestehen, dass ich nicht gern recherchiere. Ich quäle mich dann im www. herum. Doch wenn ich dafür nach Frankreich reisen muss, fällt mir das natürlich leicht. Für „Vancouver Dreams“ habe ich Kanada nicht besucht, erst nach der Veröffentlichung war ich auf Vancouver Island und habe ein paar Ideen mitgebracht (Thriller).
Die Recherche für historische Frankreichromane ist besonders schwer, weil alle zugänglichen Quellen ja auf Französisch sind, das ich nur bedingt beherrsche. Doch bisher hat es immer geklappt.

Gibt es filmische Vorbilder im französichen Krimi? Wenn ja, welche?
Für mein aktuelles Paris-Projekt nehme ich die alten Maigret-Filme als Vorbild, z. B. die mit Jean Gabin. Oder Filme mit Lino Ventura, Alain Delon. Dieses Setting werde ich wahrscheinlich später weiter verwenden.

Welche Figur ist deine Lieblingsfigur und warum?
Das ist nicht schwer zu erraten: Claude Bocquillon, gefolgt von Frederic und Bertin. Übrigens dient Commissario Montalbano aus Andrea Camilleris Sizilien-Krimireihe als Vorbild. Ich wollte einen französischen Montalbano entwerfen, was mir auch ein wenig gelungen ist.

Was reizt Dich am Mittelalter und Gilles de Rais?
Eigentlich reizt mich nicht die Epoche an sich, sondern es reizen mich die Geschichten, die meine Figuren erleben. Ob sie nun im 9. oder 11. Jahrhundert leben, ist an sich egal. Ich stöbere nach Kriegen und Unglücken, nach berühmten Personen, nach absonderlichen Verbrechen und seltsamen Begebenheiten. Gilles de Rais habe ich zum Beispiel zufällig im Internet entdeckt und war sofort von der Bösartigkeit und Exotik dieses Mannes fasziniert. Dass er im 14. Jhd. lebte, war dabei unerheblich.

Welche Handlungsorte bevorzugst du außerhalb Frankreichs?
Eigentlich gar keine. Wenn es nach mir ginge – immer Frankreich. Allerdings muss ich Rücksicht auf Verlage und Zielgruppen nehmen.

Warum schreibst Du unter den zwei unterschiedlichen Pseudonymen Laurent Bach und Corinna Bach für den Gay-Bereich? Gibt es Unterschiede in Bezug auf die beiden Pseudonyme?
Laurent Bach habe ich auf Wunsch des Bruno Gmünder Verlags kreiert, dessen Zielgruppe fast ausschließlich aus Männern besteht. Hier steht nicht die Liebesbeziehung im Vordergrund, ja, ich wurde sogar gemahnt, das sei unrealistisch und nicht gewünscht. Ich musste also ein wenig umdenken.
Corinna Bach dagegen schreibt Gay Romance für die Damenherzen. Eigentlich war ich immer darauf aus, schwule Leser zu bedienen und habe mich erst geweigert, auf die romantischere Male/Male Schiene zu wechseln. Doch dann kam es doch zu zwei Verträgen mit dem Sieben Verlag.
„Bodyguard“ und „Vancouver Dreams“ sind meine bisher erfolgreichsten Bücher, also bereue ich den Schritt natürlich nicht.

Können Fans von Corinna Bach in Zukunft auf weitere Werke hoffen?
Wenn es etwas ruhiger wird an der Schreibfront, könnte Corinna mal wieder etwas schreiben, doch das wird, ebenso wie bei Laurent Bach, noch eine Weile dauern.

Welches Genre bevorzugst Du?
Am liebsten würde ich weiterhin historische Romane schreiben, doch Krimis sind durchaus in Ordnung. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, reine Liebesromane zu schreiben, in denen nicht ein wenig Spannung herrscht.
Gern schreibe ich auch Jugendromane/Jugendkrimis. Mein Buch „Montmartre Blues“ liebe ich. Klar, spielt ja auch in Paris 🙂

Sind noch weitere „Claude Bocquillion“-Romane zu erwarten? Wenn ja, was planst Du mit Claude, Frederic und Co.?
Der Verlag hat Band 4 bereits angefragt, doch ich komme momentan nicht dazu vor lauter anderen Projekten. Ob es also weitere Abenteuer mit Claude und Co gibt, steht ein wenig in den Sternen.

Dann hoffe ich sehr, dass du die Geschichte bald fortführst. Kommen wir zu „Vancouver Dreams“ War es schwer die beiden unterschiedlichen Persönlichkeiten Zac und Liam miteinander in Einklang zu bringen?
Unterschiedliche Persönlichkeiten unter ein Dach zu führen, ist eines der Hauptaufgaben von Autoren. Gerade der Zwiespalt ist reizvoll. Man sollte ihn deutlich darstellen und dann langsam, aber ebenso deutlich die Kurve zueinander bekommen.

Könntest du dir vorstellen, „Das Lilienschwert“ irgendwann fortzuführen? Jerômes und Guys Geschichte könnte ja noch weitergehen.
Diese Novelle ist als Appetithäppchen und Anreißer für meinen Roman „Des Teufels Schreiber“ gedacht, der ja mein liebstes und gleichzeitig schwerstes Werk ist. Ob meine Helden eine weitere Geschichte erleben dürfen … eher nicht. Ich müsste 20 Stunden täglich schreiben, um all meine Ideen umzusetzen.

Du bist sowohl als Verlagsautor als auch als Selfpublisher aktiv? Welche Form der Veröffentlichung gefällt dir mehr?
Ich erfahre gern Rückmeldungen von Verlagen. Ich lasse mich gern bauchpinseln von Menschen, die etwas von Literatur verstehen. Es ist eine erste Wertung, ein erstes Feedback, das ich erhalte, bevor überhaupt ein Leser eine Zeile von mir gesehen hat. Für mein Selbstvertrauen sehr wichtig, obwohl ich eigentlich weiß, dass ich gut schreibe 🙂
Ich lasse auch gern andere das Lektorat übernehmen, ein Cover entwerfen und – wenigstens marginal – das Marketing betreiben. Da ich ja noch einen Beruf habe und arbeiten gehe, ist für diese Sachen einfach keine Zeit. Aber vielleicht werde ich demnächst als Corinna Bach und /oder Laurent Bach doch einiges selbst auf die Beine stellen. Das kommt jetzt auf meine Agentin an. Wenn sie meine Projekte an gute und große Verlage vermittelt, hat das auf jeden Fall Vorrang. Daher stehe ich jetzt an einem Scheideweg.

Was empfiehlst du Jungautoren? Den Gang zum Verlag, oder der Versuch in Eigenregie?
Es hat beides seine Reize und seine Nachteile, aber Hauptsache, das Handwerk stimmt. Wer nicht sofort seinen ersten Roman als Selfpublisher herausbringt, sondern erstmal ein Jahr liegenlässt und sich um das Handwerk bemüht, wird dann wahrscheinlich grauenhafte Fehler darin erkennen. So ist es bei vielen Autoren, so war es auch bei mir. Handwerk ist für mich sehr wichtig, nur so kann eine gewisse Qualität gewährleistet werden.

Wie wichtig ist das Thema Liebe und Romantik?
Ich habe früher ganz selten Liebesromane gelesen. Es war einfach nicht mein Ding. Auch jetzt beschreibe ich Liebe und Romantik immer im Zusammenhang und im Wechselspiel mit anderen Faktoren: mit äußerer Bedrohung, mit inneren Zwiespälten aus der Vergangenheit, mit Religion, Verbrechen und anderen Dingen. Liebe kommt in meinen Werken zwar immer vor, jedoch nur in meinen Gay-Romance Werken hauptrangig, ansonsten nachrangig.

Liest du Gay Romance oder realistische Gay-Romane?
Im Gay Bereich lese ich lieber Bücher des Bruno Gmünder Verlages, gern Krimis von Martin Arz.
Früher waren meine Genre zeitgenössische und historische Krimis, Biografien, Abenteuerberichte und alles, was einen hübschen Stil hat. Ich lege mich da nicht auf ein Genre fest. Der erste Satz im Buch muss stimmen.

Wie findest du den deutschen Markt im Gay Bereich? Wo siehst du ihn (und dich als Autor) in ein paar Jahren?
In ein paar Jahren … sehe ich mich als etablierte Hybrid-Autorin. Hybrid nicht im Sinn von Verlagsautor und Selfpublisher, sondern als Gay- und Hetero-Krimi-Autorín, die auch noch mehr kann 🙂 Eben eine „Gay-Autorin mit Mehrwert“.

Was würdest du deine Leser fragen?
„Ist es ein Problem für euch, wenn ein Autor mehrere Genre bedient? Probiert ihr auch mal die Vielfalt eines Autors aus?“

Deine Worte an die Leser?
Ich danke all meinen Lesern für ihre Treue und hoffe, dass ich noch eine Weile für ein paar schöne Lesestunden verantwortlich sein kann.

 

Vielen lieben Dank für das tolle, informative Interview.

[ANKÜNDIGUNG] Special Week: Brunhilde Witthaut

SW-Brunhilde

Die letzte Special Week liegt bereits 4 Monate zurück – Zeit sich endlich dem nächsten Autoren und dessen Werken zu widmen. Dieses Mal steht die kommende Woche ganz im Zeichen von Brunhilde Witthaut, die unter den Pseudonymen Corinna und Laurent Bach den schwulen Buchmarkt “unsicher macht” und sowohl beim Bruno Gmünder und Sieben Verlag, als auch als Selfpublisherin aktiv ist. Freut euch schon jetzt auf Rezensionen zu ihren neuen Werken, einem Charakterinterview mit Claude Bocquillon und Frederic Lambert, dem obligatorischen Autoreninterview und natürlich einem passenden Gewinnsiel am Ende der Woche.

Hier die einzelnen Stationen der Special Week:

05.10. Rezension: “Vancouver Dreams”
06.10. Rezension: “Tod in Montmartre”
07.10. Charakterinterview Claude Bocquillon und Frederic Lambert
08.10. Rezension: “Das Lilienschwert”
09.10. Interview Brunhilde Witthaut
10.10. Gewinnspiel – Leserinterview

Die Autorin und ich freuen uns auf die kommende Woche und wünschen schon jetzt viel Vergnügen 🙂

[ROMAN] Des Teufels Schreiber von Brunhilde Witthaut

Autor: Brunhilde Witthaut
Taschenbuch:  400 Seiten
ASIN: 978-3864434525
Preis: 6,99 EUR (eBook) | 14,90 EUR (Taschenbuch)
Bestellen: Amazon

Story:
Frankreich 1440: Nachdem Laurent sein Dasein als frommer Mönch auf recht extreme Weise ein Ende gesetzt hat, ergattert er zufällig den Posten eines Schreibers bei dem geachteten und reichen Ritter Gilles de Rais. Im Auftrag des italienischen Priesters Prelati, einem Vertrauten de Rais, soll Laurent ein altes Grimoire abschreiben und die unleserlichen Teile wieder verständlich machen. Geblendet von de Rais Macht, dem Wissen, das in dessen Bibliothek schlummert und dem Traum mit Hilfe alchemistischer Bücher Blei in Gold zu verwandeln, beginnt Laurent mit der anspruchsvollen Aufgabe.

Doch schon bald erreichen ihn Gerüchte, dass immer wieder Kinder verschwinden und de Rais mit dem Teufel im Bunde stehen soll. Als sich das Buch immer schwerer übertragen lässt und er von Prelatis‘ Bemühungen erfährt de Rais von seinem inneren, blutdurstigen Dämon zu befreien, verlegt sich Laurent darauf Wahrsagungen zu schreiben, die auf Gerüchten und Ereignissen basieren, die Laurent zufällig in Erfahrung bringt. Schon bald verstrickt er sich immer tiefer in Probleme, denn de Rais beginnt an Laurents Prophezeiungen zu glauben – und gibt damit dem jungen Mann eine Macht in die Hand, die dieser nur schwer einschätzen kann …

Eigene Meinung:
Der historische Roman „Des Teufels Schreiber“ stammt von Brunhilde Witthaut, die unter Pseudonym schwule Krimi und Gay Romance Bücher verfasst hat. So zeigt sie sich für die „Claude Boqcuillon“-Reihe bei Gmünder verantwortlich (unter dem Namen Laurent Bach), ebenso schrieb sie als Corinna Bach „Bodyguard – Spezialauftrag Liebe“ für den Sieben Verlag. Mit „Des Teufels Schreiber“ erfüllte sie sich einen Herzenswunsch – ein Buch über den mittelalterlichen Massenmörder Gilles de Rais. Auch im vorliegenden Roman gibt es einen schwulen Nebenplot zwischen Gilles de Rais und dem Magier Fransesco Prelati, der ungefähr so viel Aufmerksamkeit erhält wie die Liebesgeschichte zwischen Laurent und der jungen Loan, die sich für den Tod ihres Sohnes an de Rais rächen will. weiterlesen…