[ROMAN] Plattenbaugefühle von Jannis Plastargias

Autor: Jannis Plastargias
Taschenbuch: 170 Seiten
ISBN: 978-3942223072
Preis: 9,99 EUR (eBook) | 12,99 EUR (Taschenbuch)
Bestellen: Amazon

Story:
Der Umzug von Berlin nach Kranichstein bei Darmstadt bedeutet für den 15-jährigen Jonas einen massiven Einschnitt in seinem Leben. Nicht nur muss er seinen besten Freund Fabian zurücklassen, er kommt auch auf eine Gesamtschule, die eher von ausländischen Jungen und Mädchen besucht wird und an die er sich erst anpassen muss. Dies gelingt ihm wider Erwarten gut – er findet neue Freunde, kann sich gut anpassen und selbst als er erkennt, dass er auf Jungs steht (etwas, was jeder vor ihm zu wissen scheint), wird er freundlich aufgenommen. Seine erste große Liebe Afyon, ein türkischer Mitschüler hat nicht so viel Glück – während es für die meisten okay ist, dass Jonas schwul ist, so ist es doch undenkbar, dass ein wahrer Moslem ebenfalls auf Männer stehen könnte. Als sich die Beziehung zwischen den beiden vertieft, kommt Jonas‘ Mutter auf einen tollkühnen Plan um Afyon vor der Gewalt seiner Familie zu retten …

Eigene Meinung:
„Plattenbaugefühle“ ist der Debütroman des Frankfurter Autors Jannis Plastargias und erschien 2011 im Größenwahn Verlag. Es handelt sich um einen klassischen Entwicklungsroman, der Freundschaft, erste Liebe, Akzeptanz und Toleranz zum Thema hat. In den Büchern „Großstadtgefühle“ und „Rauschgefühle“ findet Jonas‘ Geschichte seine Fortsetzung. weiterlesen…

[BLOGGEBURTSTAG] Danksagung an Verlage / Autoren / Helfer

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Hallo ihr Lieben,

was wäre Like a Dream ohne all die Helfer, Autoren und Verlage, die mich teils mit Rezensionsexemplaren und Gewinnen, teils mit guten Ratschlägen und unermüdlicher Geduld unterstützen. Aus diesem Grund wird es Zeit, mich im Rahmen des Geburtstagsmonats ausführlich bei all den lieben Menschen zu bedanken, die mich über Jahre hinweg begleitet, teilweise mit Gast-Rezensionen unterstützt oder mich mit Büchern “eingedeckt” haben. Natürlich geht mein Dank an dieser Stelle auch an alle Follower und Besucher, Kommentatoren und stille Mitleser, Partnerseiten und Affiliates, die es in den letzten Jahren auf meine Seite verschlagen hat.

Verlage

Inzwischen unterstützen mehrere Verlage den Blog und ich freue mich sehr, Teile der umfangreichen Verlagsprogramme zu lesen und wundervolle Bücher im Rahmen von Gewinnsielen und Special Weeks zu verlosen. Daher möchte ich die Gelegenheit nutzen, jedem Verlag persönlich für die tolle Zusammenarbeit zu danken und meine Leser ermutigen, euch bei den einzelnen Verlagen umzusehen – jeder einzelne hat ein tolles, spannendes Programm auf die Beine gestellt, bei dem jeder fündig wird.

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Der deadsoft Verlag ist einer der größten und ältesten, deutschen Verlage, wenn es um Gay Romance und schwule Literatur geht. Mein Dank an Simon für die Unterstützung der Gewinnspiele, die immer wieder hier stattfinden und natürlich für das Sponsoring des schwullesbischen Lesefestivals QUEER gelesen. Auch bin ich froh, dass dort die Gay Crime Reihe “9 mm” von Tanja und mir ein Zuhause bei deadsoft gefunden haben.

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Auch der Größenwahn Verlag ist einer der Hauptsponsoren des Lesefestivals QUEER gelesen, ebenso stiftet der Verlag immer wieder Bücher für Gewinnspiele oder Rezensionsexemplare. Herzlichen Dank an die vielfältige Unterstützung des Blogs und der Lesefestivals. Es ist wirklich toll mit dir, Sevastos, über Projekte und Konzepte zu sprechen und sich gemeinsam an neue Ideen zu setzen.

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Mit dem Albino Verlag arbeite ich erst seit kurz zusammen, dennoch sponsort das Imprint des Bruno Gmünder Verlages bereits die Seite mit Rezensionsexemplaren und Büchern für Gewinnspiele. Auch QUEER gelesen wird vom Albino Verlag gefördert und gesponsort. Der Kontakt ist sehr nett und ich lese die Romane des Albino Verlags sehr gerne.

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Der Incubus Verlag ist einer meiner liebsten Partner, der den Blog inzwischen ausschließlich mit Gewinnen für Verlosungen oder Special Weeks unterstützt. Auch beim Lesefestival QUEER gelesen ist der Incubus Verlag einer unserer Hauptsponsoren. Ich bedanke mich bei der Verlagsleiterin und ihrem Team für die tolle Zusammenarbeit und die wunderbare Unterstützung – es ist immer wieder toll eure Romane zu lesen.

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Butze-Verlag-Logo_800_800pxAuch mit dem Butze Verlag arbeite ich seit einigen Jahren zusammen und rezensiere mit Freuden die lesbischen Romane des Verlags. Auch sie unterstützen “Like a Dream” und QUEER gelesen aktiv mit Gewinnspielexemplaren. Meinen Dank an die tolle Zusammenarbeit – ich hoffe sehr, dass ich auch zukünftig eure Romane lesen darf.

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Mit XScandal Books arbeite ich ebenfalls erst wenige Monate zusammen, doch der Kontakt ist sehr angenehm und offen. Wie bereits der Albino Verlag, erklärte sich XScandal Books bereits sowohl den Blog, als auch das schwullesbische Lesefestival zu unterstützen. Auch an euch mein herzliches Dankeschön – ich hoffe sehr, dass wir zukünftig gut zusammenarbeiten.

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Seitdem der Sieben Verlag Gay Romance für sich entdeckt hat, rezensiere ich die (schwulen) Neuerscheinungen des Verlags. Der Kontakt zum Sieben Verlag ist sehr nett und ich freue mich sehr, dass das Team sowohl die Gewinnspiele des Blogs, als auch QUEER gelesen unterstützt. Vielen Dank für die gute Zusammenarbeit.

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Auch mit dem Curse Verlag arbeite ich sehr gern zusammen – sie unterstützen “Like a Dream” mit Rezensionsexemplaren. Vielen Dank an Julia, die den Blog bereits seit einigen Jahren unterstützt 🙂

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Der Ylva Verlag befindet sich ganz in meiner Nähe – seit einiger Zeit arbeite ich immer wieder mit dem Verlagsteam zusammen. So rezensiere ich nicht nur Romane des Verlags, sie unterstüzen auch das schwullesbische Lesefestival.

Helferlein

Nicht nur Verlagen und deren Mitarbeitern bin ich dankbar, sondern auch einer Hand voll Leuten, die mich und “Like a Dream” auf verschiedene Art und Weise unterstützen. Das können Gastrezensionen sein, aufmunternde Worte oder einfach nur eine Tasse Tee, wenn ich über einem Buch, einem Bericht oder einem Special brüte. Ohne euch und eure Hilfe würde es “Like a Dream” nicht geben, daher gebührt euch ebenfalls ein dickes Dankeschön:

Tanja Meurer, meine Frau und Seelengefährtin – ohne deine tatkräftige Unterstützung als Gastrezensentin (im lebischen Bereich sähe es dann echt mau aus), ohne deine unermüdliche Geduld, wenn es darum geht, mir den Rücken freizuhalten udn deine Treue und Liebe wäre “Like a Dream” definitiv nicht das, was es heute ist. Vielen Dank <3
Anna Maske, meine beste Freundin – danke für die Hinweise, die Unterstützung und die Gastrezensionen
Julia Raschke – auch dir danke ich für die Gastrezensionen und deine aufgeschlossene, lebensfrohe Art.

Autoren

Auch einigen Autoren danke ich für die Unterstützung – sei es in Form vomn Rezensionsexemplaren oder mit kritischen Hinweisen und Kommentaren – ich liebe eure Werke und lese sie mit wachsender Begeisterung. Ihr seid mit Schuld daran, dass ich so verdammt lesesüchtig geworden bin: Chris. P Rolls, Jana Walther, Raik Thorstad, Brunhilde Witthaut, Paul Senftenberg, Bianca Nias, Jobst Mahrenholz, Florian Tietgen, Susann Julieva, Jutta Ahrens, Leann Porter, Cecil Dewi und S.B. Sasori – mir ist klar, dass ich wahrscheinlich einen Haufen Autoren und Freunde vergessen habe, daher bitte ich schon an dieser Stelle um Verzeihung. Mein Dank gilt definitiv auch euch, denn eure Bücher halten den Blog überhaupt am Leben.

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Liebe Grüße,
Juliane

[INTERVIEW] Ines Schmidt + Gewinnspiel

Ines Schmidt wurde in einem kleinen transilvanischen Städtchen geboren. Im Kleinkindalter konnte sie mir ihren Eltern nach Deutschland ausreisen. Ihre Kindheit und Jugend verbachte sie in Nürnberg. Nach ihrer Schulzeit machte sie ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Behindertenwerkstatt. Mehrere Jahre arbeitete sie in den Sommerferien bei einer Freizeitgestaltung für Behinderte und ihre Familien mit. Zum Studium ging sie nach Würzburg. Danach zog es sie tiefer in den Süden. Sie lebte und arbeitete ein paar Jahre in München und begleitete, beziehungsweise leitete, Menschen mit Handicap bei deren Arbeit an. Um den Bergen noch näher zu sein, zog sie vor mehreren Jahren ins Voralpenland. Heute lebt und arbeitet sie südöstlich von München.

In ihrem Roman Granatapfelrot kartographiert Ines Schmidt das Innenleben zweier Männer und deren Zerrissenheit zwischen moralischer Hemmung und triebhaftem Verlangen. Ihr Debütroman handelt vom Übermut und von der leichtfertigen Entscheidungsfreude junger Menschen, einer Leichtigkeit, die sich mit den Jahren des Älterwerdens verliert und einer Identitätssuche weicht, geprägt durch Gefühlskonflikte, sexuellem Begehren und der Erfahrung des Todes.

Facebook – Fanpage zum Buch

Bitte erzähl uns ein wenig mehr von dir. Was machst du in deiner Freizeit?
Da sind so viele Dinge, die ich gern mache: Ich wohne nahe an den Bergen und bin sehr gern in der Natur. Wandern, Radfahren, im Garten faulenzen, in meinem Strandkorb sitzen und die Zaunfreiheit zu meinen Nachbarn genießen, im Kino laut lachen, bei Linkin Park, Depeche Mode und Placebo laut aufdrehen, keine dicken Wälzer lesen, mit meiner Katze kämpfen, im See baden, zum zigten Mal Gedichte von Erich Fried, Else Lasker-Schüler und Rilke lesen, Eis im Becher essen, am Meer spazieren gehen, Pilates-Übungen, Filme anschauen, die mich zum Heulen bringen, mit dem Wohnmobil nach
Skandinavien reisen und Polarlichter bestaunen (großer Wunsch!), Urlaub in Italien, Kroatien und an der Ostsee machen, nach Berlin fahren, lange Schlafen, ein Glas Rotwein trinken und ein gutes Gespräch führen, Konzerte besuchen, im Garten arbeiten, mit meiner Familie Ausflüge unternehmen, meine Blumen fotografieren, … und natürlich Schreiben.

Welchem Job gehst du hauptberuflich nach?
Ich habe Sonderpädagogik studiert und arbeite momentan in der Beratung von Eltern, Lehrern und Schülern.

Wann hast du mit dem Schreiben begonnen? Gab es einen Auslöser, der dich zum Schreiben brachte?
Begonnen zu Schreiben habe ich wie viele 12-jährige Mädchen mit Tagebucheinträgen und seit dieser Zeit schreibe ich auch gern Gedichte. Dann gab es etliche Jahre Stillstand.

Wie viel Zeit brauchst du, um ein Buch zu schreiben?
Ich habe ehrlich gesagt nie auf die Zeit geachtet. Es sind aber sicher viele Monate.

Was sind Deine aktuellen Projekte? Auf was können sich die Leser als Nächstes freuen?
Im kommenden März bin ich auf der Leipziger Buchmesse und bei „Leipzig liest!“ dabei. Wie das alles ablaufen wird, weiß ich selbst noch nicht. Aber ich freue mich darauf, auch diese Buchmesse erleben zu können.
Was das Schreiben betrifft, gibt es noch eine alte Liebesgeschichte, die ich bereits vor einigen Jahren geschrieben habe und die seither auf meinem Rechner ruht. Sie handelt von einem Brüderpaar und einer Frau, die zwischen deren Fronten gerät. Diese fordert meine momentane Aufmerksamkeit, da
mir viele Passagen nicht mehr gefallen und ich sie überarbeiten möchte.

Granatapfelrot” war dein erster schwuler Roman. Wie bist du auf die Idee dazu gekommen? Warum ein schwuler Liebesroman? Gibt es dafür einen besonderen Grund?
Zu dem Roman gibt es eine Vorgeschichte, man könnte es auch ein Warm-up nennen. In der Figur der Jakobine stecken zwei Menschen, die mir nahe stehen. Diese Vorgeschichte war eher ein experimenteller Versuch und behandelt in lakonischer Schreibweise die Beziehung zwischen Jakobine und einem Mann. Ich hatte mich durch ein Video inspirieren lassen, das in drei Teile aufgebaut war: Geburt, Leben, Tod. Ich mischte Momentaufnahmen aus dem Video mit eigenen Bildern und ließ Jakobine erzählen, von ihrem Leben bis hin zum Beginn ihres Vergessens. Am Ende blieben David, ihr Bruder, und der Mann, den ich schließlich Joshua nannte, zurück. Es vergingen etliche Wochen und die beiden Männer ließen mich nicht los. Sie forderten ihre eigene Geschichte.

Das Thema Demenz ist nicht so einfach – wie bist du darauf gekommen, gerade diese Thematik in “Granatapfelrot” einzuarbeiten?
Das ist ein großer, persönlicher Teil, wie ich schon erwähnt habe. Meine Oma war dement. In meiner Kindheit und Jugend war sie ein wichtiger Teil meines Lebens und es war der bisher sonderbarste Moment in meinem Leben, von ihr mit „Sie“ angesprochen zu werden. In dem Augenblick war die Krankheit so unverrückbar real und grausam. Es sind meist persönliche Erlebnisse, die in „Granatapfelrot“ geschildert werden. Nicht anders ist es mit der Osteogenesis Imperfecta, den Glasknochen von Jakobine. Zu dieser Form von Behinderung habe ich auch einen engen persönlichen Bezug. Was diese Teile der Geschichte betreffen, war ich somit direkt vor Ort. Beide Themen haben mich fortwährend beschäftigt und zum Schreiben verleitet.

Du hast auch Kurzgeschichten geschrieben – was liegt dir mehr: kürzere Geschichten oder Romane?
Einfacher empfinde ich ganz klar Kurzgeschichten. Ihre Geburt ist quasi schmerzfreier und schneller. Da ploppt eine Idee in meinem Kopf und zwei Stunden später ist eine kleine neue Welt entstanden.

Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit dem Verlag? Wie produktiv war die Zusammenarbeit mit Lektor und Verleger?
Die Zusammenarbeit war völlig unkompliziert und ich liebe unkompliziert! Jannis, mein Lektor, ist mit mir auf Verbesserungsreise gegangen, während gleichwohl der „Löschzug“ ein paar Mal über das Manuskript fahren musste. Jannis hat zum ersten Mal ein Buch lektoriert und ich habe zum ersten Mal mit jemandem zusammen an meinem Manuskript gearbeitet. Per Mail-Kontakt ging das prima. Feedback ist mir wichtig und lässt mich gezielter arbeiten. Ich arbeite generell viel lieber im Team als alleine. Natürlich ist Schreiben ein Prozess, den man alleine tut. Umso wichtiger empfinde ich den Austausch.

Mit Sevastos, meinem Verleger, habe ich schließlich telefoniert. Leider ist es für mich nicht so einfach mal schnell nach Frankfurt zu fahren. Das waren für mich produktive Gespräche, da ich ja ein völliger Neuling in dieser Branche bin. Der Geschichte fehlte z.B. lange der passende Titel. Der Arbeitstitel war wenig originell und alle eingebrachten Vorschläge von Jannis und mir empfanden wir eher 08/15 mäßig. Dann hatte Sevastos die Idee mit „Grantapfelrot“ und ich dachte: Das ist es! Und der Leser findet die Auflösung des Titels beim Lesen – vielleicht mit einem Schmunzeln auf den Lippen.
Ich wurde über die Schritte, die Ideen, die für die Fertigstellung des Buches nötig waren, informiert, konnte zu allem „meinen Senf“ abgeben und meine Anmerkungen wurden immer gern berücksichtigt. Ich kann allen Beteiligten wirklich nur ein großes Lob aussprechen. Das Ergebnis ist ein optisch wundervolles Buch, welches man gern in die Hand nimmt.

Welche Figur ist deine Lieblingsfigur und warum?
David. Ich bin ein Einzelkind und habe meine Freunde immer um ihre Geschwister beneidet. Außerdem ist David ein toller Lehrer!

Können Fans in Zukunft auf weitere Werke hoffen?
Das hoffe ich natürlich selber! Versprechen kann ich nichts, aber hoffen ist immer gut. Hoffnung ist der Motor, der einen antreibt. Ich hatte viel Glück auf den Größenwahn Verlag zu stoßen und ohne Hoffnung, einen Verlag für mein Manuskript zu finden, hätte ich nie die Energie aufgebacht, mich auf den Weg zu machen. Mit dem Schreiben ist es nicht anders. Auf meinem Rechner sind mehrere Anfangsideen zu Geschichten gespeichert. Meist kurze Begegnungen zwischen zwei Perso
nen, die nun darauf warten näher miteinander in Kontakt zu kommen, um in ihrer eigenen, längeren Geschichte zu landen.

Welches Genre bevorzugst Du?
Beim Schreiben wie beim Lesen mag ich realistische Geschichten am liebsten. Ob Krimi, Liebesroman oder Kurzgeschichte. In der Lyrik hingegen liebe ich auch das Fantastische. Beim Schreiben steht bei mir am Anfang meist eine real erlebte Situation, die in meinem Kopf zu einem festen Bild wird, um das sich dann langsam eine Geschichte spinnt.

Was empfiehlst du Jungautoren? Den Gang zum Verlag, oder der Versuch
in Eigenregie?

Puh, da bin ich wirklich keine Expertin, da ich insgesamt wenig Erfahrung habe. Die Veröffentlichung meines Romans beim Größenwahn Verlag ist für mich sehr gut gelaufen, denn generell bin ich an die Sache ziemlich naiv herangegangen. Habe anfangs einfach verschiedene Verlage angeschrieben, in der
vagen Hoffnung auf ein positives Feedback. Über den Mailkontakt – trotz zahlreicher Absagen – haben mich fremde Menschen unterstützt und mir z.B. Tipps gegeben wie ich mein Exposé verbessern könnte oder mich weiterempfohlen. Das waren unverhoffte und schöne Erlebnisse, die mich motiviert haben, dran zu bleiben.

Ich hatte diesen Traum im Kopf, eines Tages mein Buch in Händen zu halten. Kaum jemanden in meinem Umfeld habe ich davon erzählt, da ich selbst meinte, etwas völlig Unmögliches zu wollen. Mir war es schlussendlich wichtig, das Gefühl zu haben, alles für mich Mögliche versucht zu haben. Hätte es mit dem Verlag nicht geklappt, hätte ich es vermutlich auf einem anderen Weg versucht. Vor einigen Jahren z.B. habe ich bei Books on Demand in Eigenregie einen kleinen Gedichtband veröffentlicht. Ich denke, es gibt hier kein Besser oder Schlechter. Ausschlaggebend ist das Wagnis sich auf den Weg zu machen und für alles offen zu sein, was einem dabei so passieren kann. Nach dem Motto: Dare to dream big!

Wie wichtig ist das Thema Liebe?
In „Grantapfelrot“ ist die Liebe das zentrale Thema. Davids Liebe zu seiner Schwester ist grenzenlos. Sie bestimmt jede seiner Handlungen und sein Denken gegenüber Joshua. Sie steuert sein Leben. Wen man jemanden aus ganzem Herzen liebt, ist man besonders verletzlich und angreifbar. David erfährt dies einmal mehr, als er sich seine Gefühle für Joshua eingesteht.

Liest du Gay Romance oder realistische Gay-Romane?
Um ehrlich zu sein, lese ich wenig schwule Literatur. Aber wenn, dann realistische Geschichten. Ich habe gerade mal eine Hand voll Romane im Regal stehen, darunter „Der Langstreckenläufer“ von Patricia Nell Warren. Mein erstes Buch, vor mehr als 15 Jahren war der Jugendroman „Die Mitte der Welt“ von Andreas Steinhöfel. Er hatte mich damals mit seiner Sprache und Erzählweise überzeugt. Ich schreibe lieber, als selbst darüber zu lesen.

Wie findest du den deutschen Markt im Gay Bereich? Wo siehst du ihn (und dich als Autor) in ein paar Jahren?
Ich verfolge den Markt nicht bewusst, aber während ich sämtliche Verlage anschrieb, hatte ich mich natürlich mit deren Verlagsprogrammen beschäftigt. Mittlerweile gibt es wohl alles was das Herz begehrt. Wo ich mich in ein paar Jahren sehe? Ich lasse mich überraschen und habe mich jetzt auch nicht ausschließlich dem Gay-Bereich verschrieben.

Was würdest du deine Leser fragen?
Speziell zu „Granatapfelrot“ würde ich fragen: Was hat dich dazu bewegt das Buch zu lesen? Welche Szene hat dir am besten gefallen und warum? Wie unterscheidet sich deiner Meinung nach „Granatapfelrot“ von anderen Büchern? Eine Frau schreibt über Männer – Wie gut ist es mir gelungen in die Rolle zweier unterschiedlicher Männer zu schlüpfen? Gibt es eine Stelle im Roman mit der du das am besten belegen würdest? Welches ist deine Lieblingsfigur – was bewirkt sie bei dir?

Deine Worte an die Leser?
Ich möchte mich für die zahlreichen, positiven Reaktionen bedanken! Es ist ein großes Erlebnis für mich, dieses Buch in Händen zu halten und andere mit auf die Reise zu David und Josh nehmen zu können. Es ist wahrlich ein Traum für mich in Erfüllung gegangen, der mit den Worten aus Benedict Wells Roman „Fast genial“ begann: „Das Wichtigste ist, dass du deine ganzen beschissenen Träume und Hoffnungen packst und sie nie mehr loslässt … Doch selbst, wenn du schon kaum mehr an dich glaubst, du darfst sie nicht loslassen.“ Der Satz hat mich wieder daran erinnert, dass ich bereits zu Schulzeiten diesen Traum vom eigenen Buch hegte und ihn mit den Jahren beinahe vergessen hatte. Der Satz war somit der Tritt in den Hintern, den ich gebraucht habe, um mich etwas zu wagen, das mir völlig utopisch erschien.
Im Oktober hatte ich auf der Frankfurter Buchmesse schließlich ein nettes und für mich besonderes Erlebnis. Nach der Buchvorstellung kam eine Zuhörerin auf mich zu und meinte, sie müsse mein Buch unbedingt lesen. Sie hätte sich durch mein Interview besonders angesprochen gefühlt – … es gäbe da gewisse Parallelen zu ihrem Leben … Es waren wenige Worte, die wir teilten. Aber sie war da, die Verbindung – wegen meines Buches! Danke dafür!

Vielen lieben Dank für das tolle, informative Interview.
Auf Facebook gibt es auf der Seite „Granatapfelrot“ die neuesten Infos zum Buch und ums Buch herum.

Gewinnspiel:

Jetzt habt ihr die Chance das wundervolle Buch “Granatapfelrot” von Ines Schmidt zu gewinnen. Dazu müsst ihr euch einfach nur mit einem Kommentar unter diesem Beitrag melden – gerne könnt ihr die Fragen der Autorin beantworten, insofern ihr “Granatapfelrot” kennt, ansonten könnt ihr ja auch schreiben, was ihr euch von diesem Buch versprecht.

Einsendeschluss ist der 27.12.2015, die Gewinner werden noch in diesem Jahr bekanntgegeben.

Like a Dream bedankt sich beim Größenwahn Verlag für die Bereitstellung des Romans.

 

[ROMAN] Granatapfelrot von Ines Schmidt

Autor: Ines Schmidt
Taschenbuch: 220 Seiten
ISBN: 978-3957710550
Preis: 17,99 EUR (eBook) | 21,90 EUR (Taschenbuch)
Bestellen: Amazon

Story:
Der Tod der demenzkranken Jakobine, kurz Jake, reißt ein tiefes Loch in Davids Leben. Schon immer war es seine Aufgabe sich um seine kleine Schwester zu kümmern, insbesondere da sie Glasknochen besaß und in jungen Jahren an einer Frühform der Demenz erkrankte. An ihrer Beerdigung nimmt auch Jakes fester Freund Josh teil, seines Zeichens Weltenbummler und Dokumentarfilmer, der von David in die Staaten zurückgeschickte wurde, als sich der Zustand seiner Schwester verschlechterte. Bereits auf dem Friedhof entwickelt sich eine seltsame Spannung zwischen ihnen, die in einem unbedachten Kuss seitens David gipfelt und beide Männer in ein Chaos der Gefühle stürzt. Während David seinen Ausrutscher vergessen will und jegliche Aussprache abbiegt, ist Josh nicht bereit alles zu vergessen. Um David auf andere Gedanken zu bringen und Antworten zu finden, schlägt er eine Biketour durch die Dolomiten vor.
Als David den Vorschlag akzeptiert und mit Josh aufbricht, ahnt keiner der beiden, was ihn am Ende der Reise erwartet und wie sehr sich ihr Leben verändern wird …

Eigene Meinung:
Der Roman „Granatapfelrot“ erschien im Größenwahn Verlag und ist das Debüt der Autorin Ines Schmidt, die bereits einige Kurzgeschichten in den Größenwahn-Anthologien „Gleich Liebes, gleich ist das Essen fertig“ und „Heartbeatclub“ herausgebracht hat. Das Buch erschien im Hardcoverformat und als eBook im Oktober 2015. weiterlesen…

[ANTHOLOGIE] Gleich, Liebes, gleich ist das Essen fertig von Jannis Plastargias (Hrsg.)

Autor: div, Jannis Plastargias (Hrsg.)
Taschenbuch: 232 Seiten
ISBN: 978-3942223805
Preis: 12,90 EUR (eBook) | 15,90 EUR (Taschenbuch)
Bestellen: Amazon

Inhalt:
Die queere Anthologie enthält 16 erotische Kurzgeschichten, nebst passenden Rezepten, die sich den Themen Essen und kulinarische Genüsse, Lust, Liebe und Hass widmen. Seien es Geschichten um vergangene Sommerbeziehungen, die große Liebe oder tragische Erinnerungen, Krankheiten und verhasste Ehemänner – „Gleich, Liebes, gleich ist das Essen fertig“ enthält eine bunte Mischung Kurzgeschichten von Autoren, die mal erotisch, mal tragisch oder verspielt das Thema umgesetzt haben.

Folgende Geschichten sind enthalten:
“Fleisch-Lust“ von Silke Porath
„Use somebody – Süße Früchte“ von Ines Schmidt
„Unintended – Ungewollt“ von Andrea Bienek
„No Milk today“ von Brigitte Münch
„Das Omlette“ von Ines Schmidt
„Früchte der Erkenntnis“ von Börje Schweizer3
„Salim vor Leif“ von Jannis Plastargias
„Von Porridge and Roast“ von Levi Frost
„Die Verkostung“ von Justin C. Skylark
„Der Engel auf der Fensterbank“ von Jana Walther
„Vom Nachtisch, der nicht auf der Karte stand“ von Claudia Schuster
„Dinner & Show“ von Devin Sumaro
„Der Zwieback-Trick“ von Thomas Pregel
„Die Küstenstraße“ von Raik Thorstad
„Wintermandeln, Mädchenkörper“ von Nino Delia
„Fallobst am Tresen“ von Gabriel Wolkenfeld
„Spargelcremesuppe Deluxe“ von S. A. Urban
„Mörderisches Dessert“ von Christina Stöger

Eigene Meinung:
Die Anthologie „Gleich, Liebes, gleich ist das Essen fertig“ erschien 2014 im Größenwahn Verlag und ist bereits die zweite ihrer Art. Der Frankfurter Autor und Herausgeber Jannis Plastargias sammelte schon einmal queere Kurzgeschichten, die in der Anthologie „Liebe und andere Schmerzen“ im Jahr 2013 erschienen ist. Einmal mehr versucht er, gemeinsam mit den teilnehmenden Autoren, eine breite Palette queerer Themen abzudecken – schwul, lesbisch, transgender, aber auch hetero und die vielen Schattierungen der Liebe, die sich nicht genau festlegen können und wollen. Dies wird mit dem allgemeinen Thema Essen und Trinken gewürzt und ergibt eine mal lustvolle, mal dramatische, mal romantische Mischung. weiterlesen…