[ROMAN] Nah bei mir von Tanja Bern

Autor: Tanja Bern
Taschenbuch: 318 Seiten
ISBN: 978-3958100053
Preis: 4,99 EUR (eBook) / 18,90 EUR (Hardcoverausgabe)
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Story:
Schon immer wurde die junge Katelyn von Träumen heimgesucht, die sie nicht einordnen konnte. Als ihre Großmutter ihr eines Tages die Tagebücher von John McKay gibt, der vor zweihundert Jahren gelebt hat, erkennt sie überrascht, dass die Aufzeichnungen mit ihren Visionen übereinstimmen. So weckt die Lektüre der drei Bücher seltsame Erinnerungen an den jungen Zigeuner Jake, der einst mit seiner Familie auf den Ländereien der McKays lagerte und später für die adelige Familie arbeitete. Zwischen John und Jake entwickelte sich eine tiefe Liebe, die den strengen Gesetzen der damaligen Gesellschaft unterworfen war und die dennoch mehrere Jahre bestand. Für John, der nicht nur verheiratet war, sondern auch die Geschäfte der Familie führte, war Jake die Liebe seines Lebens, ebenso tief fühlte sich der Zigeuner mit dem jungen Landadeligen verbunden.

Katelyn taucht immer tiefer in Johns Tagebücher ein und entdeckt schnell, wie eng sie mit Jakes Schicksal verbunden ist. Zudem lernt sie in Chris einen Mann kennen, der ganz ähnliche Träume und Visionen hat, wie sie …

Eigene Meinung:
„Nah bei mir“ erschien in der „Edition Romantica“ des Aryuna Verlags und stammt von der Autorin Tanja Bern, die bereits mehrere Romane veröffentlicht hat. Die Geschichte um John und Jake ist ihr erster Ausflug ins Gay Romance Genre, allerdings sind weitere Bücher geplant – so ist für Juli 2015 der Gay-Vampir-Romance „Flüstern der Ewigkeit“ bei Bookshouse angekündigt. weiterlesen…

[ROMAN] Aus sich hinaus von Florian Tietgen

Autor: Florian Tietgen
Taschenbuch:  190 Seiten
ISBN: 978-1495376146
Preis: 3,99 EUR (eBook) | 9,99 EUR (Taschenbuch)
Bestellen: Amazon

Story:
Fünf Kurzgeschichten und Erzählungen, in denen es um Liebe, Coming-Out, Freundschaft und Tod geht. Fünf Erzähler, die unterschiedlicher nicht sein könnten, die jedoch eine Sache miteinander verbindet: ihre Homosexualität. Sei es Daniel aus der Geschichte „In lautem Gedanken“, der seit dem Tod der Mutter gegen das Schweigen seines Vaters bestehen muss und sich im Schwimmbad in Addy verliebt, oder Simon, der in der Erzählung „Ein tiefer See“ dem gleichaltrigen Ole während einer Klassenfahrt einen Platz in seinem Einzelzimmer anbietet und mit Gerüchten über seine sexuelle Orientierung und Vorurteile zu kämpfen hat. Sie sind ebenso schwul wie Mika („Und was ist mit deinem Vater?“), der der Frage nach seinem Vater beharrlich ausweicht, bis es Benedikt gelingt, hinter die Fassade zu blicken und das schreckliche Geheimnis zu enthüllen.

Neben den drei längeren Erzählungen enthält die Sammlung noch die Kurzgeschichten „Die Wette“ und „Tausend Stecknageln“.

Eigene Meinung:
Mit „Aus sich hinaus“ legt Florian Tietgen eine gelungene Geschichtensammlung vor, die sowohl zum Nachdenken anregt, als auch Grundlage für Diskussionen bietet. Wie nicht anders gewohnt, bietet der Autor keine leichte Kost, sondern wagt sich an ungewöhnliche Themen und ausgefallene Protagonisten. Leser, die bereits Romane von Florian Tietgen kennen, wissen um seine Vorliebe für tiefgründige Ideen, realistische Figuren und seinen ansprechenden, erwachsenen Schreibstil – und werden auch dieses Mal nicht enttäuscht. weiterlesen…

[CHARAKTERINTERVIEW] Siegfried und Darius aus “Haus der Jugend”

Das folgende Charakterinterview entstand nach dem Lesen von “Haus der Jugend”. Aus diesem Grund lassen sich natürlich Spoiler nicht vermeiden, wenngleich nicht alle Geheimnisse rund um Siegfried und Darius gelüftet werden. Es lohnt sich, das Buch zu lesen – aktuell ist das eBook für 0,99 Euro zu haben!

Der Schwimmponton an den Hamburger Landungsbrücken, mitten im Gewühl, dort, wo schon der Name des Restaurants Steak und Fisch offeriert, treffe ich mich mit Darius und Siegfried. Ein naheliegender Ort, haben die beiden sich doch dort nach 50 Jahren wieder getroffen. Sie sitzen schon, als ich ankomme. Beide erheben sich sofort, als sie mir die Hand geben. Darius kommt um den Tisch, zieht den Stuhl nach hinten, damit ich mich setzen kann. Wir bestellen uns Kaffee.
„Keinen Grog?“, frage ich Siegfried.
„Nein, es ist ja kein Winter.“

Juliane: Zunächst einmal heiße ich euch beide Willkommen und freue mich sehr, dass ihr euch bereit erklärt habt, mir einige Fragen zu beantworten.

Siegfried und Darius: Wir haben zu danken.

Juliane: Meine erste Frage richtet sich daher auch an euch beide, da mich natürlich brennend interessiert, wie es euch ergangen ist, nachdem ihr Darius „befreit habt“. Da der ein oder andere nicht genau weiß, was mit euch geschehen ist, wäre vielleicht ein kleiner Abriss ganz gut – natürlich ohne zu viel zu verraten.

Darius: Nachdem wir das Haus der Jugend verlassen haben, habe ich immer gewartet, dass irgendwas passiert.
Siegfried: Im Auto habe ich immer nach rechts geschaut. Ich hatte Angst, gleich eine lederne Leiche dort sitzen zu haben und Darius wieder zu verlieren.
Darius: Der kurze Abriss. Wir sind in eine einsame Gegend in Schleswig Holstein gefahren, um dem Haus das aktuellste Gemälde zu opfern, das Siegfried von mir gemalt hatte.

Juliane: Wie viel Zeit ist seitdem vergangen und wie habt ihr inzwischen euer gemeinsames Leben gestaltet. Ich gehe doch recht in der Annahme, dass ihr euch nicht mehr trennen werdet, oder?

Siegfried: Irgendwann werde ich sterben. Ich bin jetzt 80 Jahre alt, damals war ich 70. Wir hatten noch zehn Jahre, das ist viel mehr, als wir während der Rückfahrt damals zu hoffen gewagt hätten.
Darius: Ich altere. Allerdings nicht rapide, sondern ich habe mich einfach wieder in den biologischen Rhythmus gefügt. Ich helfe Siegfried, wo immer ich kann und freue mich, dass er noch so gut beieinander ist.
Siegfried: Die Menschen glauben, du wärest mein Pfleger. Das ist gut. Sonst würden sie dumme Fragen stellen.
Darius: Du brauchst gar keinen Pfleger. Natürlich bleiben wir zusammen und hoffen noch auf viele Jahre.

Juliane: Zehn Jahre also schon – das ist immerhin ein wenig Zeit, die ihr zusammen verbringen könnt, wenn man bedenkt, dass euch fast 50 Jahre trennen. Dass Darius als jugendPfleger angesehen wird, ist da wahrscheinlich wirklich gut, aber ich stelle mir das auch schwierig vor.
Hast du in den letzten Jahren deine damalige Entscheidung eigentlich bereut, Siegfried? Immerhin hättest du auch einen anderen Weg einschlagen können.

Siegfried: Welche Entscheidung hätte ich bereuen sollen? Als wir damals erneut in das Haus der Jugend gefahren sind, um den Fluch zu beenden, wusste ich, ich müsste offen und neugierig sein. Ich hatte keine Gewissheit, was passieren würde. Aber ich würde mich immer wieder so entscheiden.
Schwierig war es erst danach, Darius eine legale Identität zu verschaffen.

Juliane: Ich meinte eigentlich deine Entscheidung aus dem Jahr 1955. Ich stelle es mir schwer vor, wenn dich über 50 Jahre vom Partner trennen.

Siegfried: 1955 hatte ich keine Wahl …
Darius: Das Aloisiushaus hat dir keine Wahl gelassen …
Siegfried: Ob das Haus oder das Leben, ich hatte keine. Bereut habe ich nur manchmal, wie weh ich Heinrich getan habe. Die treue Seele hat mich geliebt und hat sogar das Gespenst Darius ertragen. In jedem Bild.

Juliane: Oh, dann habe ich das falsch verstanden – ich hatte gedacht, dass du 1955 durchaus die Wahl hattest, so zu werden wie Darius, dich aber dagegen entschieden hast.

Siegfried: Nein, das hast du schon richtig verstanden, aber diese Option schreckte mich so sehr, dass ich sie als Wahlmöglichkeit gar nicht wahrgenommen hatte.

Juliane: Das kann ich verstehen – ich glaube, es würde jeden erschrecken ewige Jugend im Austausch für sein Erinnerungsvermögen zu erhalten. Dass du es schwer hattest, Darius, kann ich mir vorstellen. Wie habt ihr das hinbekommen? Immerhin ist es nicht mehr so leicht einen Ausweis zu „fälschen“ wie damals.

Darius: Mit dem Pass hatten wir Glück. Ich hatte ja noch in München einem Toten den Ausweis abgenommen. Komischerweise hatte den nie jemand als verstorben gemeldet. Und mit viel Überzeugungskraft konnten wir das Geburtsdatum als Eingabefehler glaubhaft machen. Vielleicht haben wir auch nur so lange genervt, bis sie ihre Ruhe haben wollten.
Siegfried: Du und deine Geschichten. Ich habe immer noch gute Bekannte …

Juliane: Wie war das bei dir Darius? Jetzt wo du alterst und nicht mehr unter dem Bann des Hauses stehst – ist bei dir die Erinnerung an deine Vergangenheit zurückgekehrt?

Darius: Nein, leider blitzen höchstens mal kleine Erinnerungen auf, die Provence, ein Moment am Meer. Meist so, wie es jeder auch von sich kennt. Eine Situation wirkt, als hätte ich sie schon einmal erlebt.
Siegfried: Manchmal kannst du auch im Gespräch mit mir plötzlich etwas erzählen, fast als wäre es wichtig, dass du dich erinnerst.
Darius (lachend): Siegfried, hör auf, den Fluch des Aloisiushaus’ neu zu beschwören.

Juliane: Das bringt mich zu der Frage: Ist euch in all der Zeit der „Wolpertinger“ eigentlich jemals wieder begegnet?

Siegfried: In den letzten zehn Jahren ist er uns nicht mehr begegnet – oder dir?
Darius: Nein, mir auch nicht, was schade ist. Ich kann nicht mehr einfach in die Taschen greifen und habe das Geld, das ich gerade brauche oder das Stück Schinken.

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Juliane: Haha, das ist natürlich ein Problem. Jetzt musst du wirklich arbeiten, oder? Was machst du denn beruflich, Darius? Jetzt wo du quasi sesshaft geworden bist?

Siegfried: Er müsste nicht arbeiten, er möchte aber.
Darius: Ich möchte es für mich. Ich genieße es, mal keinen Drecksjob zu erledigen. Und du hast mir schon das Studium finanziert. Kannst du dir vorstellen, wie großartig es war, endlich auf dem Papier zu existieren und deshalb studieren zu können?
Siegfried: Er hat Energie- und Umwelttechnik studiert und arbeitet jetzt beim TÜV.
Darius: Und ich fühle mich endlich als Teil dessen, was ich tue. Ich bräuchte tatsächlich nicht zu arbeiten (gibt Siegfried einen Kuss), aber ich freue mich auf die Arbeit, und wenn ich dort bin, freue ich mich darauf, nach Hause zu kommen. Ganz schön spießig, oder?

Juliane: Nachdem man mehrere Jahrhunderte ohne Erinnerungen gelebt hat, ist es verständlich, dass man sich nach Normalität seht. Wie sieht es denn mit deinen Fähigkeiten aus? Früher konntest du doch die Geschichten der Menschen „aus der Haut“ lesen. Geht das jetzt immer noch?

Darius: Nein, das kann ich nicht mehr.
Siegfried: Bei mir machst du es aber immer noch.
Darius: Nur, weil ich dich so gern berühre. Und ich kenne dich gut genug.

Juliane: Vermisst du diese Fähigkeit?

Darius: Nein, ich habe sie selbst, als ich sie hatte, nur ganz selten angewendet. Ich hatte irgendwann keine Lust mehr, mir die Geschichten der Menschen zu erfühlen. Vielleicht habe ich das als eine merkwürdige Art Treue Siegfried gegenüber empfunden, niemandem mehr so nahe zu kommen?
Siegfried: Du hast dich doch nicht mal an mich erinnert.
Darius: Deshalb merkwürdig, weil ich dennoch das Gefühl habe, du warst immer da.

Juliane: Wie war das überhaupt in der Zeit, in der ihr euch nicht gesehen habt – Darius hat ja Siegfried vergessen und umgekehrt. Und was für ein Gefühl war es, als ihr euch eines Tages zufällig wiedergesehen habt.

Siegfried: Ich habe ihn nicht ganz vergessen, sonst hätte ich ihn ja nicht wieder und wieder malen können.
Darius: Es war weniger ein Erkennen, ich wäre ja an ihm vorbeigelaufen. Aber als er mich ansprach, war es eine Gewissheit, wie man sie manchmal hat, bevor etwas geschieht. Jetzt ist es für immer. Als wüsstest du schon bei der Abgabe eines Lottoscheins, du hast mindestens fünf Richtige. Du kannst es nicht wissen, dennoch bist du sicher. Aber erst, wenn du dann wirklich 5 Richtige hast, wird dir vollkommen bewusst, dass du es schon bei der Abgabe gewusst hast.
Siegfried: In Talkshows würde man an dieser Stelle immer sagen, um das zu erfahren, müsste man das Buch nur kaufen.
Darius: Du wirst ganz schön frech auf deine alten Tage.
Siegfried: Ohne Frechheit hätte ich als Schwuler die Sechziger-Jahre nicht überlebt.

Juliane: Na dann sag ich das an dieser Stelle – wer mehr dazu erfahren will, sollte sich das Buch kaufen. Florian hat eure Geschichte immerhin sehr gefühlvoll zu Papier gebracht. Findet ihr, dass Florian eure Geschichte passend erzählt hat? Oder gibt es da Beschwerden?

Siegfried: Ich finde, er hat mir gut zugehört. Manchmal hätte er etwas weniger blumig …
Darius: Hör mal, du bist Maler, das hat er umgesetzt.
Siegfried: So gesehen passt es natürlich.
Darius: Ich kann wenig dazu sagen, auch da hoffe ich, er hat meine Geschichte besser getroffen, als ich sie erinnere. Aber wenn ich das Buch lese, bin ich zufrieden damit.

Juliane: Und? Wird er irgendwann einmal wieder die Ehre haben, etwas über euch zu schreiben? Ich meine 10 Jahre sind vergangen, da ist doch sicherlich auch das ein oder andere passiert.

Siegfried: Wenn ich so sinniere, müsste ich ihm vielleicht noch mal über die Jahre mit Heinrich erzählen …
Darius: Ja, das würde mich auch interessieren. Und du könntest vielleicht etwas bei ihm gutmachen?
Florian06Siegfried: Ja, aber das kann ich auch mit ihm allein ausmachen. Er liebte die Öffentlichkeit nicht so sehr.

Juliane: Ganz entlassen seid ihr damit noch nicht. Ich habe jetzt herausgefunden, was Darius beruflich so treibt, allerdings interessiert mich auch, wie es bei Siegfried aussieht. Was macht die Malerei? Bist du immer noch als Künstler aktiv?

Siegfried: Nein, ich hatte das ja schon aufgegeben, bevor ich Darius wiedergetroffen habe und bin dann nur für dieses letzte Gemälde von ihm ins Atelier zurückgegangen.
Ich zeichne nur noch beim Telefonieren.

Juliane: Wie schade … fehlt dir das Malen und zeichnen nicht manchmal?

Siegfried: Nein, es ist, als hätte ich im übertragenen Sinne mein Haus aufgeräumt und nichts mehr zu tun. Ich habe alles gemalt, was es für mich zu malen gab.
Darius: Dafür entwickelst du bei den Bildern junger Kollegen aber noch ganz schön aktiv Ideen, wie man das Thema auch hätte umsetzen können.
Siegfried: Ideen gehen ja nicht aus. Aber es sind nicht meine Bilder. Und die Jungen haben ein gutes Gespür, was sie annehmen und was überhaupt in die Zeit passt.
Darius schmunzelt.
Siegfried: Er hat ja recht, ich gehe immer noch gern in Galerien und Museen, aber mein Pinsel bleibt an seinem Haken an der leeren Staffelei.

Juliane: Was mich auch interessiert, ist, ob du jemals auch andere Modelle für deine Bilder verwendet hast? Seinen Partner Heinrich zum Beispiel.

Siegfried: Heinrich mochte es nicht, wenn ich ihn malte. Ich habe es mal aus dem Gedächtnis gemacht und ihn auch gut getroffen, nur eine Kohlezeichnung, aber er hat verlangt, dass ich sie vernichte.
Dabei hat er es genossen, die unterschiedlichsten Klänge und Rhythmen mit seinen Fingern auf meiner Haut zu erzeugen. Wie als Kind mit dem Zweig auf meiner Lederhose. Aber malen durfte ich ihn nicht.
Und wahrscheinlich hätte ich das jetzt auch besser nicht erzählt.

Juliane: Warum? Denkst du, dass Heinrich wirklich ein Problem damit gehabt hätte?

Siegfried: Er hielt sich gern bedeckt. Deshalb hat er ja auch lieber als Studiomusiker gearbeitet. Da blieb er im Hintergrund und niemand wurde auf ihn aufmerksam. Nach der Geschichte in der Kinderverschickung vielleicht kein Wunder.

Juliane: Kinderverschickung?

Darius: Davon hat Florian im Roman auch geschrieben. Unter den Nazis wurden Heinrich und Siegfried aufs Land geschickt. Und nachdem Heinrich beim Wandern mit einem Zweig immer auf Siegfrieds Lederhose geschlagen hat, gab es eine drastische Strafe. Im Roman wird es ein bisschen als Traum dargestellt.

Juliane: Ah – ich erinnere mich. Dann will ich da gar nicht weiter nachhaken, sondern verweise mal ganz dreist auf den Roman. Zurück zu Heinrich. Über ihn erfährt man ja leider nicht viel. Könntest du uns mehr über ihn verraten? Wie hast du ihn kennengelernt und wie habt ihr gemeinsam gelebt?

Siegfried: Ich kannte ihn ja seit meiner Kindheit. Als er später in einer Zeitung von meiner ersten Ausstellung las, meldete er sich bei mir. Er trommelte immer noch auf allem, spielte immer noch Klavier.
Aber wir konnten erst zusammenziehen, als ich mir das Haus leisten konnte. Er war da. Er verkaufte meine Bilder, handelte die Preise aus, telefonierte mit den Galerien und Museen. Und ab und zu spielte er für irgendwelche Sänger die Klavierparts auf die Schallplatte. Nur zu den Konzerten fuhr er für niemanden mit.
Darius: Ich habe ein paar Aufnahmen gehört. Deutscher Schlager.
Siegfried: Den hat er gehasst. Aber er spielte so gerne Klavier, dass es ihm egal war.
Darius: Er hat gut gespielt.

Juliane: Lebt er noch? Und wenn ja, hat er Darius jemals kennengelernt?

Siegfried: Nein, er ist schon lange, bevor Darius wieder aufgetaucht ist, gestorben.

Juliane: Das tut mir leid. Wie glaubst du, hätte er auf den Mann reagiert, der dich zu all diesen Bildern inspiriert hat?

Siegfried: Ich weiß es nicht. Ich habe ja auch Heinrich wirklich geliebt, nur ist die Sehnsucht eben so viel heißer als die Liebe der Gegenwart. Die Liebe zu Heinrich war so selbstverständlich, deshalb brannte sie nicht so sehr.
Und das hat er sicher gespürt, auch, wenn er es sich nie anmerken lassen hat. Vielleicht hätte er Darius’ Rückkehr als Erlösung empfunden, vielleicht als Bedrohung seiner

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Der Autor – Florian Tietgen

Sicherheit. Wir waren bis zu seinem Tod zusammen.
Darius: Mach dir kein schlechtes Gewissen, ich konnte an deiner Haut fühlen, wie sehr du ihn geliebt hast.

Juliane: War Heinrich der einzige Mann, mit dem du zusammen warst, von Darius einmal abgesehen? Es ist schon etwas Besonderes, mit jemandem eine solch lange Zeit sein Leben zu teilen.

Siegfried: Es war es vor allem zu dieser Zeit. Trotz der Bedrohung durch Gesetze und Erpresser haben wir sie ja genossen. Keine Konzentrationslager mehr, keine rosa Winkel. Und wenn auch als Subkultur, es gab Läden, in denen wir uns aufhalten konnten. In München und auch in Hamburg. Und wo man Freiheit empfindet, selbst, wenn sie nicht wirklich da ist, feiert man sie zunächst. Und das natürlich auch mit Männern.
Darius: Ich beneide dich immer um Heinrich, um die jahrelange Treue. Ich hatte das nie. Und ich glaube, auch die nicht verfluchten Männer, mit denen ich schlief, hatten das häufig nicht. Viele gingen hinterher nach Hause zu ihrer Frau, die sie sicher schätzten, bei der ihnen aber immer etwas fehlte. Und niemand konnte dafür. Ihr musstet ja immerhin noch 13 Jahre in der Gewissheit durchhalten, dass eure Liebe eine Straftat war.
Siegfried: Das machte uns komischerweise nur selten Angst.

Juliane: Dennoch ist das eine harte Zeit gewesen – für heutige Maßstäbe nur schwer vorstellbar. Was denkt ihr über die aktuelle Entwicklung – es wird ja viel diskutiert: Homo-Ehe, Adoption etc. Hättet ihr gedacht, dass ihr das einmal miterleben würdet?

Siegfried: 1955 sicher nicht, auch später nicht, als 68 das Gesetz dann endlich gemildert wurde. Aber irgendwann um die Jahrtausendwende schien es ja schon fast, als wäre der Kampf vorbei und gewonnen.
Darius: Ich kann dazu nichts sagen. Mein wirkliches Gedächtnis setzt erst mit der Fortsetzung der Alterung wieder ein. Alles andere ist bruchstückweise mal da, dann wieder weg. Und 2005 war ja eines der Jahre, in denen selbst die CSD-Paraden von Familien mit Kindern besucht wurden.
Siegfried: Verzeihung, die Frage war ja, was wir von der Entwicklung halten. Die finde ich natürlich großartig. Und ich wünsche den Jungen von heute, dass es weiter so zügig vorangeht.

Juliane: Ah, da mischt sich der Autor ein – das muss ich doch gleich nutzen, um mal eine Frage der etwas anderen Art zu stellen: Findet ihr, dass Florian eure Geschichte passend erzählt hat? Oder gibt es da Beschwerden?

Siegfried: Ich finde, er hat mir gut zugehört. Manchmal hätte er etwas weniger blumig …
Darius: Hör mal, du bist Maler, das hat er umgesetzt.
Siegfried: So gesehen passt es natürlich.
Darius: Ich kann wenig dazu sagen, auch da hoffe ich, er hat meine Geschichte besser getroffen, als ich sie erinnere.

Juliane: Hast du dich eigentlich jemals mit deiner Mutter aussöhnen können, Siegfried? Und wie ist deine Beziehung zu deinem Vater gewesen, nachdem du in Hamburg dein Studium begonnen hast?

Siegfried: Ich habe meine Mutter seit München nie wieder gesehen. Ich weiß nicht mal, wann mich ein Notar anrief, weil sie gestorben ist. Das war so weit weg, dass ich ihm nur gesagt habe, ein Erbe würde ich ablehnen. Und gefragt habe ich ihn, ob die Bestattungskosten gedeckt wären. Das immerhin muss man ihr lassen. Sie hat auch, als meine Bilder bekannter wurden, nicht versucht, sich wieder anzubiedern.

Meinen Vater habe ich, bis er starb, ab und zu besucht, er ist aber nie nach Hamburg gekommen, obwohl es hier so schön ist. Erstaunlicherweise war er, der einst überzeugte Nazi, viel offener. Vielleicht kann man eine Überzeugung leichter infrage stellen und sogar aufgeben, wenn es wirklich eine Überzeugung war, nicht nur Mitläufertum? Vielleicht war er aber auch ein Meinungschamäleon, dass immer die Überzeugung teilte, die es ihm an leichtesten machte, vorwärtszukommen. Nazi unter Nazis, Demokrat unter Demokraten. Und in der DDR wäre er möglicherweise Kommunist unter Kommunisten geworden. Aber den Moment, in dem er mir half, habe ich als ehrlich empfunden. Und viele andere später auch.

Juliane: Das ist schade. Aber ich denke, du hast in Hamburg auch viele Freunde gefunden. Gibt es jemanden, der euer Geheimnis kennt und Bescheid weiß?

Siegfried: Nein, nicht mehr. Einen mussten wir wegen Darius’ Ausweis einweihen. Er ist aber wie die meisten meiner Freunde schon gestorben. Das ist der Fluch des Alters.
Darius: Ich bin es ja nicht gewohnt, Freundschaften von Substanz und Dauer zu schaffen. Ich hatte immer Angst um mein Geheimnis. Und jetzt lerne ich erst langsam, Menschen zu vertrauen. Aber so tolerant ist unsere Gegenwart auch noch nicht, dass niemand das Gesicht verziehen würde, wenn er von unserer Beziehung hört.

Juliane: Ja, das ist schon logisch – euch trennen ja „optisch“ knapp 50 Jahre. Was denkst du, wie es weitergehen wird, wenn Siegfried irgendwann nicht mehr da ist (natürlich wünsche ich euch noch viiiiele gemeinsame Jahre, aber man weiß ja nie…)?

Darius: Das lasse ich auf mich zukommen. Dank des Studiums bin ich ja sicher, nicht vor Langeweile umzukommen. In dem schönen Haus hier werde ich wohnen bleiben können.
Ich hoffe, wenn es in vielen Jahren mal wirklich so weit sein sollte, bin ich in der Lage, Freundschaften zu schließen. Aber von mir aus kann Siegfried gern so alt werden, wie ich es bin.
Siegfried: 150? Oder wie alt bist du?
Darius: Ich kann mich doch nicht erinnern.

Juliane: Das würde mich jetzt auch interessieren. Das kann man allerdings im Buch zumindest erahnen, wenn man sich die Passagen über Darius genau ansieht – finde zumindest ich.

Darius: Ganz genau weiß ich es wirklich nicht, dazu reichen die schlaglichtartigen Erinnerungen nicht aus. Ich kann es auch höchstens ahnen.

Juliane: Vielleicht kommt ja irgendwann mehr zurück. Es wäre auf jeden Fall interessant.
So langsam will ich euch aber mit meinen Fragen in Ruhe lassen – ihr habt mehr als genug Geduld mit mir gehabt und euch viel Zeit für mich genommen – ich danke euch.

Darius und Siegfried: Wir haben zu danken, es hat Spaß gebracht.

Juliane: Ich wünsche euch noch alles erdenklich Gute und viele schöne Jahre zusammen – vielleicht ist ja auch irgendwann eine Zeit gekommen, in der wir mehr von Heinrich hören – ich bin mir sicher, Florian wird dann ein geduldiger Zuhörer und Chronist sein.

Darius und Siegfried: Das wird er.


Jetzt habt ihr die Möglichkeit Siegfried und Darius ebenfalls Fragen zu stellen! Schickt sie einfach an Koriko@gmx.de – ich leite sie entsprechend weiter. Alle, die sich bereits jetzt daran beteiligen, nehmen automatisch am Gewinnspiel teil, das am Samstag startet und bei dem es signierte Bücher von Florian Tietgen zu gewinnen gibt.

[ROMAN] … wenn es Zeit ist … von Florian Tietgen

Autor: Florian Tietgen
Taschenbuch:  212 Seiten
ISBN: 978-1491285527
Preis: 3,99 EUR (eBook) | 9,99 EUR (Taschenbuch)
Bestellen: Amazon

Story:
Der sechszehnjährige Henrik unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von seinen Mitschülern und ist zeitgleich seinem prügelnden Vater erschreckend ähnlich, da auch er den Hang hat seiner Wut die Zügel zu lassen und um sich zu schlagen. Zeitgleich stecken vollkommen ungeahnte Fähigkeiten in ihm, die er sich nicht erklären kann. So sieht er die farbigen Auren, die Menschen umgeben und ist in der Lage Verletzungen, Krankheiten und Brüche allein mit seinem Atem zu heilen. Allerdings glaubt daran eher seine Freundin Michi, während Henrik die meiste Zeit damit beschäftigt ist, seine Wut zu kontrollieren und sein Leben zu meistern. Als er einem Kind nach einem Autounfall das Leben rettet und die Presse auf den Wunderheiler aufmerksam wird, ändert sich Henriks leben schlagartig – zum einen bittet ihn sein Mitschüler Jan um Hilfe, den er schon längere Zeit mag, zum anderen drängt sich die geheimnisvolle Kiste seiner Großmutter immer stärker in seine Gedanken, die er erst öffnen darf, wenn es Zeit ist …

Eigene Meinung:
Der vorliegende Roman stammt aus der Feder von Florian Tietgen, der bereits etliche Romane und Novellen geschrieben hat. Zu seinen bevorzugten Genres gehören Krimi und Thriller, jedoch auch belletristische Werke und Jugendbücher, die zumeist durch homosexuelle Hauptfiguren aus der breiten Masse hervorstechen, zu dem auch „… wenn es Zeit ist …“ gehört. weiterlesen…

[MANGA] Trau dich von Kai Asou

Autor: Kai Asou
Taschenbuch: 196 Seiten
ISBN: 978-2-889-21240-8
Preis: 6,95 EUR
Bestellen: Amazon

Story:
Das Leben des alleinerziehenden Osawa ist alles andere als leicht, seitdem seine Frau ihn und seine Tochter Chizu verlassen hat. Dennoch bemüht er sich dem Mädchen ein guter Vater zu sein und sich so viel Zeit für sie zu nehmen, wie es sein Job als Bedienung in einem Restaurant zulässt. Als Chizu eines Tages krank wird und nicht in der Kindertagesstätte bleiben kann, bietet ausgerechnet Yoshiaki, einer der Stammkunden des Restaurants, der seine Hilfe an. Dass dieser schwul ist und immer wieder den Versuch startet, bei Osawa zu landen, sorgt bei dem jungen Vater für Skepsis. Dennoch nimmt er Yoshiakis Angebot an und lernt den flatterhaften, ewig lächelnden Angestellten mit der Zeit besser kennen. Auch Chizu gewöhnt sich schnell an Yoshiaki und fasst Vertrauen. Als Osawas Exfrau eines Tages vorschlägt, Chizu bei sich und ihrem neuen Mann aufzunehmen, wird Osawa vor eine schwerwiegende Entscheidung gestellt …

Eigene Meinung:
Mit dem 2-bändigen Manga „Trau dich“ von Kai Asou wagte Kazé Manga den Einstieg in den Boys Love Markt. Die romantische Geschichte ist ein Spin-Off des Mangas „Yachin Hanbun no Ibasho desu“, in dem es um Yoshiakis Exfreund Yukito geht, und erfreute sich sowohl in Japan, als auch in den USA wachsender Beliebtheit, so dass sich Kazé einen gelungenen Vertreter des BL Genres gesichert hat. weiterlesen…

[ANTHOLOGIE] Ein ganzes Jahr Liebe

Autor: Kuschelgang
Taschenbuch: 374 Seiten
ASIN: B00SXP1F0S
Preis: 7,99 EUR (eBook) | 14,00 EUR (Taschenbuch)
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Inhalt:
Erneut hat die Kuschelgang eine Anthologie herausgebracht in denen sich unterschiedliche Autoren der Gruppe der Thematik „12 Monate“ widmen. Dementsprechend wundert es nicht, dass das Büchlein 12 Geschichten enthält, passend zu den jeweiligen Monaten.

Folgende Autoren und Geschichten sind enthalten:
Januar: Neues Jahr, Neues Glück von Sandra Black
Februar: Ein Schneemann zum Verlieben von Mia Grieg
März: Märzveilchen von Chris P. Rolls
April: April, April – Das Leben macht, was es will von Moos Rose
Mai: Maikäferalarm von Karolina Peli
Juni: Junikäfer – die erste Liebe vergisst man nie von Ashan Delon
Juli: Juli(s) Küsse von S. B. Sasori
August: Erdbeerprinz und Pechmarie von Nico Morleen
September: Spinnweben im Altweibersommer von Karolina Peli
Oktober: Große und kleine Wunder im Oktober von Karo Stein
November: Novembersonne von Karo Stein
Dezember: Weihnachtsüberraschung in letzter Minute von Kataro Nuel

Eigene Meinung:
„Ein ganzes Jahr Liebe“ ist die sechste Anthologie der Kuschelgang und ein wenig umfangreicher, als die vorherigen Kurzgeschichtensammlungen der Autorengruppe. Mal gefühlvoll und lockerleicht, mal dramatisch und spannend wurden die verschiedenen Geschichtsideen zu Papier gebracht und bieten eine breite Palette unterschiedlicher Gay-Themen: ob die Suche nach Mister Right, Babywünsche, das Überwinden von Verlusten oder einfach nur das alltägliche Leben zweier Männer – die Kuschelgang hat für jeden Geschmack etwas in petto. weiterlesen…

[ROMAN] Männerbande von Sylvia Pranga

Autor: Sylvia Pranga
Taschenbuch: 350 Seiten
ISBN: 978-3-864434-76-1
Preis: 6,99 EUR (eBook) | 12,90 EUR (Taschenbuch)
Bestellen: Amazon

Story:
Seit der Collegezeit ist John Walker in seinen besten Freund Calum verliebt, fand jedoch nie den Mut es diesem zu gestehen, da Calum ein echter Weiberheld ist und kein Mädchen von der Bettkante stößt. An diesem Zustand hat sich 25 Jahre später nichts geändert – die beiden sind beste Freunde, wohnen nebeneinander und sehen sich täglich. Doch während John ein introvertierter Single ist, hat Calum eine Frau und zwei Söhne. Als eines Tages überraschend die offenherzige Julie in Johns Leben stolpert und ihn zu einer gemeinsamen Wette überredet, wandelt sich Johns Leben. Beide müssen binnen eines halben Jahres versuchen einen Partner zu finden und sich gegenseitig über ihre Versuche informieren. Calum, der seinen Freund ebenfalls glücklich sehen will, bietet dabei seine volle Unterstützung an.

John beginnt nach und nach aus seinem Schneckenhaus zu kriechen, neue Männer kennenzulernen und sich in seinem Leben neu zu positionieren. Doch auch Calum ändert sich im Laufe der Zeit, da es mit seiner Ehe zusehends bergab geht und er schon länger ein Geheimnis mit sich herumträgt, das er nicht einmal John anvertraut hat.

Eigene Meinung:
Mit dem Roman „Männerbande“ von Sylvia Pranga erschien ein weiterer Gay Romance im Sieben Verlag. Auf 350 Seiten erzählt die Autorin die Geschichte von John und Calum, und verzichtet dabei größtenteils auf Erotik, so dass sich das Buch angenehm von „Gefährlicher Geliebter“ abhebt, bei dem Sex eine größere Rolle spielte. Stattdessen geht Sylvia Pranga sehr gefühlvoll und behutsam an die Sache heran. Sie lässt ihren Charakteren Zeit, sich zu entwickeln, gibt ihnen genug Raum sich zu ändern und schafft damit eine realistische Atmosphäre. Bis auf einige kleinere Ungenauigkeiten und Logiklücken, die sich aus den Enthüllungen der Geheimnisse ergeben, ist das Buch angenehm logisch und gut nachvollziehbar aufgebaut. Das merkt man ganz besonders in Calums Charakterisierung und seinem Geheimnis, das am Ende nur teilweise überzeugen kann. So schön das happy End auch ist und so gefühlvoll Sylvia Pranga die große Aussprache in Szene setzt, man nimmt Calum seine Offenbarung einfach nicht ab. Dazu gab es zu wenig Hinweise im Laufe der Geschichte, keinerlei Anzeichen dafür, dass Calum ebenfalls mehr für John empfindet. Er wirkt bis kurz vor Schluss weder schwul noch bisexuell, was der Entwicklung am Ende einen unglaubwürdigen Touch verleiht. weiterlesen…

[ROMAN] Fairy-Tale von Rona Cole

Autor: Rona Cole
Taschenbuch:  700 Seiten
ASIN: B00HAZNG2C
Preis: 3,99 EUR (eBook) | 18,95 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Es ist Liebe auf den ersten Blick, als sich der Medizinstudent und ehemaliger Balletttänzer Phillip und der Schwede Per in Berlin kennenlernen und einander näherkommen. Doch Per muss zurück in die Staaten, wo er lebt und arbeitet, und Phil bleibt nichts anderes übrig, als einem großartigen One Night Stand hinterher zu trauern. Als sich Monate später für Phil die Möglichkeit eröffnet, Weihnachten bei Pers Schwester Malin zu feiern, nimmt er nach einigem Zögern das Angebot an. Sein Wiedersehen mit Per stürzt die beiden Männer nicht nur in ein Chaos der Gefühle und eine rosarot-verliebte Welt , sondern stellt sie auch vor ein unlösbares Problem: Per ist aktiver Eishockeyspieler der NHL, verdient ein Vermögen und ist bekannter als so mancher Schauspieler – und darf unter keinen Umständen offiziell geoutet werden. Aus diesem Grund hat er in der Öffentlichkeit nicht nur wechselnde Freundinnen, es ist ihm auch unmöglich, sich in absehbarer Zeit zu Phil zu bekennen.

Dennoch starten die beiden den Versuch sich eine, wenn auch heimliche, Fernbeziehung aufzubauen. Allerdings hat Phil seine Probleme damit, Per mit einer Frau zu sehen, hat er doch bereits einen bisexuellen Mann an eine Frau verloren. Und auch Per muss sich immer häufiger die Frage stellen, ob sein Kindheitstraum ein Leben voller Lügen und Verleugnung wirklich rechtfertigt … weiterlesen…

[ROMAN] Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz von Andrea Conrad

Autor: Andrea Conrad
Taschenbuch:  200 Seiten
ISBN: 978-3863613198
Preis: 12,99 EUR (eBook) |14,90 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Der Jude Richard und der SA-Angehörige Heinrich lernen sich im Mainzer Umland im Jahr 1933 unter denkbar ungünstigen Umständen kennen: Heinrich erwischt Richard mit dem Auto und verletzt das Bein des jungen Juden so schlimm, dass dieser nie wieder richtig laufen können wird. Während Richards Genesung lernen sich die beiden besser kennen und schon bald entwickelt sich aus ihrer Freundschaft mehr. Als die Glocken Sturm läuten und sich die Situation für die Juden in Deutschland verschlimmert, steckt Heinrich in einer Zwickmühle fest: als Mitglied der SA sollte er die Juden ebenso hassen wie sein Sturmführer Siegfried, der ihm mit seinen drakonischen Maßnahmen das Leben schwermacht. Allerdings ist das Gegenteil der Fall: er liebt Richard und schätzt dessen Familie sehr. Als sich die Lage zuspitzt, drängt er Richard Deutschland zu verlassen, doch diesem fällt es schwer seiner Heimat den Rücken zu kehren und Heinrich zurückzulassen …

Eigene Meinung:
Der im Himmelsstürmer Verlag erschienene Roman „Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz“ stammt von der Binger Autorin Andrea Conrad und stellt ihr Debüt dar. Er erschien 2013 und wurde mit dem Roman „Späte Rache“ fortgesetzt, der in den 50er Jahren spielt und die Geschichte von Heinrich und Richard fortführt. weiterlesen…

[ROMAN] Sehnsucht nach uns von Isabel Shtar

Autor: Isabel Shtar
Taschenbuch:  463 Seiten
ISBN: 978-3944686264
Preis: 8,99 EUR (eBook) | 14,95 EUR (Taschenbuch)
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Story:
Landei Bruno kommt zum Studium nach Hamburg und erlebt erstmals die pulsierende Großstadt hautnah. Alles ist neu, aufregend und anders – und so möchte er auch sein Leben offensiver und ehrlicher gestalten und seine Homosexualität nicht mehr verstecken. Schnell findet er Kontakt und Unterstützung bei der Schwulen-Lesben-Gruppe der Uni, die Bruno nur zu gerne in den Club „Sweet Dreams“ mitnehmen, um ihn in die schwule Szene einzuführen. Zudem lernt er beim Schwimmen den gutaussehenden Gideon kennen und freundet sich mit ihm an, wobei er erstmals Probleme hat seine neuerwachte Libido im Zaum zu halten. Als er Gideon schließlich mit dessen besten Freund Freddy bei seinem ersten Besuch im „Sweet Dreams“ entdeckt, stürzt Bruno in ein Wechselbad der Gefühle: Gideon ist zwar schwul, jedoch mit dem heißesten Schwulen der Szene liiert. Dass der Schein trügt, erfährt Bruno erst nach und nach und als er schließlich mit Gideon zusammenkommt, beginnen die Probleme erst. Und diese beinhalten nicht nur die üblichen Beziehungskrisen, sondern auch Brunos verkorkste Familie, Gideons Vergangenheit und Freddys zunehmend exzessives Rumgeficke innerhalb der Hamburger Schwulenszene …

Eigene Meinung:
Der Gay Romance „Sehnsucht nach uns“ stammt aus der Feder der Autorin Isabel Shtar, die auf Fanfiction.de bereits mehrere Romane und Kurzgeschichten veröffentlicht hat. Der 460-seitige Roman erschien 2013 beim Cursed Verlag und ist in sich abgeschlossen. weiterlesen…