[CHARAKTERINTERVIEW] Manuel aus “Hände”

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Dieses Interview ist für nach der Lektüre des Romans “Hände”, dementsprechend werden viele Punkte aus dem Buch angesprochen und aufgegriffen. Leser, die sich bisher den Roman noch nicht zu Gemüte geführt haben, seien gewarnt, dass das Interview Spoiler enthält, da ein Großteil der Ereignisse aus “Hände” aufgegriffen werden. Daher ist es ratsam, zunächst “Hände” und erst dann das Interview mit Manuel zu lesen.

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Ein milder Herbsttag; die hoch stehende Sonne blitzt durch die rostrot gefärbten Blätter der alten Kastanienbäume auf dem Platz rund um die romanische Kirche von Obergrabern. Ein schlanker Mann Anfang dreißig tritt durch das Kirchentor ins Freie. Er trägt eine leichte Jacke und hat eine Tasche umgehängt; erst auf den zweiten Blick sieht Juliane, dass er eine Handprothese hat. Jetzt weiß sie, dass es sich bei dem jungen Mann um Manuel handeln muss, den sie hier zu einem Gespräch treffen soll. 

Etwas unsicher, da das Treffen dieses Mal nicht in einem Café stattfindet, nähert sie sich Manuel und schenkt ihm ein offenes Lächeln. Sie reicht ihm zu Begrüßung die Hand. “Hallo, ich bin Juliane. Schön, dass du die Zeit für ein kurzes Gespräch gefunden hast.” Sie schaut sich kurz um. “Gibt es einen bestimmten Grund, warum du dich hier treffen wolltest?”

Manuel erwidert ihr Lächeln, sein Blick ist offen.

bibel 2“Dieser Ort hat für mich eine besondere Bedeutung”, meint er. “Die Kirche hier, und das Haus dort drüben. Dort wohnt jemand, der einmal so etwas wie ein Freund für mich war.” Er hält für einen Moment inne. “Aber das ist ewig her”, sagt er und weist zur Rückseite der Kirche. “Komm mit, Juliane. Wir können uns dort hinten auf eine Bank setzen. Es ist warm genug …”

Juliane nickt ihm zu und begleitet ihn den Weg entlang. Tatsächlich ist es auf der Rückseite angenehm warm, da die Sonne das alte Gemäuer und die Bänke den gesamten Nachmittag erreicht. “Magst du mir von ihm erzählen? Dem Freund, der einst dort wohnte? In gewisser Weise habe ich ihn ja bereits kennen gelernt.”

Manuel schaut sie einige Momente lang an. “Ja, den Paul …”, sagt er dann langsam. Er scharrt mit einem Fuß im gelben Herbstlaub, das den Boden bedeckt. “Ich weiß ja, dass ich mit dir ganz offen reden kann”, sagt er, “und trotzdem fällt es mir schwer, davon zu sprechen. Er war … mein erster Freund. Ich denke, dass man das so nennen kann, obwohl … die ganze Sache ziemlich unschön geendet hat. Aber wir waren einige Zeit zusammen. Durch ihn ist mir klar geworden, dass ich schwul bin …”

Er berührt Juliane kurz am Arm und weist die Richtung zu einer Bank mit Blick auf die Apsis der Kirche. Als sie sich setzen, deutet er nach oben. “Die Steinerne Bibel”, sagt er. “Der Kampf des Guten gegen das Böse.”

Juliane folgt seinem Blick. “Ein beeindruckendes Gebäude. Kann man sie auch von innen besichtigen?” Sie schüttelt leicht den Kopf, immerhin gibt es andere Fragen, die ihr auf der Seele brennen. “Du kannst ganz offen mit mir reden – wenn ich eine Grenze überschreite, kannst du mich rigoros darauf hinweisen. Deine Beziehung mit Paul ist ja nicht wirklich schön zu Ende gegangen. Was genau ist denn passiert? Ich kenne Pauls Sicht, deine ist mir hingegen nur teilweise bekannt.”

“Wir können die Kirche anschließend besichtigen. Ich zeige dir gern die Fresken …” Manuel blickt zu der Krone des Kastanienbaumes hinauf, unter dem sie sitzen. Dort rauscht der Wind. Dann wendet er sich wieder Juliane zu. “Okay”, sagt er, “also meine Sicht der Dinge … Es war damals ein totaler Schock, diese Nacht, in der ich zum ersten Mal mit Paul geschlafen habe. Also, wir hatten waren schon vorher intim miteinander, aber ich habe immer abgeblockt, wenn er mir zu weit gegangen ist. Ich war damals ja erst sechzehn, musst du bedenken. Und er war mein erster Freund. In dem Umfeld, in dem ich aufgewachsen bin, so ohne Vater und mit einer Alkoholikerin als Mutter … Also, da kannte ich so etwas wie Zärtlichkeit oder Liebe nicht …” Er macht eine längere Pause, doch Juliane mustert ihn nur still. Schließlich räuspert sich Manuel und fährt fort: “Und dann habe ich beschlossen, mich ihm völlig hinzugeben. Alles zu machen, was er will. Dafür wollte ich das Gefühl haben, geliebt zu werden. Und auch begehrt zu werden, denn mit meiner Hand dachte ich eigentlich, dass einen wie mich keiner will. Also, ich konnte mir nicht im Traum vorstellen, dass mich jemand tatsächlich begehren würde …” Wieder macht Manuel eine Pause. Als er erneut zu sprechen beginnt, ist seine Stimme rau und hart. “Und dann merke ich plötzlich, dass es genau meine Prothese ist, die ihn aufgeilt. Dass ihm nichts an mir liegt, sondern nur an meine Hand aus Plastik …” Er hebt die Hand und hält sie Juliane vors Gesicht. “Dieses Ding ohne … Leben! Kannst du dir vorstellen, wie ich mich gefühlt habe?“

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Juliane schluckt einen Kloß in ihrem Hals hinunter, da es ihr im ersten Moment schwer fällt auf diese Ansprache angemessen zu reagieren. Sie betrachtet die Prothese, kann Manuels Sicht nachvollziehen. “Auch wenn es seltsam klingt, so kann ich dich doch verstehen – deine Enttäuschung, deinen Schmerz und deine Angst. Es war ein gewaltiger Schritt für dich, und Paul hat dich in dem Punkt einfach nur ausgenutzt. Das ist einfach nur unfair dir gegenüber und mehr als niederschmetternd, wenn man bedenkt, wie schwer es dir fiel, dich ihm gegenüber zu öffnen. Das einzige, was man Paul vielleicht zugute halten kann, ist, dass er wahrscheinlich selbst nicht wusste, was er wollte und mit der Situation überfordert war. Dennoch war sein Verhalten einfach nur daneben.”

Manuel nickt. “Das denke ich heute auch. Ich meine, ich hab natürlich viel nachgedacht über die ganze Sache. Und ich glaube heute auch, dass der Paul … dass er selbst nicht so recht wusste, wer er ist und was er will. Oder dass ihn sein Fetisch, wenn man das so nennen kann, total durcheinander gebracht hat …”

Plötzlich lächelt Manuel. “Ich hab ja ganz vergessen, dass ich uns eine Jause mitgebracht habe. Also eigentlich hat sie mir der Peter eingepackt.”

“Der Peter?”, fragt Juliane nach.

“Der Inhaber der schwulen Buchhandlung, in der ich seit fast zwei Jahren eine Lehre mache. Er ist fast sechzig  und er hat mich sozusagen “adoptiert”. Also er kümmert sich um mich. Nicht, wie du vielleicht denkst – wie ein Vater halt. Und die Arbeit macht mir total viel Spaß!”Hände

Er öffnet seine Tasche und holt Brote, eine Thermoskanne und zwei Becher heraus. “Kaffee?”, fragt er.

“Kaffee gerne, aber mit viel Milch – ich hab mich trotz Lehre bei der Post nicht ans Kaffeetrinken gewöhnen können, egal, was mir prophezeit wurde.” Sie schenkt Manuel ein breites Grinsen und nimmt einen der Becher entgegen. “Jetzt hast du mich auf jeden Fall neugierig auf Peter gemacht und auf deine Arbeit in einer Buchhandlung. Als Vielleserin finde ich Buchhandlungen immer spannend, schwule ganz besonders. Bei uns gibt es leider keine mehr. Die letzte im Rhein-Main-Gebiet war die Oscar Wilde Buchhandlung, die ich mal fast übernommen hätte, aber das steht auf einem anderen Blatt Papier.”

Sie nimmt an ihrem Kaffee und schließt die Augen, um den Herbstwind zu genießen. “Wie bist du denn dazu gekommen, Buchhändler zu werden bzw. in einer zu arbeiten?”

Manuel nimmt selbst einen Schluck aus seinem Becher. “Vor zwei Jahren”, meint er, “ja, es muss zirka zwei Jahre her gewesen sein, da bin ich hier zufällig mit meinem Moped vorbeigefahren, als Paul Besuch bekam. Von so einem echt hübschen Typen. Auf den ersten Blick hat man gesehen, dass zwischen den beiden was läuft. Also das war fast greifbar, diese Nähe zwischen ihnen. Mir selbst ging es damals total mies. Ich bin die meiste Zeit nur herumgegammelt, bin immer fetter geworden, und außer anaonymem Sex in irgendeinem Darkroom in Wien gab’s nichts für mich. Und als ich da diesen Traumtypen gesehen habe, bin ich ausgerastet.”

“Ausgerastet?”, fragt Juliane nach. “Inwiefern?”

“Also ich bin von meinem Moped gesprungen und auf sie zugelaufen und habe über Paul geschimpft und den Typen vor ihm gewarnt.” Er fährt sich mit einer ruckartigen Geste durchs Haar. “Total idiotisch hab ich mich benommen. Und dann, als die beiden im Haus verschwunden sind, stand ich da, und plötzlich fiel mir wie Schuppen von den Augen: Du wirst jetzt fast dreißig und hast absolut nichts aus deinem Leben gemacht. Meine Mutter war ja schon gestorben, der Hof sollte bald verkauft werden. Ich war total allein auf dieser Welt, und das wurde mir in diesem Augenblick bewusst.” Sein Lachen wirkt fast schüchtern, als er Juliane anblickt. “Und von diesem Tag an, an dem ich ganz unten war, begann mein Leben, besser zu werden. Ich beschloss, nicht mehr wie ein weinerliches Kind herumzuhängen, sondern mein Leben in die Hand zu nehmen. Und das begann, indem ich angefangen habe, nach einer Lehrstelle Ausschau zu halten. Und endlich einmal hatte ich Glück und lernte Peter kennen. Und seine Buchhandlung lieben.” Er hält Juliane eines der Brote hin. “Du solltest eines nehmen”, sagt er. “Peter kauft nur den besten Schinken vom Naschmarkt in Wien.”

Juliane nimmt dankend eins der Brote und probiert. Es schmeckt wunderbar. Sie genießt das Brot und lässt Manuels Worte sacken. “Nach deinem Ausbruch gegenüber Paul hast du also die Kurve gekriegt? Hast du ihn danach eigentlich noch einmal gesehen? Habt ihr euch irgendwann einmal zusammengesetzt und über die Vergangenheit gesprochen? Sowas kann befreien und die Luft klären.”

Manuel schüttelt den Kopf. “Nein, das haben wir nicht. Und ehrlich gesagt ist es genau das, was mir auch heute noch auf der Seele liegt. Ich meine, mir geht es endlich einmal so richtig gut im Leben.” Er grinst. “Ich habe auch total abgenommen und treibe Sport.” Gleich wird er aber wieder ernst. “Aber die Sache mit Paul … Die ist für mich wie ein dunkler Fleck, den ich aus meinem Leben wegkriegen will.”

“Das ist ein guter Anfang – ich glaube, du bist auf dem richtigen Weg.” Juliane runzelt die Stirn und isst den Rest ihres Brotes. “Um richtig neu anzufangen, sollte man immer mit dem Vergangenen abschließen. Natürlich kann ich mir vorstellen, wie schwer es für dich sein wird, Paul aufzusuchen. Vielleicht fällt es dir einfacher, wenn du diesen Schritt nicht allein gehst. Gibt es denn inzwischen jemanden in deinem Leben, der dich begleiten kann? Jemandem hinter sich zu wissen, macht vieles einfacher.”

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Manuel grinst breit, auf einmal wirkt er viel entspannter als gerade noch. “Du fragst aber wirklich grad heraus”, meint er. Er trinkt den letzten Schluck aus seinem Becher und stellt diesen neben sich auf der Bank ab. Dann legt er die Prothese in seiner gesunden Hand ab, dies wirkt wie eine gewohnte Geste, die ihm gar nicht bewusst zu sein scheint. “Ja, es gibt jemanden. Dieser Jemand ist ein Kunde in der Buchhandlung. Er kommt … ziemlich oft, seitdem wir begonnen haben, uns miteinander zu unterhalten. Und … ” Er strahlt. “Wir waren auch schon mal zusammen auf einen Kaffee. Und für morgen hat er mich zu sich zum Essen eingeladen.”

“Das ist ja toll!”, ruft Juliane.

“Genau”, stimmt ihr Manuel zu. “Und deshalb haben wir uns heute genau hier getroffen. Weil ich mir vorgenommen habe, mit Paul zu reden. Noch bevor ich mit Raphael – so heißt mein “Jemand” – also, ich meine, bevor mit ihm vielleicht echt was zu laufen beginnt …”

“Dieser dunkle Fleck in deinem Leben …”, beginnt Juliane.

Manuel nickt. “Der muss verschwinden.”

“Na wenn das keine guten Aussichten sind. Ich freue mich wirklich für dich.” Juliane ist diese Freude anzusehen. Sie legt ihm eine Hand auf die Schulter. “Das ist auf jeden Fall eine Überraschung für mich. Also hast du wirklich vor, jetzt dort hinüber zu gehen und mit Paul zu reden? Lebt er denn noch dort? Um ehrlich zu sein, weiß ich das gar nicht so genau.” Sie zuckt die Schultern und sieht zum noch immer wolkenlosen Himmel hinauf. “Jetzt frag ich mich, ob ich hier warten soll, bis du dein Gespräch hinter dir hast, oder nicht. Vielleicht brauchst du danach jemandem zum Reden.”

Manuel schließt für einen Moment die Augen und saugt die herbstliche Luft ein. Dann schaut er Juliane direkt an. “Ich war schon eine halbe Stunde vor dir da”, sagt er. “Ich wollte mir nochmals in Ruhe die Fresken anschauen. Die Stille in der Kirche genießen. Denn schon damals, als ich diesen Anfall hatte und Paul und seinen Freund angeschrieen habe, war ich anschließend in der Kirche. Da habe ich die Fresken zum ersten Mal wirklich gesehen. Ich meine, ich habe gesehen, was Paul in ihnen sieht. Die abgeschlagenen Hände – vielleicht hatte er selbst damit etwas zu tun. Mit der Restauration dann zweifellos, das weiß jeder, dass er sich dafür sehr eingesetzt hat. Mir ist der Gedanke gekommen, dass diese restaurierten Hände meiner Prothese ähneln …” Er schüttelt den Kopf, wie um sich aus der Erinnerung zurück in die Realität zu bringen. “Wie auch immer”, sagt er, “ich wollte auch heute allein in der Kirche sein. Und als ich hierher kam, konnte ich grade Paul ins Haus gehen sehen.” Er lächelt. “Ja Juliane, ich werde jetzt mit ihm reden. Ich hoffe, dass er mir zuhört. Meine Entschuldigung annimmt. Und dass er mir dann seine Sicht der Dinge erklären kann.”

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“Das klingt auf jeden Fall nach einer sehr guten Idee.” Sie betrachtet die Apsis und scheint sich zu entschließen, sich die Kirche näher anzusehen. “Was hältst du davon, wenn ich mir jetzt die Fresken ansehe und die Kirche besichtige und du mit Paul redest. Ich werde auf jeden Fall so lange hier bleiben, bis du fertig bist – ob du dann mit mir sprechen magst oder nicht, liegt ganz bei dir. Aber ich bin schon neugierig, wie er deine Entschuldigung aufnimmt.” Juliane erhebt sich und streicht ihre Kleidung glatt. “Wenn du nicht darüber reden magst, weil es dir zu persönlich ist, ist das auch okay. Dann verabschieden wir uns einfach später voneinander, und wer weiß … vielleicht treffen wir uns ja mal in der Buchhandlung wieder.” Sie lächelt ihm aufmunternd zu.

Manuel steht auf. “So machen wir’s, Juliane. Du bist ein echter Schatz!” Er nimmt sie in die Arme und drückt sie an sich, tritt dann aber rasch einen Schritt zurück. “Sorry”, sagt er.

Juliane lacht. “Ist schon okay, Manuel! Du darfst mich drücken, soviel du willst!”

Für einen Moment schauen sie einander in die Augen. “Es kann eine Zeitlang dauern”, sagt Manuel dann.

“Kein Problem … und viel Glück. Du tust das Richtige.”

“Danke …”

Er verstaut die Servietten, in die die Brote eingepackt waren, die Becher und die Thermoskanne in seiner Tasche, hängt sie sich um und geht ein paar Schritte in Richtung von Pauls Haus. Noch einmal dreht er sich um und winkt Juliane zu. Gleich darauf steht er am Gartentor und klingelt. Und als sich die Haustür öffnet und Paul ihm gegenüber steht, weiß er, dass er tatsächlich das Richtige getan hat.

[ROMAN] Hände von Paul Senftenberg

Autor: Paul Senftenberg
Taschenbuch:  248 Seiten
ISBN: 978-3902885784
Preis: 5,49 EUR (eBook) | 12,90 EUR (Taschenbuch)
Bestellen: Amazon

Story:
Von klein auf assoziiert Paul Killian mit männlichen Händen etwas schlechtes, da sein Vater ihm gegenüber zumeist sehr aggressiv und verletzend war und seinen Sohn geschlagen hat. Liebe und Zuneigung erhielt er nicht, erst als Pauls Vater seine Hände verliert und Prothesen tragen muss, wandelt sich ihr Verhältnis ein wenig, da die gewohnte Gewalt ausbleibt. Dies prägt Paul so sehr, dass er fortan glaubt, nur noch Erfüllung bei Männern zu finden, die eine Prothese tragen, was natürlich zu etlichen Problemen führt. Als er den alleinerziehenden Alexander kennenlernt, dessen Sohn er unterrichtet, stürzt Paul in einen Strudel der Gefühle. Alexander besitzt nicht nur zwei gesunde Hände, Paul fürchtet sich auch vor den Reaktionen des Mannes, sollte seine geheime, fetischartige Obsession jemals entdeckt werden …

Eigene Meinung:
Mit dem ungewöhnlichen Roman „Hände“ legt Paul Senftenberg sein fünftes Werk vor. Erschienen ist das Buch beim Homo Literra Verlag, die bereits die Novelle „Der Stammbaum“ herausbrachten. Seine übrigen Werke wurden bei Himmelsstürmer verlegt. weiterlesen…

[NOVELLE] Der Stammbaum von Paul Senftenberg

Autor: Paul Senftenberg
Taschenbuch:  124 Seiten
ISBN: 978-3902885586
Preis: 4,49 EUR (eBook) | 8,90 EUR (Taschenbuch)
Bestellen: Amazon

Story:
Alle zwei Wochen treffen sich Paul und Stefan in Wien, um ihre Sehnsucht nach schwuler Zweisamkeit auszuleben. Beide sind verheiratet, doch während Stefans Gattin von den heimlichen Neigungen ihres Mannes weiß und diese auf ganz pragmatische Weise toleriert, ahnt Pauls Frau Edith nichts. Das Arrangement der beiden funktioniert – sie haben sogar etwas Ähnliches wie eine feste Beziehung. Das sensible Gleichgewicht zwischen den beiden Männern wird gestört, als Edith eines Tages tödlich verunglückt und Paul urplötzlich mit seinen beiden Kindern allein dasteht. Unter Schock stehend klammert er sich mehr und mehr an Stefan, der sich schon bald von Pauls Nähe erschlagen fühlt. Dennoch liegt es ihm fern seinen Freund in der schweren Zeit allein zu lassen, was bei Paul jedoch vollkommen falsch ankommt …

Eigene Meinung:
Mit „Der Stammbaum“ wagt sich Paul Senftenberg an die klassische Gattung Novelle, was sich nicht nur anhand des geringen Umfangs erkennen lässt, sondern auch an den zentralen Elementen, wie zum Beispiel das Leitmotives und das (Ding)-Symbol, das im Laufe der Geschichte immer wieder zum Tragen kommt. Damit wagt sich der Autor an eine schwierige, literarische Gattung, die heutzutage fast schon in Vergessenheit geraten ist. weiterlesen…

[ANKÜNDIGUNG] Special Week: Paul Senftenberg

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Neues Jahr – neue Special Week. Dieses Mal widmet Like a Dream seine Aufmerksamkeit dem österreichischen Autoren Paul Senftenberg, der mich bereits mit seinen Büchern “Eine ganz andere Liebe” und “Narben” begeistert hat, die bei Himmelstürmer erschienen sind. Im Rahmen der Special Week erwarten euch drei Rezensionen, ein sehr interessantes Interview und ein ganz besonderes Charakterinterview mit Manuel, der in “Hände” eine kleinere Rolle am Anfang spielt.

Hier die einzelnen Stationen der Special Week:

11.01. Rezension: “Der Stammbaum”
12.01. Rezension: “Hände”
13.01. Charakterinterview Manuel
14.01. Rezension: “Damals ist vorbei”
15.01. Interview Paul Senftenberg
16.01. Gewinnspiel – Leserinterview

Paul und ich freuen uns auf die Special Week mit euch und wünschen schon jetzt viel Vergnügen 🙂

[AUSWERTUNG] Gewinnspiel Brunhilde Witthaut

Hallo ihr Lieben,

Kommen wir endlich zum großen Nachklang der Special Week mit Brunhilde Witthaut und dem Leserinterview inkl. der Auswertung des Gewinnspiels. Insgesamt haben sich 15 Leute am Gewinnspiel beteiligt und einige tolle Fragen geschickt. Brunhilde und ich bedanken uns bei allen Teilnehmern. Bevor wir die glücklichen Gewinner bekanntgeben, kommen wir erst einmal zu Brunhildes Antworten:

Bianca: Schreibst du an mehreren Projekten gleichzeitig, je nach Laune und Einfällen an dem einen oder an dem anderen? Oder beginnst du einen neue Roman erst, wenn der andere beendet ist?
Ich schreibe hin und wieder an mehreren Projekten, die aber nicht gleichrangig sind. An einem Roman, der bald abgegeben werden soll, schreibe ich recht konzentriert, aber gleichzeitig kümmere ich mich z.B. auch um Exposé und Leseprobe eines anderen Stoffes für meine Agentin. Sie muss ja verkaufen und kann nicht warten, bis ich mit meinem aktuellen Roman fertig bin. 40-50 Seiten kann man immer mal gut dazwischenschieben.

Sarah: Du hast gleich mit eine Gay Geschichte gestartet? Habe ich das richtig gelesen? Wie kam es dazu? Hast du schon immer gerne solche Geschichten gelesen?
Ich habe mit historischen Romanen begonnen und bin dann zum Gay Crime gekommen. Wie es dazu kam? Nun, in meinem historischen Roman „Des Teufels Schreiber“ ging es um einen Serienmörder, der historisch belegt schwul war. Dem konnte ich also keine Geliebte andichten. Ich musste mich mit der Thematik auseinandersetzen und entdeckte, dass die Gefühle zweier Männer füreinander jetzt nicht viel anders sind als bei einem Hetero-Paar. Das Thema hat mich fasziniert, sodass ich mir vorgenommen haben: jetzt entwerfe ich einen schwulen Helden in meinem Lieblingsland. So wurde Claude Bocquillon geboren. Ein Held für schwule Männer, der aber auch den Damen gefällt. Die Leserinnen mögen es dann ja auch ganz gern ein wenig romantisch und leidenschaftlich, deshalb habe ich meine Gay Romance-Geschichten entwickelt. Ich selbst lese kaum Gay Romance.

Sebastian: Wo holst du dir die Inspiration für deine Romane?
In Frankreich. Da liegt unter jedem Stein eine Geschichte. Das bezieht sich auf die Gay Krimis und meine historischen Romane.
Alle anderen Themen schöpfe ich aus dem prallen Leben, aus sozialen Umständen, aus Fernsehdokumentationen usw. und aus Erlebnissen. Zum Beispiel wurde ich auf dem Montmartre in Paris von zwei Roma-Mädchen angebettelt. Danach schrieb ich den Romantic-Thrill „Montmartre Blues“, in der es um eine junge Rumänin geht, die sich in einen reichen Pariser verliebt.

Ramona: Liebe Brunhilde, du bist ja vor allem in historischen Gefilden und im Krimibereich unterwegs. Gibt es noch ein anderes Genre, das du als Autorin unbedingt noch entdecken möchtest?
Ja, ich möchte gern noch einen Thriller schreiben. Er wird in Kanada spielen, so viel weiß ich schon, und es geht um die Natives, also Indianer. Mir fehlt nur die Zeit, ein dickes englischsprachiges Sachbuch zu entziffern, das ich für den Thriller benötige.

Monja: Wie bist du dazu gekommen, gerade im Genre Gay zu schreiben? Das ist ja immer noch nicht so häufig zu finden, wie die meisten anderen Charaktere und sicher schwerer zu etablieren (was ich nicht verstehe).
Ich verstehe auch nicht, warum „normale“ Verlage keine schwulen Geschichten verlegen (in denen Erotik und Sex überhaupt nicht im Mittelpunkt stehen). Wie ich dazu gekommen bin, habe ich auf Sarahs Frage erklärt.

Chris McKay: Du schreibst offenbar an mehreren Projekten gleichzeitig. Wenn du an einem Krimi schreibst, bevorzugst du dann, dass die anderen zeitgleichen Projekte ein völlig anderes Thema/Genre haben? Oder ist es dir lieber, wenn parallel laufende Projekte im gleichen Genre angesoedelt sind?
Es ist schwierig für mich, an zwei Krimis gleichzeitig zu schreiben. Da kommt es dann schon mal vor, dass ich Namen verwechsle und im schlimmsten Fall sogar Alibis der beiden Fälle mische und durcheinanderwerfe 🙂

Hattest du schon mal eine Schreibblockade und wenn ja, wie bist du damit umgegangen?
Eine Blockade – so will ich das nicht nennen. Manchmal muss ich mich etwas regenerieren. Ich merke, dass sich der Schreibflow nicht einstellt, dass alles etwas zäh fließt. Oft handelt es sich dabei um den Übergang von einer Szene in eine andere. Ich finde dann den Absprung nicht. Dann setze ich zwei, drei Tage aus, denke aber immer an die Situation. Und dann – peng, kommt der zündende Gedanke und es geht weiter.

Wie wichtig sind für dich das Feedback der LeserInnen und der Kontakt zu ihnen, z.B. über SocialMedia?
Das Feedback macht 50 % der Freude aus. Die anderen 50 % Freude entsteht beim Schreiben selbst. Ich freue mich über jede Meinung, sachliche Kritik und schöne Rezensionen. Ich bin aber jetzt nicht der Jäger, der LeserInnen auf Facebook sammeln geht. Lieber lasse ich den Leser von selbst auf mich zukommen.

Anna: Was würdest du tun, wenn du deinen Charakteren tatsächlich einmal begegnen würdest?
Also, vor Gilles de Rais würde ich wegrennen (Des Teufels Schreiber).
Claude, Julian und Frederic würde ich um den Hals fallen (Krimis), Zac und Liam würde ich High Five geben und mit ihnen durch Schwulenkneipen ziehen (Vancouver Dreams). Mit Ruben und Niklas würde ich einen Kaffee trinken, mit denen bin ich nie so recht warm geworden (Bodyguard).

Julia: Mit welcher deiner Figuren kannst Du dich am meisten identifizieren und warum?
Gute Frage. Mit jeder. Das liegt einfach daran, dass man als Autor bei jeder Figur in die Tiefe gehen muss. Man steckt schließlich in ihr, berichtet aus ihrer Perspektive. Da ist es egal, ob es der Held oder der Bösewicht ist. Ich mag auch meine Schurken. Es gibt natürlich Figuren, die einem einfach nicht so liegen, aus welchen Gründen auch immer. Das hat man sich jedoch selbst eingebrockt und man muss beharrlich daran arbeiten, dass die Figur authentisch wird.

Nadin: Wenn du in deinem Leben etwas ändern könntest, würdest du es tun und wenn ja was oder sagst du dein Leben gefällt dir so wie es jetzt ist?
Ich würde alles wieder so machen außer einer Sache: ich würde mindestens 10 Jahre eher mit dem Schreiben anfangen, um die vielen Ideen umzusetzen. Schreiben ist einfach toll. Ach ja,und ich würde mir 10 Jahre eher einen spanischen Windhund, einen Galgo, aus dem Tierschutz zulegen. Jetzt mit über 50 Jahren so eine Rennmaschine zu haben, ist nicht immer ganz einfach.

Könntest du dir vorstellen die Geschichte Niklas und Ruben aus “Bodyguard – Spezialauftrag: Liebe” fortzusetzen?
Nein, das kann ich mir nicht so gut vorstellen. Die beiden leben in Deutschland, tja, Pech. Da werden meine Finger steif. Ich kann am besten schreiben, wenn meine Figuren Franzosen sind oder in Kanada wohnen. Bei Zac und Liam könnte ich mir eher eine Forsetzung vorstellen.

Steffi: Gibt es evtl. mal eine Fortsetzung zu “Bodyguard”?
Nein, wie schon bei Nadine erklärt. Nur Claude ist mir so ans Herz gewachsen, dass irgendwann ein vierter Band erscheinen wird.

Auf was für eine (bisher ungestellte) Frage hat Brunhilde Witthaut schon immer mal in einem Interview antworten wollen?
„Verdienen Sie viel Geld mit Ihren Büchern?“ – Auf diese Frage würde ich antworten, dass sich viele Leser falsche Vorstellungen vom Einkommen eines Autors machen. Aber über Geld spricht man ja nicht …

Steffen: Woher kommt Ihr großes Interesse als Frau am Schreiben homoerotischer Themen und Charaktere und wie gern lesen Sie selbst Bücher dieser Thematik?
Die zweite Hälfte ist leicht zu beantworten. Ich lese kaum Bücher mit schwuler Thematik, außer Sachbücher zu Recherchezwecken. Das mag seltsam erscheinen. Ich lese aber auch kaum historische Romane, obwohl ich welche schreibe. Ich mache das Lesen eines Buches nicht von einem Genre abhängig, sondern vom Stil und vom Thema.
Nun zu Teil eins: Ich habe als Autorin Interesse an vielfältigen und abwechslungsreichen Figuren. Ein schwuler Detektiv ist eine Facette, die ich gern vielen Lesern vorstellen möchte. Es geht mir überhaupt nicht um Homoerotik (ich schreibe gar nicht gerne erotische oder Sexszenen), sondern um die Frage, inwieweit die Homosexualtität das Leben eines Menschen beeinflusst. Wie sind die Umstände, wie reagieren andere Personen, wie geht die Familie mit dem Thema um usw. Manchmal geht es ums Coming out, manchmal um die aufkeimende Liebe, aber ich gebe der Beziehungsebene immer eine Spannungsebene bei, in denen die Helden sich bewähren müssen. In einer Rezension von „Mord auf Französisch“ kannst du etwas lesen, was mir sehr gut gefällt: „Andererseits beschäftigen ihn allgemeinmenschliche Dinge wie die Sehnsucht nach Geborgenheit, Liebe und Freundschaft, Fragen nach der Heimat und nach der eigenen Verortung im Leben. Bach stellt den schwulen Protagonisten darin vor allem als ‚normalen‘ Menschen dar und dafür können wir ihm dankbar sein.“

Welche inneren Emotionen spielen sich in Ihnen ab, wenn Sie einen Krimi schreiben, wo sie vielleicht eine geliebte Person “morden” müssen, weil die Geschichte dies erfordert?Diesen Fall hatte ich bisher wohl noch nicht. Aber das Gefährden einer netten Figur ist eigentlich gar nicht so schwer zu ertragen. Manchmal gefällt es mir sogar und ich frage mich: welchen Sympathieträger bringen wir denn dieses Mal in Schwierigkeiten? Wenn es zur Geschichte gehört, muss diese Geschichte eben erzählt werden. Da kann man nichts machen 🙂
Ansonsten kommt es immer auf meine Tagesform an. Wird die Geschichte tragisch, rollen dann schon mal ein paar Tränchen.

Wie erfolgt Ihr Versinken in einer fremden Zeit und Welt, wenn Sie sich eines historischen Themas annehmen?
Danke für diese schönen Fragen 🙂
Ich liebe historische Themen, schon als Kind konnte ich mich für entfernte Zeiten begeistern. Man lernt so viel daraus für die Gegenwart und die Zukunft.
Wenn ich schreibe, bin ich gedanklich voll in der Historie. Wenn ich an der Tastatur sitzen, kann ich den Geruch riechen, die Farben der Gewänder sehen und höre die Lastenkräne der Katheralbauten knarren. Das geht automatisch, es ist in mir drin. Ich stecke in der Figur meines Helden, der dann allerdings die gleichen Probleme hat wie die Figuren der Gegenwart. Es geht immer um elementare Dinge wie Schuld, Liebe, Hass, Ehre, ums Überleben und um die Durchsetzung der Ziele, egal ob gestern oder heute.

Uwe: Wie findest du die Handlungsorte für deine Romane? Sind sie vor den Charakteren da, besuchst du sie selbst?
Ich glaube, das findet sich gleichzeitig. Ich sehe die Figuren fast immer im Zusammenhang mit der Region. Hin und wieder kann ich ein bisschen variieren, z B. Habe ich beim „Bodyguard“ ein wenig überlegt, wohin ich ihn verpflanze. Die historischen Orte sind dagegen zwangsläufig mit den Figuren verbunden. Gilles de Rais kann nur in der Bretagne agieren, der Kamisardenkrieg (Die Rebellenbraut) kann sich nur in den Cevennen abspielen.
Wenn eben möglich, besuche ich die Orte meiner Geschichten. So war ich im letzten Urlaub in Nizza (Doppelter Tod, von Michelle Cordier, ab Dezember im Handel.) Die Cevennen (Claude Bocquillon) sind ohnehin mein liebstes Urlaubsziel. Sie sind wild, sonnig, warm und dazu karg und historisch gebeutelt. Einfach vielseitig.

Emmi: Ich finde die Buchcover gelungen. Wenn ich es richtig verstanden habe, bestimmst du als Selfpublisher selber, wie das Cover werden soll. Wie sieht das bei deinen Verlagbüchern aus? Hast du da auch Einfluss auf das Aussehen?
Bei Verlagsbüchern hat der Autor oder notfalls seine Agentur meist kein oder nur ein geringes Mitspracherecht. Aber in der Regel einigt man sich “in der Mitte”. Bisher hatte ich das Glück, dass all meine Cover recht ordentlich sind.

Pierre: Woher kommt die Inspiration, Gay-Romance Bücher zu schreiben?
Wie schon angegeben, geht es nicht um gay oder nicht gay, sondern um eine fesselnde oder berührende Geschichte mit normalen Menschen, die eben schwul sind. Ich lege vorab das Thema fest, um das es gehen soll. Klar, eine Beziehung muss her, dazu kommt eine äußere Bedrohung, die als Katalysator für die Beziehung dient. Dann entwerfe ich passende Figuren. Die Inspiration kommt durch das Anlegen dieser Puzzle-Teilchen. Man fängt mit den Ecken an, fertigt den Rahmen, und je mehr Teile zusammenpassen, umso mehr Inspiration finde ich beim Anblick des halb fertigen Bildes. Am Ende läuft alles wie geschmiert.

Danke für eure Fragen, die von eurem Interesse zeugen. Ich hoffe, ihr bleibt meinen Geschichten treu und wir „lesen“ uns bald wieder. Im Dezember geht es mit einem Nizza-Krimi weiter. Aber: keine Gay-Geschichte dieses Mal.

Hier die Gewinner des Leserinterviews

3. Platz

3. Platz – Steffen Marciniak

2. Platz

2. Platz – Monja Freeman

1. Platz

1. Platz – Julia Raschke

Herzlichen Glückwunsch!
Alle Gewinner melden sich bitte bei mir mit Angabe ihrer Adresse und Signierwunsch (Brunhildewird die Bücher für euch signieren und euch direkt zuschicken).

Alle anderen bekommen Anfang kommendes Jahr eine neue Chance – im Januar gibt es die nächste Special Week, dann dürft ihr euch auf Paul Senftenberg und seine Werke freuen. Bis dahin wünschen Brunhilde und ich euch alles Gute.

Vielen Dank an alle Teilnehmer, Brunhilde Witthaut für die tolle Unterstützung, die Geduld und natürlich die Bereitstellung der Gewinne 🙂

Bis zum nächsten Mal,
Juliane

[GEWINNSPIEL] Brunhilde Witthaut

Mit dem obligatorischen Gewinnspiel endet die Special Week rund um die Autorin Brunhilde Witthaut leider schon und ich hoffe, ihr seid neugierig auf ihre Romane und Novellen. Deswegen verlosen wir mit freundlicher Unterstützung der Autorin und der Verlage Sieben und Bruno Gmünder 3 tolle Pakete mit signierten Büchern.

Dafür müsst ihr lediglich eine Mail an Koriko@gmx.de schicken und mindestens eine Frage an Brundhilde oder an einen ihrer Charaktere stellen. Ihr dürft euch jede Figur rauspicken, die ihr schon immer mal löchern wolltet (sprich ihr könnt auch gerne jemanden aus ihren anderen Romanen wählen), allerdings stellt bitte nicht mehr als drei Fragen, damit sie genug Zeit hat, euch zu antworten.

Alle Fragen, die im Laufe in den kommenden 10 Tagen gestellt werden, werden bei der Gewinnerbekanntgabe beantwortet und als Leserinterview auf diesem Blog präsentiert.

Eure Fragen könnt ihr bis zum 21.10.2015 25.10.2015 an die oben genannte Mailadresse schicken (bitte im Betreff “Gewinnspiel Brunhilde Witthaut” angeben) – sie werden gesammelt und an den Autoren weitergeleitet. Unter allen Teilnehmern verlose ich nach Zufallsprinzip folgende Buchpakete:

1. Platz: “Gay Crime” – Paket (bestehend aus Band 1-3 der “Claude Bocquillon”-Reihe)
2. Platz: “Gay Romance” – Paket (bestehend aus “Bodyguard” und “Vancouver Dreams”)
3. Platz: “Gay Historical” – Paket (bestehend aus “Des Teufels Schreiber” und “Das Lilienschwert” (eBook))

Ich bedanke mich bei Brunhilde Witthaut und den Verlagen für die Bereitstellung der Gewinne.

Hinweise:
1. Brunhilde freut sich über Kommentare, Anmerkungen und Feedback zu seinen Werken (oder auf eine Antwort zu ihrer Frage im Interview), sprich ihr könnt gerne einige Worte an ihn richten 🙂
2. Solltet ihr das ein oder andere Buch bereits besitzen, sagt mir in der Mail Bescheid – ich versuche beim Auslosen Rücksicht darauf zu nehmen, damit niemand Bücher doppelt bekommt.

Brunhilde und ich sind gespannt auf eure Fragen, Ideen und Antworten – die Gewinner und das Leserinterview werden am 25.10.2015 01.11.2015 auf diesem Blog präsentiert. Wir freuen uns auf eure Teilnahme.

Viel Glück!

[INTERVIEW] Brunhilde Witthaut

Leider nähert sich die Special Week schon ihrem Ende, doch bevor wir morgen den Abschluss mit einer tollen Verlosung feiern, gibt es heute noch ein Interview mit Brunhilde (und all ihren Alter Egos ;)). Wer neugierig geworden ist, kann sich auf ihrer Homepage über ihre Werke informieren:

http://www.brunhilde-witthaut.de/

Bitte erzähl uns ein wenig mehr von dir. Was machst du in deiner Freizeit?
Also, eigentlich schreibe ich in meiner Freizeit. Ich bin ja noch berufstätig. Nun, wenn ich nicht schreibe, verbringe ich den spärlichen Rest fast ausschließlich mit meiner Familie und meinen Hunden. Wir fahren Fahrrad, wandern, reisen, soweit es mit drei großen Hunden möglich ist. Früher habe ich viel gelesen, dazu komme ich gar nicht mehr.

Welchem Job gehst du hauptberuflich nach?
Ich bin gelernte Rechtsanwaltsgehilfin und habe schon in diversen Branchen gearbeitet. Momentan unterstütze ich halbtags das nette Team eines Versicherungsmaklers für Industriekunden.

Wann hast du mit dem Schreiben begonnen? Gab es einen Auslöser, der dich zum Schreiben brachte?
Ich habe vor 10 Jahren mit dem Schreiben begonnen, als Ausgleich für die Pflege meines Vaters. Ein Auslöser war einer meiner Urlaube in Südfrankreich, in dem ich beschlossen habe, einfach mal einen historischen Roman über die Katharer zu schreiben. Homoerotische Literatur – damals wusste ich gar nicht, dass es so etwas gibt.
Insgesamt gesehen, habe ich leider zu spät mit dem Schreiben begonnen. Ich bin über 50 Jahre (und mehrfache Oma) und man begreift, dass die Zeit, die einem bleibt, endlich ist.

Wie viel Zeit brauchst du, um ein Buch zu schreiben?
Ich benötige im Schnitt ein halbes Jahr für ein Buch, inklusive Recherche und Nachbearbeitung.

Was sind Deine aktuellen Projekte? Auf was können sich die Leser als Nächstes freuen?
Ab November wird im Dotbooks Verlag ein Nizza-Krimi erscheinen, der allerdings nicht im Gay-Bereich spielt. Am zweiten Band sitze ich gerade, er wird im Sommer 2016 erscheinen. Dazu habe ich einen Paris-Krimi in Arbeit, der in der Nachkriegszeit spielt.

Das klingt sehr spannend – kannst du schon mehr verraten, insbesondere zu deinem Paris-Krimi? Hast du dafür schon einen Verlag?
Es wird ein Krimi, der im Sommer 1944 spielt, zur Zeit der Befreiung der Stadt von der Nazi-Besatzung. Ein Inspektor der Sûrete und eine junge Französin müssen einen verzwickten Fall lösen. Aber mehr möchte ich noch nicht verraten. Für den Verlag sorgt hoffentlich meine Agentin.

Was reizt dich an Südfrankreich als Handlungsort?
Das kann ich nicht benennen. Das Land inspiriert mich einfach, ich kann gar nicht anders als über Frankreich schreiben. Der Schreibfluss stellt sich von allein ein. Schreibe ich mit deutschem Setting, gerät alles oft ins Stocken und ich muss mich anstrengen. Keine Ahnung, woran das liegt.

Wieviel Recherche steckt in deinen Romanen? Recherchierst Du vor Ort?
Ich muss gestehen, dass ich nicht gern recherchiere. Ich quäle mich dann im www. herum. Doch wenn ich dafür nach Frankreich reisen muss, fällt mir das natürlich leicht. Für „Vancouver Dreams“ habe ich Kanada nicht besucht, erst nach der Veröffentlichung war ich auf Vancouver Island und habe ein paar Ideen mitgebracht (Thriller).
Die Recherche für historische Frankreichromane ist besonders schwer, weil alle zugänglichen Quellen ja auf Französisch sind, das ich nur bedingt beherrsche. Doch bisher hat es immer geklappt.

Gibt es filmische Vorbilder im französichen Krimi? Wenn ja, welche?
Für mein aktuelles Paris-Projekt nehme ich die alten Maigret-Filme als Vorbild, z. B. die mit Jean Gabin. Oder Filme mit Lino Ventura, Alain Delon. Dieses Setting werde ich wahrscheinlich später weiter verwenden.

Welche Figur ist deine Lieblingsfigur und warum?
Das ist nicht schwer zu erraten: Claude Bocquillon, gefolgt von Frederic und Bertin. Übrigens dient Commissario Montalbano aus Andrea Camilleris Sizilien-Krimireihe als Vorbild. Ich wollte einen französischen Montalbano entwerfen, was mir auch ein wenig gelungen ist.

Was reizt Dich am Mittelalter und Gilles de Rais?
Eigentlich reizt mich nicht die Epoche an sich, sondern es reizen mich die Geschichten, die meine Figuren erleben. Ob sie nun im 9. oder 11. Jahrhundert leben, ist an sich egal. Ich stöbere nach Kriegen und Unglücken, nach berühmten Personen, nach absonderlichen Verbrechen und seltsamen Begebenheiten. Gilles de Rais habe ich zum Beispiel zufällig im Internet entdeckt und war sofort von der Bösartigkeit und Exotik dieses Mannes fasziniert. Dass er im 14. Jhd. lebte, war dabei unerheblich.

Welche Handlungsorte bevorzugst du außerhalb Frankreichs?
Eigentlich gar keine. Wenn es nach mir ginge – immer Frankreich. Allerdings muss ich Rücksicht auf Verlage und Zielgruppen nehmen.

Warum schreibst Du unter den zwei unterschiedlichen Pseudonymen Laurent Bach und Corinna Bach für den Gay-Bereich? Gibt es Unterschiede in Bezug auf die beiden Pseudonyme?
Laurent Bach habe ich auf Wunsch des Bruno Gmünder Verlags kreiert, dessen Zielgruppe fast ausschließlich aus Männern besteht. Hier steht nicht die Liebesbeziehung im Vordergrund, ja, ich wurde sogar gemahnt, das sei unrealistisch und nicht gewünscht. Ich musste also ein wenig umdenken.
Corinna Bach dagegen schreibt Gay Romance für die Damenherzen. Eigentlich war ich immer darauf aus, schwule Leser zu bedienen und habe mich erst geweigert, auf die romantischere Male/Male Schiene zu wechseln. Doch dann kam es doch zu zwei Verträgen mit dem Sieben Verlag.
„Bodyguard“ und „Vancouver Dreams“ sind meine bisher erfolgreichsten Bücher, also bereue ich den Schritt natürlich nicht.

Können Fans von Corinna Bach in Zukunft auf weitere Werke hoffen?
Wenn es etwas ruhiger wird an der Schreibfront, könnte Corinna mal wieder etwas schreiben, doch das wird, ebenso wie bei Laurent Bach, noch eine Weile dauern.

Welches Genre bevorzugst Du?
Am liebsten würde ich weiterhin historische Romane schreiben, doch Krimis sind durchaus in Ordnung. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, reine Liebesromane zu schreiben, in denen nicht ein wenig Spannung herrscht.
Gern schreibe ich auch Jugendromane/Jugendkrimis. Mein Buch „Montmartre Blues“ liebe ich. Klar, spielt ja auch in Paris 🙂

Sind noch weitere „Claude Bocquillion“-Romane zu erwarten? Wenn ja, was planst Du mit Claude, Frederic und Co.?
Der Verlag hat Band 4 bereits angefragt, doch ich komme momentan nicht dazu vor lauter anderen Projekten. Ob es also weitere Abenteuer mit Claude und Co gibt, steht ein wenig in den Sternen.

Dann hoffe ich sehr, dass du die Geschichte bald fortführst. Kommen wir zu „Vancouver Dreams“ War es schwer die beiden unterschiedlichen Persönlichkeiten Zac und Liam miteinander in Einklang zu bringen?
Unterschiedliche Persönlichkeiten unter ein Dach zu führen, ist eines der Hauptaufgaben von Autoren. Gerade der Zwiespalt ist reizvoll. Man sollte ihn deutlich darstellen und dann langsam, aber ebenso deutlich die Kurve zueinander bekommen.

Könntest du dir vorstellen, „Das Lilienschwert“ irgendwann fortzuführen? Jerômes und Guys Geschichte könnte ja noch weitergehen.
Diese Novelle ist als Appetithäppchen und Anreißer für meinen Roman „Des Teufels Schreiber“ gedacht, der ja mein liebstes und gleichzeitig schwerstes Werk ist. Ob meine Helden eine weitere Geschichte erleben dürfen … eher nicht. Ich müsste 20 Stunden täglich schreiben, um all meine Ideen umzusetzen.

Du bist sowohl als Verlagsautor als auch als Selfpublisher aktiv? Welche Form der Veröffentlichung gefällt dir mehr?
Ich erfahre gern Rückmeldungen von Verlagen. Ich lasse mich gern bauchpinseln von Menschen, die etwas von Literatur verstehen. Es ist eine erste Wertung, ein erstes Feedback, das ich erhalte, bevor überhaupt ein Leser eine Zeile von mir gesehen hat. Für mein Selbstvertrauen sehr wichtig, obwohl ich eigentlich weiß, dass ich gut schreibe 🙂
Ich lasse auch gern andere das Lektorat übernehmen, ein Cover entwerfen und – wenigstens marginal – das Marketing betreiben. Da ich ja noch einen Beruf habe und arbeiten gehe, ist für diese Sachen einfach keine Zeit. Aber vielleicht werde ich demnächst als Corinna Bach und /oder Laurent Bach doch einiges selbst auf die Beine stellen. Das kommt jetzt auf meine Agentin an. Wenn sie meine Projekte an gute und große Verlage vermittelt, hat das auf jeden Fall Vorrang. Daher stehe ich jetzt an einem Scheideweg.

Was empfiehlst du Jungautoren? Den Gang zum Verlag, oder der Versuch in Eigenregie?
Es hat beides seine Reize und seine Nachteile, aber Hauptsache, das Handwerk stimmt. Wer nicht sofort seinen ersten Roman als Selfpublisher herausbringt, sondern erstmal ein Jahr liegenlässt und sich um das Handwerk bemüht, wird dann wahrscheinlich grauenhafte Fehler darin erkennen. So ist es bei vielen Autoren, so war es auch bei mir. Handwerk ist für mich sehr wichtig, nur so kann eine gewisse Qualität gewährleistet werden.

Wie wichtig ist das Thema Liebe und Romantik?
Ich habe früher ganz selten Liebesromane gelesen. Es war einfach nicht mein Ding. Auch jetzt beschreibe ich Liebe und Romantik immer im Zusammenhang und im Wechselspiel mit anderen Faktoren: mit äußerer Bedrohung, mit inneren Zwiespälten aus der Vergangenheit, mit Religion, Verbrechen und anderen Dingen. Liebe kommt in meinen Werken zwar immer vor, jedoch nur in meinen Gay-Romance Werken hauptrangig, ansonsten nachrangig.

Liest du Gay Romance oder realistische Gay-Romane?
Im Gay Bereich lese ich lieber Bücher des Bruno Gmünder Verlages, gern Krimis von Martin Arz.
Früher waren meine Genre zeitgenössische und historische Krimis, Biografien, Abenteuerberichte und alles, was einen hübschen Stil hat. Ich lege mich da nicht auf ein Genre fest. Der erste Satz im Buch muss stimmen.

Wie findest du den deutschen Markt im Gay Bereich? Wo siehst du ihn (und dich als Autor) in ein paar Jahren?
In ein paar Jahren … sehe ich mich als etablierte Hybrid-Autorin. Hybrid nicht im Sinn von Verlagsautor und Selfpublisher, sondern als Gay- und Hetero-Krimi-Autorín, die auch noch mehr kann 🙂 Eben eine „Gay-Autorin mit Mehrwert“.

Was würdest du deine Leser fragen?
„Ist es ein Problem für euch, wenn ein Autor mehrere Genre bedient? Probiert ihr auch mal die Vielfalt eines Autors aus?“

Deine Worte an die Leser?
Ich danke all meinen Lesern für ihre Treue und hoffe, dass ich noch eine Weile für ein paar schöne Lesestunden verantwortlich sein kann.

 

Vielen lieben Dank für das tolle, informative Interview.

[NOVELLE] Das Lilienschwert von Laurent Bach

Autor: Laurent Bach
Taschenbuch: 126 Seiten
ISBN: 978-1500166793
Preis: 2,30 EUR (eBook) | 4,96 EUR (Taschenbuch)
Bestellen: Amazon

Story:
Es scheint ein glücklicher Zufall zu sein, dass der junge Jerôme während einer Prozession zu Ehren der Jungfrau Johanna (Jeanne D’Arc) einem Kind das Leben rettet und daraufhin von Gille de Rais, Feldmarschall Frankreichs, in sein Palais geladen wird. Nicht nur begegnet er dort dem bildschönen Guy, der während der Festlichkeiten die heilige Jungfrau von Orleans verkörperte, er wird von de Rais auch als Knappe aufgenommen. Während für Jerôme ein neues Leben beginnt bandelt er mit Guy an, der sich ebenfalls in den unschuldigen Jungen verliebt. Leider wird auch Gille de Rais auf Jerôme aufmerksam – sehr zu Guys Missfallen, der dem Adeligen immer wieder auch im Bett zu Diensten ist – und bietet Jerôme endlich die Möglichkeit den Schwertkampf zu lernen. De Rais schenkt seinem Knappen im Gegenzug für gewisse Gefälligkeiten ein Lilienschwert, doch Jerôme fallen die Übungskämpfe schwer – lediglich bei de Rais ereilen ihn keine blutigen Visionen. Zudem häufen sich die Streitereien mit Guy, was beiden Männern zusetzt …

Eigene Meinung:
Mit der Novelle „Das Lilienschwert“ veröffentlichte Brunhilde Witthaus unter dem Pseudonym Laurent Bach 2014 die Geschichte von Jerôme und Guy im Selbstverlag. Das knapp 80-seitige Werk spielt vor ihrem historischen Roman „Des Teufels Schreiber“, in dem es um Gilles de Rais und seine Machenschaften geht. Die Novelle greift lose die historischen Ereignisse im Frankreich des 15. Jahrhunderts auf und bildet eine gute Ergänzung zu dem im Sieben Verlag erschienen Roman, wenngleich „Das Lilienschert“ dem Gay Historical Genre angehört. weiterlesen…

[CHARAKTERINTERVIEW] Claude und Frederic aus der “Claude Bocquillon”-Reihe

Dieses Interview ist für nach der Lektüre der Krimis um Claude Bocquillon und seinen Freunden entstanden – daher kann es Spoiler auf den Inhalt der Romane 1-3 enthalten. Leser, die die Krimis noch nicht gelesen haben, sollten das nicht nur nachholen (es lohnt sich!), sondern das geführte Interview mt Vorsicht genießen – es werden viele Punkte aus den Romanen angesprochen, insbesondere aus dem dritten Band “Tod in Montmartre”

Anduze Plan de Brie

Anduze: Plan de Brie

Es ist ein sonniger Nachmittag, als Juliane Lucas Brasserie ansteuert. Fünf Meter weiter wälzt sich der Verkehr vorbei, doch die Kirche mit seinem Säuleneingang und der Platz Plan de Brie ruhen in sich und verleihen der Szene eine gewisse Behaglichkeit. Bäume spenden Schatten, der Brunnen plätschert und Gendarm Bertin wirft hin und wieder mal Blicke zur Brasserie hinüber. Juliane nimmt Platz und genießt die spätsommerliche Atmosphäre. Noch sind ihre Interviewpartner nicht anwesend, doch sie hofft, dass sich das bald ändert. Sie schaut zu Bertin und betrachtet ihn neugierig.

Kaum fünf Minuten später tauchen Claude und Frederic auf und nehmen Platz. Claude bestellt einen Weißwein, Frederic ein Bier. Juliane freut sich sichtlich, die Beiden zu sehen. Sie bestellt sich ebenfalls Weißwein und lächelt die beiden offen an.

“Guten Tag – ich freue mich sehr, dass ihr ein wenig Zeit erübrigen konntet, um euch meinen Fragen zu stellen. Ist die persönliche Anrede in Ordnung für euch?”

Claude lächelt und zuckt die Schultern .”Ich sehe keinen Grund, uns nicht zu duzen.”
Frederic nickt mit einem zustimmenden Brummen und schaut auf die Uhr. Offenbar hat er noch ein Date mit Amelie, ach nein, hier in Frankreich heißt es ja Rendez-vous.

“Sehr schön, sollte ich zu lange brauchen, unterbrecht mich einfach, in Ordnung? Ich denke, am einfachsten ist es, wenn ihr euch zumindest kurz vorstellt. Nicht jeder ist mit euren Abenteuern – kann ich das so nennen? – vertraut.”

“Ich bin Claude Bocquillon und arbeite gern als Privatdetektiv. Nebenbei jobbe ich als Kellner in genau dieser Brasserie. Dass ich schwul bin, ist inzwischen in Anduze bekannt, das ließ sich leider seit meinem ersten großen Fall nicht vermeiden.”
“Erster großer Fall, klar. Du hast vergessen, dass du mir, dem Inspektor der Kriminalpolizei von Nimes, dauernd dazwischengefunkt hast. Naja, vergeben und vergessen. Ich bin Frederic Lambert, ich kenne Claude von der Polizeischule, die ich ihm allerdings vermiest habe.”
Claude winkt ab. “Auch vergeben und vergessen.”
“Nun unterbrich mich nicht. Ich bin inzwischen Kommissar und habe mich mit Claudes guter Freundin Amelie verlobt.”
“Auch wenn die lieber mich haben wollte”, feixt Claude.
“Nicht vergeben und vergessen”, mault Frederic.

Juliane beobachten amüsiert den Schlagabtausch und lehnt sich zufrieden zurück. Sie ist sich sicher, dass das ein interessantes Interview werden wird. “Oha, man merkt, dass eure Freundschaft explosiv ist und weit zurückreicht. Wo habt ihr euch denn zum ersten Mal richtig kennengelernt und wie war euer erster Eindruck voneinander?”

“Naja, richtig von der schlechten Seite habe ich Frederic wie gesagt auf der Polizeischule kennengelernt. Er hat mich gemobbt, wo er nur konnte. Doch als wir unseren Mordfall Pascal Melot, meinen Ex, gelöst hatten, habe ich erkannt, warum Frederic so war. Ich trage ihm nichts mehr nach“, sagt Claude.
“Hm, ich war damals einfach sauer auf den immer fröhlichen und frechen Claude. Ihm fiel alles so leicht auf der Polizeischule, doch ich habe mich so angestrengt, ich hatte einen echten Grund, Polizist zu werden und konnte nicht einsehen, warum der leichtsinnige Claude auch so ein Polizist werden wollte wie ich. Aber dann musste ich mit ihm zusammen den Fall klären. Ich tat mich schwer mit seiner Homosexualität, aber letztendlich habe ich erkannt, was hinter diesem verrückten Kerl steckt: ein frecher, liebenswerter und aufrichtiger Mensch.”
Claude verdreht die Augen, errötet aber stolz.

Juliane grinst und nippt an ihrem Wein. “Also wäre er ein guter Polizist geworden, wenn er die Schule beendet hätte? Oder wäre ihm seine, nennen wir es einfach mal, ungewöhnlichen, halblegalen Ermittlungsmethoden früher oder später zum Verhängnis geworden, Frederic?”

Frederic nickt. “Ich glaube, er wäre ein sehr ungewöhnlicher Polizist geworden. Immer mit einem Bein im Knast. So ist er nun mal.”
“Ich bin wirklich lieber ungebunden und kann mein eigenes Ding durchziehen.”

Anduze: Pagodenbrunnen

“Klar, dann passt Privatdetektiv besser. Hast du nach deinem Austritt aus der Polizeischule direkt gewusst, was du machen möchtest, oder brauchtest du ein wenig Zeit, um dich zu entscheiden?” Juliane sieht neugierig zu Claude.

Claude dreht sein Weinglas. “Ich habe in den Tag hinein gelebt, was mir nicht immer so gefiel. Dieser Kellnerjob bietet mir Normalität und auch ein paar Freundschaften, während meine Fälle für Abwechslung und Aufregung sorgen. Doch ich will mein Büro ausweiten und überlege noch, wie mir das am Besten gelingt. Aber ich setze mich nicht unter Druck.”

Unweigerlich huscht Julianes Blick zu Frederic. “Nach eurem letzten großen Fall in Paris, wo ihr ja eher Claudes Wege beschritten habt, kann ich mir die Frage nicht verkneifen, ob ihr nicht gemeinsam ein gutes Team abgeben könntet? So als Privatdetektiv-Duo.”

Frederic schaut entsetzt auf: “Ich und dieser Chaot? Nie und nimmer.”
Claude lacht. “Ich und dieser Sesselpupser? Auf keinen Fall.” Dann denkt er eine Weile nach. “Obwohl … keine schlechte Idee. Du ziehst doch sowieso nach Anduze, wenn du Amelie heiratest.”
“Du spinnst wohl. Kommt nicht in Frage.”
Claude zwinkert Juliane zu und flüstert: “Wir sprechen uns später mal wieder.”

Juliane fixiert ihren Wein und denkt sich ihren Teil. “Du ziehst also wirklich nach Anduze, Frederic? Wirst du dann auch hier arbeiten? Und was natürlich die meisten interessiert: Gibt es schon einen Termin für die Hochzeit?”

Frederic seufzt. “Ja, ich muss in dieses Kuhkaff ziehen.”
Claude boxt ihm auf den Arm und sagt: “Komm, hör doch auf. Anduze gefällt dir doch längst. Allein der Blick über die Stadt von der Brücke aus …”

Anduze: Stadtansicht

“Ja gut”, gibt Frederic zu. “Ich werde nicht hier arbeiten, sondern jeden Tag nach Nimes fahren. 45 Kilometer, puh. Was tut man nicht alles für die Frau seines Lebens. Übrigens werden wir im bald heiraten, dauert nicht mehr lange.”

“Oh, das klingt aufregend. Dann wünsche ich euch schon jetzt alles Gute und traumhafte Flitterwochen. Ich finde ihr passt gut zusammen und hey, ich fahre auch jeden Tag 50 km zur Arbeit. Das nimmt man in Kauf.” Sie zwinkert ihm zu und murmelt: “Wer weiß, vielleicht übernimmst du irgendwann ja Bertins Platz.”

Frederic schüttelt den Kopf. “Bertin ist Gendarm, ich bin bei der Police judicaire, der Kripo.”

“Okay, da merkt man meine Unwissenheit – ich bin im Polizeiwesen nicht so bewandert. Entschuldige.” Um das einschlafende Gespräch wieder anzukurbeln, wendet sich Juliane Claude zu. “Aber mal zu dir Claude. Ist denn Julien inzwischen wirklich umgezogen, oder lässt er noch auf sich warten?”

Claude bekommt einen verträumten Blick. “Das kommt alles noch. Ich setze ihm nicht die Pistole auf die Brust. Wir überlegen noch, ob wir eine neue Wohnung zusammen nehmen oder ob Julien sich eine eigene Bude nimmt. Was eigentlich Quatsch wäre. Meine ist groß genug. Und Virenque, mein Katerfreund, würde sich auch freuen.”

“Na, dann drücke ich doch beide Daumen, dass du ihn noch überzeugen kannst. Zumal ihr euch ja dann auch mit den Kosten reinteilen könnt. Ich finde es schön, dass ihr euch wieder zusammengerauft habt.”

“Ja, der Streit hat uns beide sehr mitgenommen, uns aber auch Klarheit verschafft.”

“Das ist das Wichtigste. Und manchmal kann ein Streit wirklich die Luft klären. Aktuell scheint es bei euch wirklich gut zu laufen – eine Hochzeit steht ins Haus und ein geplanter Zusammenzug. Was ist denn sonst noch geplant? Gibt es zur Zeit neue Fälle oder Neuigkeiten, die ihr mit mir teilen wollt?”

Frederic sieht zu Claude hin und sagt leichthin: “Nun ja, dass Bertin sich mit Claudes Mutter eingelassen hat, ist ja hinreichend bekannt.”
“Ja”, brummt Claude missmutig. “Hinreichend. Wehe, der Kerl tut ihr weh.”

Anduze Claudes Hausfassade am Place Notre Dame

Anduze: Claudes Hausfassade am Place Notre Dame

“Ja, das ist inzwischen wirklich bekannt. Ich finde es sehr schön, dass die beiden zueinander gefunden haben. Und ich glaube nicht, dass Bertin ihr weh tun würde.”

“Solange ich nicht Papa zu ihm sagen muss”, murmelt Claude.

“Das bezweifle ich doch stark, oder steht da demnächst eine zweite Hochzeit ins Haus?”

“Nein, das glaube ich nicht. Dazu ist meine Mutter zu schlau”, sagt Claude. Man sieht ihm an, dass er das Thema lieber wechseln möchte.

Juliane überlegt eine Weile und trinkt ihren Wein aus. Sie lässt den Blick über den Platz schweifen und sieht dann zu den beiden: “Ihr wisst inzwischen ja, dass es euer Leben in Buchform gibt und ich frage immer mit Freuden, was ihr von eurem Chronisten – Brunhilde Witthaut alias Laurent Bach haltet. Hat er euch so präsentiert wie ihr seid oder gibt es da einige Beschwerden? Das ist eure Chance.” Sie zwinkert ihnen zu.

“Unser Chronist denkt sich immer die unmöglichsten Dinge aus und reitet uns oft richtig in die Scheiße. Das könnte er mal lassen”, beschwert sich Claude. “Ich in den Katakomben von Paris, das kann ja wohl nicht wahr sein. Ich hatte echt Schiss da unten.”
“Und mir solche Sorgen zu bereiten, dass ich Amelie nicht beschützen kann, nein Danke”, sagt Frederic schnaubend.

“Das klingt als seid ihr echt sauer. Also hättet ihr lieber ein ruhiges, beschauliches Leben ohne Sorgen, anstatt die verrücktesten Fälle zu lösen? Wäre das nicht echt langweilig?”

“Nein, sauer sind wir nicht. Aber die Fälle bringen mir nicht genug Geld ein. Könnte er sich nicht mal eine nette Wirtschaftsspionage ausdenken oder einen satten Erbschaftsstreitfall? Das bringt Geld in die Kasse”, schlägt Claude vor.
Frederic schüttelt den Kopf. “Hättest du mal lieber was Ordentliches gelernt.”

Anduze: Gardon

“Na, man muss aber bedenken, dass Laurent Bach dir bei deinem vorletzten großen Fall ein großes Erbe zugeschrieben hat. Das hättest du ja auch ein wenig besser anlegen können, als alles in kurzer Zeit auszugeben.”

“Vergiss nicht, dass an diesem Geld Blut klebte. Es war mir ein Bedürfnis, es an eine schwule Organisation zu spenden. Gut, ein bisschen habe ich noch auf der Kante, doch das ist nur meine Altersvorsorge.”
“Hahaha”, Frederic schlägt sich auf die Schenkel.

“Was ist so lustig?” Juliane schaut verwirrt zwischen den beiden hin und her.

“Altersvorsorge, dass ich nicht lache!” Frederic schlägt Claude auf die Schulter. “Mann, du bist 30 oder so. Und jetzt klingst du wie ein Versicherungsvertreter.”
“Na und? Das Geld ist eben für Notfälle.”
“Du erbst doch noch den Hof deiner Mutter.”
“Daran denke ich lieber nicht”, sagt Claude düster. “Das hat noch lange Zeit.”

Anduze: Brunnen

“So verkehrt ist es nicht, in die Zukunft zu denken. Machst du das nicht, Frederic? Planen und so weiter? Welche Ziele hast du denn noch im Leben? Stehen vielleicht irgendwann auch einmal Kinder ins Haus?” Juliane stellt sich gerade Frederic als Vater vor, bringt es aber nicht über sich, das Bild für die anderen zu malen.

Frederics Blick wird weich. “Na, wenn ich schon heirate, dann müssen auch Kinder her. Ein Junge und ein Mädchen, so hübsch wie Amelie.”
“Du klingst ja richtig altbacken”, wundert sich Claude, dann seufzt er. “Ich werde natürlich nie Kinder haben.”
“Ach, ich leih dir dann unsere, du Patenonkel. Die kannst du nach dem Spielen wenigstens wieder abgeben.”
“Danke, sehr großzügig”, sagt Claude, sieht aber nicht sehr verärgert aus. Er lächelt. “Tja, es ist halt, wie es ist.”

Juliane sieht verwundert zu Claude. “Du hättest gern Kinder? Um ehrlich zu sein, habe ich dich gar nicht so eingeschätzt. Das ist nicht abwertend gemeint, okay? Aber Frederic hat recht – du darfst die Kinder immer mal wieder bespaßen und glaub mir, es ist bestimmt ganz erholsam, sie nach 3 Stunden wieder abzugeben. Ich glaube Virenque wird das auch zu schätzen wissen.”

“Mein Kater ist ja irgendwie mein Ersatzkind, das hatte ich ganz vergessen”, schmunzelt Claude. “Er hat ja auch schon einiges leiden müssen unter meinem ersten Fall. Abgesengtes Fell und so, brrr.” Er schüttelt sich.

“Ja, der arme Kerl. Aber er hat sich ja gut erholt.” Juliane muss an ihre zwei Katzen denken. “Habt ihr von eurem Chronisten eigentlich schon erfahren, was er für euch als nächstes in petto hat? Werdet ihr eigentlich vorgewarnt, oder lässt er euch komplett auflaufen?”

“Er lässt uns auflaufen. Und seine Leser auch.” Claude seufzt. “Man ist nie sicher vor ihm. Aber ich habe läuten hören, dass unser Chronist sehr überlastet ist, sodass der nächste Fall noch eine ganze Weile auf sich warten lassen wird. Schon Pech, wenn man so viele Projekte annimmt.”

“Oh, da wisst ihr scheinbar mehr als die Leser. Schade, und ich dachte, er lässt uns an der Hochzeit von Frederic und Amelie teilhaben.” Juliane wirft einen Blick auf die Uhr. “Du bist hoffentlich nicht zu spät zu deinem Date, Frederic, oder? Wobei ich nichts dagegen hätte, auch mal Amelie auf den Zahn zu fühlen. Oder
Julien. Der treibt sich nicht zufällig hier in der Nähe herum?”

“Nein, der ist noch arm Arbeiten in der neuen Bank.”

“Ja, aber irgendwie hält sich Claude hinsichtlich Julien noch ein wenig bedeckt. Mich interessiert nämlich noch, ob sich der Gute inzwischen mit deiner Arbeit abgefunden hat? Immerhin macht er sich ja (zu recht) Sorgen um dich. Du stürzt dich ja öfters mitten in die Gefahr.”

“Das nervt ihn natürlich gewaltig. Er schimpft immer mit mir, ich solle es der Polizei überlassen und so. Er liebt mich eben, ich verstehe seine Sorge ja auch. Aber dann geht es mit mir durch und ich kann die Finger nicht von einem Fall lassen. Besonders, wenn der Fall mich persönlich betrifft, was ja bisher bei jedem Fall der Fall war.”
“Hehe, gutes Wortspiel.” Frederic grinst.

“Ja, du hast irgendwie ein Händchen dafür, dich in Schwierigkeiten zu bringen, wobei der 2. Fall ja dein persönlichster war. Hast du eigentlich jemals mit deiner Mutter über deinen richtigen Vater gesprochen?”

“Ja, sie hat mir einiges über ihn erzählt. Wir haben Fotos betrachtet und ein paar Zeitungsartikel über ihn. Im Grunde bin ich mit ihm im Reinen. Er war nett und intelligent, aber jetzt, wo ich Bescheid weiß, berührt es mich nicht mehr so sehr.” Claude sieht Juliane offen an. “Ich habe eben reichlich Auswahl an Vätern.” Er grinst.

“Wer kann das schon von sich behaupten? Du hast quasi die freie Auswahl. Um allmählich zu einem Ende zu finden, meine letzte Frage: “Was würdet ihr gerne euren Lesern, eurem Chronisten und euch selbst schon immer einmal sagen?”

Claude: “Also ich finde, dass ich meinem Chronisten gut gelungen bin. Danke Laurent, du hast mich wirklich gut getroffen.”
Laurent Bachs Stimme aus dem Off: “Danke Claude, du bist mir die liebste Figur all meiner Bücher.”
“Jetzt bin ich dran”, sagt Frederic. “Tja, Laurent, ich war ja erst der Buhmann, aber dann habe ich doch noch einen festen Platz in deinen

Anduze Dampflok aus Teil 1

Anduze: Dampflok aus Teil 1

Büchern gefunden. Danke dafür.”
Claude: “Und vielen Dank an alle Leser, die uns mögen. Wir sind auf euch und euer Interesse angewiesen. Und nicht zuletzt Danke an dich Juliane. Wo wäre ich, wenn du uns nicht entdeckt hättest? Echt am Arsch. Du bist die Beste!”

Juliane errötet und weiß zum ersten Mal keine Antwort darauf. Schließlich murmelt sie: “Also ich habe euch nicht entdeckt, sondern der Verlag – aber ich liebe eure Abenteuer und habe echt einen Narren an euren Büchern gefressen. Und ich teile Laurents Meinung – du bist auch einer meiner Lieblingscharaktere, Claude!”

“Also, jetzt ist ein Küsschen fällig.” Claude steht auf und gibt Juliane links und rechts einen Kuss auf die Wange, wie es Franzosen halt so tun.

“Danke für das tolle Interview. Und ich hab nichts dagegen, jetzt ein paar der Sehenswürdigkeiten, der Tatorte und natürlich Virenque kennenzulernen.” Juliane steht auf und winkt den Kellner zu sich um zu bezahlen. “Also wie sieht‘s aus, Claude? Hast du noch ein wenig Zeit?”

“Ja, ich führe dich ein wenig herum und zeige dir die Markthalle, den Pagodenbrunnen, die engen Gassen und Virenques Lieblingsbalkon. Kommst du mit, Frederic?”
“Ja klar, auf dem Weg hole ich Amelie von der Arbeit ab. Danke für das interessante Interview.”

“Ich bin dabei und freue mich schon Amelie kennenzulernen…”

Jetzt habt ihr die Möglichkeit Claude und Frederic ebenfalls Fragen zu stellen! Schickt sie einfach an Koriko@gmx.de – ich leite sie entsprechend weiter. Alle, die sich bereits jetzt daran beteiligen, nehmen automatisch am Gewinnspiel teil, das am Samstag startet und bei dem es signierte Bücher von Brunhilde Witthaut alias Corinna/Laurent Bach zu gewinnen gibt.

[ROMAN] Tod in Montmartre von Laurent Bach

Autor: Laurent Bach
Taschenbuch: 304 Seiten
ISBN: 978-3867878456
Preis: 9,99 EUR (eBook) | 14,99 EUR (Taschenbuch)
Bestellen: Amazon

Story:
Zwei Wochen Urlaub in Paris – der Traum eines verliebten Pärchen. Für den Privatdetektiv Claude wird aus den gemeinsamen Tagen mit seinem Freund Julian schnell ein Albtraum, denn dieser setzt ihn nicht nur unerwartet darüber in Kenntnis, dass er die Möglichkeit hat für seinen Job nach Genf zu ziehen, er stolpert auch noch über die Leiche einer jungen Frau. Da diese seiner Freundin Amelie extrem ähnlich sieht, ahnt er bereits frühzeitig wer das Opfer eines Gewaltverbrechens wurde: Francine Lambert, Schwester seines Freundes Frederik, der seit Jahren nach der verschwundenen jungen Frau sucht. Sofort reisen Frederik und dessen Freundin Amelie nach Paris, um die Tote zu identifizieren und in Erfahrung zu bringen, was geschehen ist.

Da die Pariser Polizei die Zusammenarbeit mit Frederic (seines Zeichens ebenfalls Polizist) und Claude ablehnt, beginnen beide auf eigene Faust zu ermitteln und geraten in einen Sumpf aus Drogen, illegalen Waffen und Menschenhandel. Für Claude bietet der neue Fall nicht nur die Möglichkeit Frederic beizustehen, es lenkt ihn auch mehr oder minder erfolgreich von seinen Problemen mit Julian ab, der überhaupt nicht begeistert von Claudes Ermittlungen ist …

Eigene Meinung:
Die Krimis um den Privatdetektiv Claude Bocquillon gehen in die 3. Runde – die ersten beiden Fälle des Südfranzosen erschienen ebenfalls beim Bruno Gmünder Verlag unter den Titeln „Mord auf Französisch“ und „Die zehn Plagen“. Hinter dem Autoren Laurent Bach verbirgt sich Brunhilde Witthaut, die u.a. historische Romane verfasst, aber auch unter dem Pseudonym Corinna Bach als Gay Romance Autorin für den Sieben Verlag schreibt. weiterlesen…